WAS GIBT'S NEUES? (2013)

Datum Inhalt

06.12.13

Die Blomberger Versorgungsbetriebe (BVB) waren in der letzten Zeit mit mehreren Angeboten aktiv:

  • In der Schalterhalle der Stadtsparkasse wurde am 4. November eine Stromsparausstellung eröffnet, die von der Deutschen Energie-Agentur (dena) in Berlin konzipiert und erstellt wurde. Diese – teilweise interaktive – Ausstellung läuft noch bis zum 12. Dezember und ist besonders für Leute zu empfehlen, die sich mit dem Thema Stromsparen noch nicht näher befasst haben.
     
  • Ergänzend dazu gab es am 12. November im "Energietreff" am Kurzen Steinweg von verschiedenen Referenten umfangreiche Informationen zum Thema Stromsparen. Leider war die Resonanz eher gering; nur eine verschwindend kleine Anzahl von Bürgerinnen und Bürgern war erschienen, um sich zu informieren, wie man Energie und damit bares Geld einsparen kann. Beim Strompreis ist offenbar die Schmerzgrenze für die meisten noch nicht erreicht – trotz jährlicher Steigerungen.
    Beim städt. Energieberater Dietmar Schallock kann man sich für einen maßgeschneiderten Stromsparcheck anmelden. Des Weiteren können sich Bezieher von Sozialhilfeleistungen auf folgender Website informieren: http://www.stromspar-check.de/. Für diese Zielgruppe führt die AGA in Detmold einen kostenlosen Stromsparcheck durch.
     
  • Am 28. November gab es dann im "Energietreff" einen Infoabend zur Gebäudethermografie. Die Stadtwerke Bad Salzuflen, Detmold, Lage, Lemgo, Oerlinghausen sowie die BVB veranstalten gemeinsam mit dem Kreis Lippe im Winter 2013/14 eine gemeinsame Thermografieaktion. Hierbei können die Wärmeverluste von Gebäuden per Infrarotaufnahmen bildhaft gemacht und Einsparpotenziale ermittelt werden. Die Durchführung kostet pauschal 120€ pro Gebäude.
    Zu dieser kreisweit organisierten Aktion kann man sich noch bis Ende des Jahres anmelden. Anmeldekarten sind an verschiedenen Stellen der Stadt verfügbar, so z.B. im "Energietreff" und in der Sparkasse. Anmeldekarten können auch über die behördenweite Rufnummer 115 angefordert werden.

20.11.13

Die laufenden Koalitionsverhandlungen in Berlin lassen für die Energiewende nichts Gutes erwarten. So also sieht "Energiewende" in den Augen der mutmaßlich nächsten Bundesregierung aus:

  • Ausbau der Windkraft im Norden des Landes kräftig bremsen (deutliche Kürzung der Einspeisevergütung).
  • Ausbau der Windkraft im Süden des Landes so gut wie ausbremsen (Strom von "ungünstigeren" Standorten soll gar nicht mehr vergütet werden).
  • Ausbau der Windkraft in Nord- und Ostsee langfristig fast halbiert (Ausbauziel bis 2030 nur noch 15 statt bisher 25 Gigawatt).
  • Ausbau der Photovoltaik nicht mehr begünstigen (Ende der Förderung voraussichtlich schon 2016).
  • Ausbau der Stromerzeugung aus Biomasse kräftig bremsen (nur noch Müllheizkraftwerke und ähnliche Anlagen sollen Geld erhalten).

Soweit die Kurzzusammenfassung der "Eckpunkte" zum Ausbau der erneuerbaren Energien, auf die sich Medienberichten zufolge die UnterhändlerInnen von CDU, CSU und SPD in der Koalitions-Arbeitsgruppe "Energie" verständigt haben.

Um dagegen ein Zeichen zu setzen, rufen daher mehrere Umweltschutzorganisationen auf zur großen Energiewende-Demo mit Umzingelung des Kanzleramtes in Berlin. Die Energiewende-Demo wird initiiert von der Anti-Atom-Organisation .ausgestrahlt, dem globalisierungskritischen Netzwerk Attac, dem Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz, dem Kampagnen-Netzwerk Campact und den Naturfreunden. Weitere Organisationen, Umweltverbände und auch kleinere Gruppen machen mit – hier ist die wachsende Liste der Organisationen. Das "Klimaforum Detmold" und der Blomberger "Arbeitskreis Atomausstieg" ist ebenfalls beteiligt.

Für die Teilnehmer aus Lippe wird ab Detmold ein Bus eingesetzt:

  • Abfahrt: Samstag, 30.11.13, 7 Uhr, Bahnhof Detmold
  • Demo-Start: 13 Uhr, Hbf Berlin
  • Rückfahrt: ca. 17 Uhr
  • Ticketpreis: 15 €, ermäßigt 10 €
  • Anmeldung: klimaforum-detmold@gmx.de

Umfassende Infos zur Energiewende-Demo am 30.11. finden sich hier: www.energiewende-demo.de/

14.11.13

Die Sensation kam auf leisen Sohlen: In einer Pressenotiz teilten die Blomberger Versorgungsbetriebe (BVB) letzte Woche lapidar mit, dass ihre Kunden ab dem Jahresanfang 2014 ausschließlich mit Strom aus Wasserkraft beliefert werden. Damit fallen sowohl die Atomstrom- als auch die Fossilstromanteile im bisherigen Strommix ersatzlos weg.

Zur Vorgeschichte: Der Atomstromanteil war bereits in den letzten Jahren kontinuierlich gefallen. Im Gegenzug hatte sich jedoch der Fossilstromanteil drastisch erhöht und war bereits 2010 auf über 50% gestiegen. Die Grünen hatten diese Tendenz bereits Anfang 2012 mit folgenden Worten kommentiert:

    Fazit: Atomstrom runter, Fossilstrom rauf: Wenn so die "Energiewende" aussieht, dann scheint die BVB-Geschäftsführung und der sie "kontrollierende" Aufsichtsrat wohl etwas falsch verstanden zu haben – Stichwort: Treibhauseffekt durch erhöhten CO2-Ausstoß. Richtig wäre vielmehr, in den nächsten Jahren den Anteil der Erneuerbaren auf Kosten der fossilen Energien mit eindeutiger Tendenz nachhaltig auszubauen. (Zitat vom 15.02.2012)

Mit der jetzt angekündigten energiepolitischen Kehrtwende der BVB ist daher der Grünen-Kritik endlich Rechnung getragen worden. Dies begrüßen wir ausdrücklich, denn die Komplettumstellung auf Ökostrom ist ein ganz wichtiger Schritt!

Wir kritisieren allerdings ebenso nachdrücklich, dass diese wichtige Information erneut in die Öffentlichkeit gelangte, bevor die Ratsmitglieder vom BVB-Aufsichtsratvorsitzenden Borchard informiert wurden. Der extra dafür vorgesehene Tagesordnungspunkt "BVB – besonders bedeutungsvolle Tagesordnungspunkte" fehlte leider (mal wieder) in der Ratssitzung vom 13.11. Damit setzt sich die bisherige Tendenz fort, dass erst die Presse informiert wird und erst in zweiter Linie der Rat (wir berichteten im Fall der Stellenausschreibung für den Sparkassenchef).

Über das ab Januar angebotene Ökostromprodukt lässt sich momentan noch nicht viel sagen, da die entsprechenden Tarif-Informationen auf der BVB-Website noch fehlen (Stand 14.11. vormittags). Offiziell bekannt wurde bisher nur, dass der Strom mit dem ok-Power-Label zertifiziert ist, das von der Verbraucherzentrale NRW und dem Öko-Institut ins Leben gerufen wurde.

Unsere eigenen Recherchen haben ergeben, dass der Vorlieferant für den Strom offenbar die ASEW ist, ein Verbund von Stadtwerken. Das von BVB bezogene ASEW-Produkt heißt watergreen+ und wird derzeit von 10 verschiedenen Stadtwerken vermarktet. Zur Stromherkunft führt die ASEW 10 Wasserkraftwerke auf, von denen 9 in Norwegen und eines in Schweden angesiedelt sind. Wenn unsere Vermutungen stimmen, werden die BVB-Kunden also ab 2014 komplett mit Strom aus skandinavischen Wasserkraftwerken beliefert!

Übrigens: Wir wollen nicht hoffen, dass im Gegenzug die Norweger mit billigem Atom- oder Kohlestrom aus Deutschland beliefert werden. Die derzeitigen Überkapazitäten auf dem deutschen Strommarkt legen solche Befürchtungen leider nahe.

31.10.13

Die Ratsmehrheit und die SPD-geführte Verwaltung möchten aus Kostengründen keine öffentlichen Toiletten einrichten und unterhalten. Ein entsprechender Bürgerantrag von Ratsfrau Marin Stork (FBvB) wurde 2012 abgelehnt. Stattdessen setzte man auf das Konzept "Nette Toilette". Ingesamt vier Gastronomiebetriebe haben sich bis heute zur Teilnahme bereit erklärt:

  1. "Altstadt-Hotel-Restaurant-Café" am Marktplatz
  2. Hotel-Restaurant "Deutsches Haus" am Marktplatz
  3. Café-Bäckerei "Der Beck" am Kurzen Steinweg
  4. Restaurant "Döner-Kebab" am Langen Steinweg

Diese Gastronomiebetriebe werden von der Stadt mit monatlich 50 Euro für ihren Dienst an der Allgemeinheit entschädigt, macht im Jahr also 600 Euro pro Betrieb. Bei vier Betrieben werden jährlich also 2.400 Euro fällig. Darüber hinaus wurden einmalige Lizenzgebühren in Höhe von ca. 1.400€ an die Urheberfirma im württembergischen Aalen fällig, die das Konzept entwickelt hat. So weit – so nett.

Das schönste Konzept funktioniert aber nun mal nicht, wenn es dem betroffenen Personenkreis nicht bekannt ist. Und da mangelt es an allen Ecken und Kanten an den nötigen Informationen. Nicht einmal die Homepage der Stadt Blomberg kennt die "Nette Toilette" – das ist schon mal nicht sehr nett, wenn man bedenkt, dass sich heutzutage viele Leute anhand ihres Smartphones orientieren. Aber auch die Homepage von Blomberg Marketing macht es nicht besser. Der einzige öffentliche Hinweis auf das Toiletten-Angebot findet sich – gut versteckt – im Aushangkasten hinter dem Rathaus. Man kann nur hoffen, dass die Zielgruppe, der es ja in der Regel pressiert (!), diese Informationen auch findet und es noch rechtzeitig bis zur nächsten "Netten Toilette" schafft.

Weitere Hinweisschilder auf die "Nette Toilette" fehlen in der Innenstadt komplett. Auch auf den Parkplätzen (z.B. Pideritplatz), wo Tagestouristen normalerweise eintreffen, befinden sich nirgendwo Hinweise auf die verfügbaren WCs. Und gerade dort wären solche Infos dringend nötig, auch und besonders im Hinblick auf Bustouristen, die dort in großer Zahl eintreffen können.

Lügde – du machst es besser!

Vor einigen Tagen war in der LZ zu lesen, dass in Lügde ein vergleichbares Toilettenkonzept eingerichtet wurde. Dort gibt es – man höre und staune – sogar eine öffentliche Toilette (im Rathaus) und eine halb-öffentliche (im Emmerauenpark: das Gebäude ist städtisch, der Betreiber ist privat).

Darüber hinaus gibt es in Zusammenarbeit mit 3 verschiedenen Etablissements weitere Toiletten-Örtlichkeiten. Alle 5 Einrichtungen zusammen laufen in Lügde unter dem Logo "Toilette – ja bitte!". Ein schönes Beispiel für eine Public-Private-Partnership (PPP)! Darüber hinaus hat diese Lösung den unbestreitbaren Vorteil, dass für die Stadt keine Lizenzgebühren anfallen, da man ein eigenes Logo geschaffen hat.

Aber die Lügder beließen es nicht dabei, denn sie erstellten auch einen informativen Aufkleber (Auszug s. Abbildung links), der im Eingangsbereich der teilnehmenden Betriebe und öffentlichen Einrichtungen angebracht ist. Aus dem Aufkleber ist u.a. zu ersehen:

      • ein Stadtplan, auf dem die Lage der einzelnen Einrichtungen eingetragen ist
      • die Adressen und die Öffnungszeiten der einzelnen Einrichtungen
      • Piktogramme mit Hinweisen auf die Ausstattung der Betriebe

Diese Aufkleber liegen auch in Form eines Flyers an mehreren öffentlich zugänglichen Stellen der Stadt aus. Die Stadt Lügde plant darüber hinaus, an öffentlichen Plätzen weitere Zusatzschilder anzubringen, die auf das Toiletten-Angebot hinweisen.


Nichts von alledem gibt es in Blomberg, obwohl bereits vor einem Jahr "an einer Verbesserung des Anbieterkreises und einer verbesserten Hinweismöglichkeit" gearbeitet wurde (Zitat lt. Vorlage zum Bauausschuss vom 25.10.12). Nicht einmal alle Gaststätten, die der "Netten Toilette" angeschlossen sind, haben das Logo an der Tür kleben, kassieren aber offenbar gerne die 600€ Jahresvergütung von der Stadt ...

04.10.13

Die Blomberger Online-Portale vermeldeten am Tag der Deutschen Einheit, dass die Stelle von Sparkassenchef Knut Winkelmann ausgeschrieben worden sei (Winkelmann scheidet zum 30.09.14 aus Altergründen aus dem Amte). Die LZ brachte diese Nachricht – ebenfalls am 3. Oktober – auf der Südost-Seite mit einem halbseitigen Artikel. Die Presseleute müssen also spätestens am 2. Oktober informiert gewesen sein.

Wer aber nicht Bescheid wusste, waren die Mitglieder des Blomberger Stadtrates, der erst kurz zuvor am Montag (30.09.) getagt hatte. Bürgermeister Geise hatte es in dieser Sitzung offenbar nicht für nötig gehalten, die Ratsmitglieder über die Stellenausschreibung zu informieren, die vom Verwaltungsrat der Sparkasse bereits am 12. September beschlossen worden war, wie aus den Pressemeldungen zu ersehen war.

Die Blomberger Grünen stellen fest, dass diese Vorgehensweise eine Missachtung des Rates darstellt. Insbesondere die kleineren Parteien, die nicht im Verwaltungsrat der Sparkasse vertreten sind, fühlen sich dadurch übergangen. Die Grünen haben sich folglich bei Bürgermeister Geise darüber beschwert.

26.09.13

In festlichem Rahmen beging der Blomberger Eine-Welt-Laden "Amahoro" am 15. September sein 10-jähriges Jubiläum. Nach einem Festgottesdienst in der Klosterkirche trafen sich die ehrenamtlichen MitarbeiterInnen und Freunde des Ladens sowie weitere Gäste im ev.-ref. Gemeindehaus im Seligen Winkel, um bei Suppe, Kaffee und Kuchen gemeinsam zu feiern. Mit dabei waren auch leitende MitarbeiterInnen des Detmolder Weltladens "Alavanyo", die zusammen mit der Blomberger ev.-ref. Kirchengemeinde im Herbst 2003 den Blomberger Weltladen aus der Taufe gehoben hatten.

Aus den Erlösen des Weltladens "Amahoro" konnten im Laufe der Jahre immer wieder Geldspenden realisiert werden, die verschiedenen Entwicklungsprojekten in Afrika zugute kamen. Projektpartner war dabei immer der Verein "Initiativen Afrika" (I. A.). Auch bei der Jubiläumsfeier am 15.09. übergaben die Amahoro-VertreterInnen einen Scheck in Höhe von 1.000 Euro an die "Initiativen Afrika". Die namhafte Spende wurde von den Mitgliedern des Vereins mit sichtlicher Freude und Bewegung entgegengenommen.

Auch am Freitag, dem 27.09.13 gibt es im Weltladen in der Neuen Torstr. 25 noch attraktive Tombola-Preise zu gewinnen. Außerdem gibt es wiederum Kaffee und selbstgebackenen Kuchen sowie einen Rabatt von 10% auf alle Kunstgewerbeartikel. Für Kunden, die die Anzahl Reiskörner in einem Glas (fast) richtig erraten, gibt es noch einen Zusatzgewinn.

Hintergrundinformation: Die Ladengründung geht zurück auf eine Anregung der Blomberger Grünen, die damals ihr Büro in der Burgstraße hatten und sich davon eine bessere Auslastung der Räumlichkeiten versprachen. Die Eröffnung erfolgte am 05.10.03. Auch nach dem späteren Umzug des Grünen-Büros in die Neue Torstr. 25 blieb der Weltladen bis heute Gast bei den grünen Kommunalpolitikern.

Fotostrecke zur Feier im Gemeindehaus:

 

 

 

 

 

23.08.13

Die Stadt Blomberg steckt aktuell mit ca. 8 Mio Euro in den Miesen. Man sollte meinen, dass jegliche Anstrengung unternommen wird, um dieses riesige Defizit wenigstens ein bisschen abzubauen. Möglichkeiten gäbe es genug – man könnte damit z.B. im Schulzentrum beginnen.

Es sind Sommerferien, gegen 20 Uhr abends; es ist noch hell. Während daher logischerweise die Straßenlaternen in der Stadt noch lange nicht eingeschaltet sind, wird im Schulzentrum bereits der überdachte Verbindungsgang zwischen der alten Landwirtschaftsschule (LWS) und dem Erweiterungsbau von 1999 opulent beleuchtet.

Auch die abendlich verwaisten Verbindungswege im Schulzentrum und die menschenleeren Schulhöfe werden lange vor Einbruch der Dunkelheit von zahlreichen Laternen beschienen – völlig überflüssigerweise. Im Dunkeln bleibt dagegen, mit welchem Steuerungsmechanismus die Schaltzeiten der schulischen Beleuchtung funktionieren.

Wenn schon das Schulzentrum abends und nachts aus Sicherheitsgründen unbedingt beleuchtet werden soll, würde es doch locker ausreichen, die Ein- und Ausschaltzeiten mit denen der dämmerungsgesteuerten städtischen Straßenbeleuchtung zu synchronisieren.

Wir werden eine Bitte um (geistige) Erleuchtung an die Stadtverwaltung richten ...

03.07.13

Der Kreis Lippe möchte ein Klimaschutzkonzept erstellen (lassen). Die Auftaktveranstaltung dazu fand am Dienstagabend (02.07.) im Kreishaus statt. Vor etwa 150 Gästen aus den Bereichen Wirtschaft, Umwelt und Politik referierte zunächst Prof. Dr. Claudia Kemfert vom DIW Berlin über die wirtschaftlichen Chancen einer klugen Energiewende. Leider hatte man ihr statt den ursprünglich geplanten 45 Minuten nur 30 Minuten zugestanden, sodass ihr Vortrag in verkürzter Form etwas gedrängt wirkte.

Nach der anschließenden Kurzvorstellung des geplanten lippischen Klimaschutzkonzeptes durch Reiner Tippkötter vom Institut infas enermetric (Greven) gab es danach eine Podiumsdiskussion, die von Thorsten Wagner (Radio Lippe) als Stichwortgeber moderiert wurde. Teilnehmer waren: Landrat Friedel Heuwinkel, Prof. Claudia Kemfert, Christoph Hüls (Stadtwerke Detmold), Dr. Ute Röder (Fachbereichsleiterin Umwelt/Energie, Kreis Lippe) und Roland Bent (Geschäftsführung Phoenix Contact). Leider kam eine echte Diskussion zwischen den Teilnehmern aufgrund der begrenzten Zeit nur ansatzweise auf und es blieb weitgehend bei isolierten Statements.

Der eigentliche Knaller des Abends war jedoch die Vorstellung eines brandneuen Projektes durch einen Vertreter der Fa. Hochtief, die im Auftrag des Kreises Lippe ein Pumpspeicherwerk plant. Von dieser Sorte Kraftwerk gibt es bislang in ganz NRW nur 3 Exemplare. Als Standort ist die ehemalige Raketenstation auf dem Schwalenberger Mörth geplant. Näheres zu diesem Riesenprojekt in einer Pressemitteilung des Kreises.

11.06.13

Ein Besuch im Bauhof fördert manchmal interessante Dinge zutage: Die vielen Blombergern aus früheren Jahren bekannten Straßenkunstwerke von Anette Weyer-Noll, ihres Zeichens Kunsterzieherin am Gymnasium, können jetzt auf dem Gelände des Blomberger Bauhofs (gegenüber der Feuerwache) besichtigt werden.

Der Zugang ist während der üblichen Bauhof-Öffnungszeiten möglich, wenn auch vielleicht nicht unbedingt erwünscht (?). Die Kunstwerke von Frau Weyer-Noll befinden sich vom Eingang aus gesehen auf dem Gelände hinten links. Wenn Sie also z.B. eine Mülltonne vom Bauhof abzuholen haben, können Sie das jetzt mit einem kleinen Kunsterlebnis verbinden ...

12.05.13

Es war auch früher schon ziemlich teuer, seinen Müll auf "Hohedömsen" zu entsorgen. Bei seiner letzten Sitzung im März setzte der Rat aber jetzt noch einen drauf und erhöhte die Preise ein weiteres Mal deftig. Die Erhöhung erfolgte aufgrund einer Empfehlung der Gemeindeprüfungsanstalt, um so zu kostendeckenden Gebühren zu kommen.

Wir haben nach der aktuellen Erhöhung einmal mit den Preisen der ABG auf der Maibolte verglichen und sind für drei der häufigsten Anwendungsfälle zu folgender Gegenüberstellung gekommen:

Art

Volumen

Hohedömsen

Maibolte

Faktor

 

 

Gebühr

Gebühr

Fahrt-
kosten

Summe

 

Pkw, nur Kofferraum beladen

0,50 cbm

22,00 €

6,00 €

4,00 €

10,00 €

2,2

Pkw, Innen- und Kofferraum beladen

0,85 cbm

37,00 €

12,00 €

4,00 €

16,00 €

2,31

Pkw-Kombi (außer Bulli)

1,00 cbm

42,00 €

12,00 €

4,00 €

16,00 €

2,63

Die Fahrtkosten von Blomberg-Stadt zur Maibolte nach Lemgo (ca. 40 km hin und zurück) sind natürlich bei der Vergleichsrechnung noch einzubeziehen. Für Benziner ist dabei mit ca. 4,00 € zu rechnen, bei Diesel entsprechend weniger. Die Berechnung erfolgte auf Basis der Angaben von Google Maps.

Die Tabelle zeigt, dass sogar unter Einbeziehung der Fahrtkosten die Anlieferung auf Hohedömsen mindestens doppelt so teuer kommt wie die Anlieferung auf der Maibolte im Lemgo. Je höher das Müllvolumen, desto schlechter fällt der Vergleich zu Ungunsten von Hohedömsen aus und desto günstiger wird es, zur Maibolte zu fahren.

Bei der Vergleichsrechnung wurde zudem aus Gründen der Übersichtlichkeit nicht berücksichtigt, dass auch bei der Anfahrt nach Hohedömsen – je nach Wohnort/Ortsteil – Fahrtkosten anfallen, die die Gesamtkosten noch weiter zu Ungunsten von Hohedömsen in die Höhe treiben. Ein Wohnort in Istrup, Großenmarpe oder Donop verschärft dieses Ungleichgewicht noch weiter, da in diesem Fall die Fahrtkosten nach Lemgo niedriger sind als von Blomberg-Stadt aus – und die Fahrtkosten nach Hohedömsen sich im gleichen Maße erhöhen.

Übrigens: Wer statt zur Maibolte nach Lemgo zur Deponie Hellsiek nach Detmold fährt, kann aufgrund der geringeren Entfernung (Gesamtstrecke von Blomberg-Stadt nach Hellsiek hin und zurück: ca. 30 km) weitere Fahrtkosten sparen und damit die Kostenbilanz noch weiter verbessern.

Fazit: Es mag ja sein, dass nach der jetzigen Preiserhöhung die Gebühren für die Müllumschlagstelle Hohedömsen rein rechnerisch kostendeckend sind. Nur hängt der Kostendeckungsgrad eben auch von der Inanspruchnahme ab. Man braucht aber sicher kein Prophet zu sein, um vorherzusagen, dass auf die Dauer nur wenige Bürgerinnen und Bürger freiwillig auf Hohedömsen mehr als das Doppelte an Gebühren bezahlen werden als sie bei der ABG zahlen müssen. Auch Blomberger können rechnen ...

24.04.13

Schnelle Reaktion der Bauverwaltung: Die von uns Anfang April monierten, veralteten Schilder und Informationen auf Hohedömsen wurden zeitnah durch aktualisierte Versionen ersetzt.

Neben dem Hauptschild mit den Öffnungszeiten enthält eine große Anschlagtafel eine Preisliste und weiterführende Informationen.

Ob einige diese teilweise arg verblichenen, abgeschienenen und mit Eselsohren versehenen Infoblätter noch auf dem dem neuesten Stand sind, konnten wir nicht im Einzelnen ermitteln. Möglicherweise wäre auch hier in dem einen oder anderen Fall ein "Update" fällig – allein schon wegen der verbesserten Lesefreundlichkeit.


Bereits vorne an der Zufahrt von der Kreisstraße ist ein Schild mit den neuen Öffnungszeiten aufgestellt, sodass niemand vergeblich bis zum Hohedömsen-Haupteingang fahren muss – eine benutzerfreundliche Aktion.

Auch auf der städt. Internetnetseite www.blomberg-lippe.de wurden die Hohedömsen-Öffnungszeiten inzwischen auf den aktuellen Stand gebracht.

09.04.13

Ein Besuch bei der Müllumschlagstelle/Bodendeponie "Hohedömsen" offenbart widersprüchliche Informationen. Ein großes, gut lesbares, aber offensichtlich schon leicht "antikes" Schild mit teilweise überklebten Informationen verheißt generelle Öffnungszeiten am Freitag und Samstag von jeweils 4 Stunden. Diese (veralteten!) Öffnungszeiten finden sich auch auf der städt. Internetseite wieder (Stand: 09.04.13).

Ein deutlich kleinerer, schlechter lesbarer, dafür offenbar aktueller Zettel im Anschlagskasten neben dem Tor zeigt dagegen wesentlich eingeschränkte Öffnungszeiten ab dem 01.04.13.

Vorschläge:

  • Da das ältere Schild auch noch mit "Der Stadtdirektor" gekennzeichnet ist, sollte es die Bauverwaltung vielleicht mal langsam abmontieren, um die potenziellen Nutzer nicht unnötig mit falschen Öffnungszeiten und provisorisch überklebten, nicht mehr gültigen Öffnungstagen und -zeiten zu verwirren.
  • Die städt. Internetseite sollte ebenfalls so bald wie möglich an die neuen Öffnungszeiten angepasst werden.

Hier eine Gegenüberstellung der Regelungen alt/neu:

alte Regelung

Zeitraum

neue Regelung
ab dem 01.04.13

Zeitraum

Wochenstunden-
reduktion

Fr 12 bis 16 Uhr

Januar bis Dezember

Fr 13 bis 16 Uhr

März bis Oktober

25%

Sa 08 bis 12 Uhr

Sa 09 bis 12 Uhr

 

Fr geschlossen

November bis Februar

50%

Sa 08 bis 12 Uhr

Bewertung der Unterschiede alt <-> neu:

  • In den "Sommermonaten" März bis Oktober:
    • Die Anlage ist freitags von 13 bis 16 Uhr geöffnet, also eine Stunde weniger als vorher.
    • Die Samstagsöffnungszeit wurde ebenfalls um eine Stunde auf 9 bis 12 Uhr reduziert.
    • Die gesamte Öffnungszeit im Sommer reduziert sich also gegenüber früher von 8 auf 6 Wochenstunden und damit um ein Viertel.
  • In den "Wintermonaten" November bis Februar:
    • Die Anlage bleibt im Gegensatz zu früher freitags geschlossen.
    • Dafür bleibt es bei der ursprünglichen Samstags-Öffnungszeit von 8 bis 12 Uhr.
    • Die gesamte Öffnungszeit im Winter reduziert sich also von 8 Stunden auf 4 Stunden pro Woche und wurde damit glatt halbiert.

Es bleibt als Fazit, dass die Wochenöffnungszeiten im Winter um 50% und im Sommer um 25% reduziert wurden. Der Service wurde also signifikant verschlechtert. "Zum Ausgleich" wurden die Gebühren deftig angehoben. Wir werden darüber in den nächsten Tagen berichten.

22.03.13

Der Fukushima-Jahrestag Anfang März war für uns Anlass, nach einiger Zeit wieder den Strommix der Blomberger Versorgungsbetriebe (BVB) unter die Lupe zu nehmen. Nach dem Energiewirtschaftsgesetz sind die Energieversorgungsunternehmen verpflichtet, die aktuelle Zusammensetzung ihrer Jahresstromlieferung bekanntzugeben – auch "Stromkennzeichnung" oder umgangssprachlich "Strommix" genannt. Spätestens bis zum 1. November eines Jahres muss jeweils der Strommix des Vorjahres bekanntgegeben werden. Der letzte Wert stammt also von der Stromlieferung aus 2011.

In der Regel erfolgt die Bekanntgabe auf der Website der Unternehmen, bei den BVB also hier. Auch auf den Jahresrechnungen, die jeweils im darauffolgenden Januar verschickt werden, ist der Strommix aufgeführt. Allerdings bezieht sich dieser Wert dann auf das Vorvorjahr. Im Januar 2013 findet sich also der Strommix von 2011 auf der Stromrechnung.

Aus der folgenden Säulengrafik ist erkennbar, wie sich der Strommix bei BVB seit 2006 entwickelt hat und laut den politischen Vorgaben bis 2014 entwickeln wird:

Entwicklung bis 2010:

  • Der Atomstromanteil (rot) ging von seinem Höchststand in 2006 von ca. 47% auf 22,2% in 2010 zurück. Diese Entwicklung ergab sich interessanterweise sogar völlig ohne politische Vorgaben und noch vor Fukushima.
  • Im gleichen Zeitraum entwickelte sich der Anteil an Fossilstrom (schwarz) aus Kohle, Erdgas etc. auf einen Höchststand von 51% in 2010.
  • Der Anteil regenerativer Energien (grün) stieg von etwas über 17% auf fast 27%.

Entwicklung ab 2011:

  • Obwohl der Rat im Juli 2011 nach Fukushima beschlossen hatte, den Atomstromanteil deutlich zurückzufahren, steigerte sich gerade dieser Wert im Unglücksjahr 2011 sogar noch auf 27,6%. Der Atomstromanteil im deutschlandweiten Strommix sackte dagegen im gleichen Zeitraum auf 17,7%, weil die Bundesregierung nach Fukushima die ältesten 8 Atomkraftwerke stillgelegt hatte.
  • Wir fragten im Rat den BVB-Aufsichtsratsvorsitzende Günther Borchard, wie es zu dieser gegenläufigen Entwicklung kommen konnte. Eine schlüssige Erklärung konnte auch er leider nicht liefern und verwies auf die Stromkennzeichnungsangaben des Vorlieferanten E.ON, auf die man angewiesen sei.

Entwicklung bis 2014 (Prognosewert):

  • Aufgrund eines Ratsbeschlusses vom Juli 2011 soll der Atomstromanteil bis 2014/2015 kontinuierlich bis auf null gesenkt werden.
  • Die regenerativen Energien werden auf einen Anteil von 38% erhöht.
  • Der restliche Prozentanteil in Höhe von 62% wird aus fossilen Energiequellen stammen.

Hier die detaillierten Prognosewerte der BVB 2014/2015 gemäß Protokoll der Ratssitzung vom 29.03.2012:

Energiequelle

prozentualer Anteil

kumulierte Werte

Kernenergie

0,00 %

 

Kohle

35,00 %

62%

Erdgas

24,00 %

Sonstige fossile Energieträger

3,00 %

Erneuerbare Energien nach EEG

17,00 %

38%

Sonstige erneuerbare Energien

21,00 %

CO2-Emission

445 g/kWh

 

Radioaktiver Abfall

0,005 %

 Anmerkung:
Bei 0,0% Atomstromanteil??

Die BVB werden also nach dem Willen der SPD/FDP-Mehrheit zwar in absehbarer Zeit keinen Atomstrom mehr im Portfolio haben, dafür werden wir aber einen bisher unerreichten Fossilstrom-Anteil in Kauf nehmen müssen. Aus grüner Sicht ist das nicht akzeptabel, da hiermit sämtliche Klimaschutzziele (CO2-Reduktion!) ad absurdum geführt werden. Wir können daher den BVB-"Standard"-Strom auch in Zukunft nicht empfehlen, sondern verweisen – wie in der Vergangenheit – auf zertifizierte Ökostrom-Tarife, die zu 100% regenerativ erzeugten Strom bieten.

12.03.13

11.10 Uhr: Von der Blomberger Innenstadt geht es zu Fuß auf den Parkplatz hinter der Schießhalle. Dort erwartet uns schon ein freundlicher Polizeibeamter, um alles in geordnete Bahnen zu lenken.

11.10 Uhr: Die Teilnehmer ziehen auf den Parkplatz. Eine Teilnehmerin ist sogar mit Bollerwagen unterwegs.

11.15 Uhr: Die Fahrzeuge formieren sich auf dem Parkplatz zum Autokorso ...

11.30 Uhr: ... und parken unter Polizeibegleitung eine Viertelstunde später im Ortskern von Leopoldstal.

11.35 Uhr: Dort sammelt man sich am Bahnhof. Im Buswartehäuschen an der Durchgangsstraße ist ein Infopunkt aufgebaut. Von dort aus ...

11.40 Uhr: ... bildet sich die Menschenkette in Richtung Horn.

Die Teilnehmer kommen aus den verschiedensten Orten der Region ...

... z.B. aus Blomberg-Eschenbruch ...

... ein Blomberger vom AK Atomausstieg ...

... und aus Steinheim ...

... aus Barntrup ... einmal von hinten ...

... und diesmal von vorne ...

... noch'n Barntruper...

... ein weiter Aktivist aus Barntrup ...

... ärztlicher Beistand aus Blomberg ...

... und last, but not least ein Grünen-Vertreter aus Steinheim.

11.03.13

Die drei Stationen im Versorgungszelt waren am 9. März wie folgt besetzt:

  1. Bei der Mess-Station wurde anhand eines professionellen Strahlenmessgerätes demonstriert, wie hoch die radioaktive Luftbelastung als Momentanwert und im Durchschnitt des Vortages in MikroSievert pro Stunde (µSv/h) ausfällt. Außerdem wurde auf die flächendeckenden Mess-Stationen des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) hingewiesen, wo die radioaktiven Tageswerte für viele Standorte in Lippe (z.B. Detmold) und dem angrenzenden Niedersachsen im Internet abgerufen werden können (Link).
  2. Bei der zweiten Station des Versorgungszeltes wurden "Jod-Tabletten" (in Wirklichkeit Pfefferminz-Dragées) und Notverpflegung für die Bevölkerung ausgegeben. Etwa hundert Blisterpackungen mit "Grohnde-akut"-Tabletten waren für die in der Schlange stehenden Menschen bevorratet worden. Ein Beipackzettel gab Hintergrundinformationen zum Thema Jod-Medikation. Dazu gab es eine kostenlose ärztliche Beratung von einer echten Medizinerin.
  3. Bei der Dekontamination von verstrahlten Personen (dritte Station im Zelt) musste leider etwas improvisiert werden, weil der ABC-Zug Lippe-Südost laut Szenario gerade in Barntrup tätig war. Angesichts der niedrigen Temperaturen konnte der Hochdruckreiniger für die Schnell-Dekontamination nur symbolisch zum Einsatz kommen. Etliche Behälter mit verstrahlter Kleidung wiesen aber darauf hin, dass hier schon gearbeitet worden war. Ersatzkleidung konnte aufgrund mangelnder Ressourcen nur an eine einzige Person ausgegeben werden.

Bilderstrecke für das Marktplatzszenario:

Auch Alheyd ist offenbar eine Atomkraft-Gegnerin ... ansonsten heißt es am Samstagmorgen noch "still ruht der See" auf dem Blomberger Marktplatz.

Mitarbeiter des AK Atomausstieg beim Aufziehen der Marktplatzdekoration. Die zwei Bäume auf der westlichen Marktplatzseite eignen sich perfekt für das große Banner.

Mitarbeiterinnen des AK Atomausstieg bei der Dekorierung des Veranstaltungszeltes. Die Sperrgebietsschilder vom Vorjahr tun dabei gute Dienste. In der Tat liegt das AKW Grohnde nur 25 km Luftlinie entfernt von Blomberg.

Ein Redakteur der Lippischen Landeszeitung interviewt vor Beginn den Chef-Ansager und Sicherheitsbeauftragten der Veranstaltung.

Die ersten Zuschauer warten ungeduldig darauf, dass es endlich losgeht. Aber noch hindert sie das Absperrband daran, die Szenerie zu betreten.

Die Polizei trifft letzte Absprachen mit dem Sicherheitsbeauftragten des AK Atomausstieg.

09.55 Uhr: Langsam wird es spannend. Die Anzahl der Zuschauer nimmt allmählich zu. Nun dauert es bis zum Beginn der Veranstaltung um 10 Uhr nicht mehr lange.

10.05 Uhr: Nach dem Läuten der Glocken spricht eine Vertreterin des AK Atomausstieg (rechts, mit Mikro) den einleitenden Text zum Fukushima-Gedenken. Pastorin Rosenhäger (links) wird danach ein Gebet sprechen.

10.15 Uhr: Das Katastrophen-Szenario beginnt mit der Durchsage, dass im nur 25 km entfernten AKW Grohnde Radioaktivität ausgetreten ist. Teilweise werden dabei Originaldurchsagetexte aus dem Katastrophenschutzplan verlesen.

10.20 Uhr: Während in der Mess-Station (links) die aktuellen Radioaktivitätswerte demonstriert werden, wartet die Ärztin (rechts) auf Kandidaten für die Einnahme von Jod-Tabletten.

10.25 Uhr: In langen Reihen warten die potenziellen "Strahlenopfer" darauf, dass sie mit Jod-Tabletten versorgt werden.

10.30 Uhr: Zwischenzeitlich kommen mit Sack und Pack die Selbst-"Evakuierer" aus Barntrup, um sich auf dem Blomberger Marktplatz verarzten zu lassen.

10.35 Uhr: Derweil werden von einem fliegenden Händler "Grohnde-Akut" Jod-Tabletten zu Schwarzmarktpreisen verkauft.

10.45 Uhr: Auch Schülervertreter des Blomberger Gymnasiums waren gekommen, um sich mit Infomaterial zu versorgen.

11.00 Uhr: Die Barntruper "Strahlenopfer" sind auf dem Weg zum Autokorso, der auf dem Parkplatz hinter der Schießhalle starten soll.

09.03.13

Bei 3 Grad Außentemperatur trotzten ca. 150 Menschen auf dem Blomberger Marktplatz der Kälte und dem Nieselregen, um an einer "Katastrophenschutzübung" der etwas anderen Art teilzunehmen. Organisator war der "Arbeitskreis Atomausstieg", der mit 12 Mitstreitern alles detailliert vorbereitet hatte und für einen reibungslosen Ablauf der Veranstaltung sorgte.

Nach dem Läuten der Glocken vom Martiniturm und einem kurzen Gedenken an die Opfer und Überlebenden von Fukushima und Tschernobyl reihten sich die Bürgerinnen und Bürger diszipliniert in die Reihen vor dem Versorgungszelt ein. Der Arbeitskreis Atomausstieg hatte darin die drei Stationen Messung, Jod-Prophylaxe/Notverpflegung und Dekontamination eingerichtet.

Weitere Infos und Bilder folgen in Kürze ...

07.03.13

Auf den letzten Metern vor dem Ziel entwickelt die Grohnde-Kampagne am Samstag, dem 9. März, noch eine ungeahnte Dynamik. Aus 130 Strecken- und Aktionspunkten sind innerhalb der letzten zwei Wochen knapp 200 geworden – und diese Zahl wird sicherlich noch erreicht und womöglich sogar noch übertroffen werden.

Was passiert nun am Samstag in Blomberg? Leider standen in der Tagespresse dazu falsche Infos, z.B. war dort die Rede von einem "Dekontaminationslager" – völliger Schwachsinn!

Unter dem Motto "Rette sich, wer kann" wird das Geschehen wie folgt ablaufen:

  • 10.00 Uhr, Marktplatz: Wir gedenken der Opfer von Fukushima, eingeleitet durch das Läuten der Glocken.
  • 10.15 Uhr, Marktplatz: Unter dem Motto "Rette sich, wer kann" gibt es szenische Darstellungen (z. B. Radioaktivitätsmessungen, Ausgabe von Jod-Tabletten, Ausgabe von "Notverpflegung").
  • 10.30 Uhr, Marktplatz: Eintreffen der "Evakuierten" aus Barntrup, Lügde, Schieder und Steinheim.
  • 11.00 Uhr - 11.?? Uhr, Parkplatz hinter der Schießhalle: Sammeln auf dem Parkplatz. Gemeinsam geht es dann im Autokorso mit Polizeischutz auf der B1 zum Bahnhof Leopoldstal (Ortsteil Horn-BM) bis zum Rand der 40-km-Sperrzone. Am Bahnhof ist ein Infopunkt eingerichtet.
  • 12.05 Uhr - 12.50 Uhr, Leopoldstal: Bildung einer Auto- und Menschenkette entlang der Leopoldstaler Str. (L954) in Richtung Horn, Brücke über die B1.
  • 14.00 Uhr, Detmold: Alle Akteure aus der Region und ihre norddeutschen Mitstreiter treffen sich zur Abschlusskundgebung auf dem Theaterplatz.

Wenn Sie den Anti-Atom-Protest unterstützen wollen, kommen Sie am Samstag, dem 9. März um 10 Uhr auf den Blomberger Marktplatz! Fahren Sie anschließend im Korso mit nach Leopoldstal, um die Menschenkette zu bilden, und nehmen Sie an der Abschlusskundgebung in Detmold auf dem Theaterplatz teil!

23.02.13

Wie bereits am 13. Januar von uns angekündigt, findet am Samstag, dem 9. März – also in gut 2 Wochen – kurz vor dem zweiten Fukushima-Gedenktag – eine überregionale Großdemo statt, die sich innerhalb eines Radius von 40-60 km rund um das AKW Grohnde auf mehr als 130 (!) Strecken- und Aktionspunkten in Niedersachsen und NRW abspielen wird. Ausführlichere Informationen sind dazu unter www.grohnde-kampagne.de zu finden.

Der Blomberger "Arbeitskreis Atomausstieg" hat sich nach der Fukushima-Katastrophe in 2011 gebildet und seit dieser Zeit verschiedene Veranstaltungen durchgeführt. Unter anderem organisierte der AK 2011 in der Flüggeschen Scheune eine "Stromwechsel-Party" zugunsten von Ökostrom-Anbietern. In 2012 hängten die Mitglieder des AK zum Fukushima-Jahrestag große, gelbe 25-km-Sperrgebietsplakate an die Ortsschilder und machten so öffentlichkeitswirksam deutlich, dass Blomberg nur 25 km Luftlinie vom AKW Grohnde entfernt liegt.

Zum diesjährigen Fukushima-Gedenktag ist der Arbeitskreis Atomausstieg selbstverständlich – wie viele andere Gruppen und Initiativen aus Niedersachsen und NRW – Teil der "Grohnde-Kampagne" am 9. März. Gemeinsam mit verschiedenen Akteuren aus den Nachbarorten Barntrup, Schieder und Horn-Bad Meinberg trifft sich der AK jeden Mittwoch zur Vorbereitung der vielfältigen Aktionen.

Wenn Sie den Anti-Atom-Protest unterstützen wollen, kommen Sie am Samstag, dem 9. März um 10 Uhr auf den Blomberger Marktplatz und werden Sie Teil einer "Katastrophenschutzübung" der etwas anderen Art unter dem Motto "Rette sich, wer kann!". Lassen Sie sich überraschen!

10.02.13

Das Fällen von Bäumen auf städtischem Grund ist in Blomberg derzeit ein beliebter Sport. Während sich die Bürgerinnen und Bürger auf ihrem eigenen Grund und Boden an die strenge Baumschutzsatzung halten müssen (und bei Verstößen derbe zur Rechenschaft gezogen werden können), führt die öffentliche Hand bei uns ganz nach Belieben die Axt, ohne dafür von sich aus Rechenschaft ablegen zu müssen. An die Baumschutzsatzung brauchen sich die Bürokraten nämlich nicht zu halten, weil für sie eine "Spezialregelung" (O-Ton Bürgermeister!) in dieser Satzung eingebaut wurde, die da wie folgt lautet:

    "Über Ausnahmen und Befreiungen von den Verboten des § 2 [der Baumschutzsatzung] entscheidet bei Bäumen auf öffentlichen Grünflachen und auf Grundstücken der Stadt Blomberg – die Stadt Blomberg."

Wie unschwer zu erkennen, ist die Stadt mit diesem Generaldispens jederzeit aus dem Schneider und braucht selbst für Baumfrevel jeder Art keinerlei Konsequenzen zu befürchten – so einfach kann das sein.

Als "Geschäft der laufenden Verwaltung" verschwindet so quasi "am laufenden Meter" ein Baum nach dem anderen – in der Regel wird darüber im zuständigen Ausschuss für Bauen und Umwelt nur dann berichtet, wenn es sich um komplexere Sachverhalte handelt, wie z.B. die geplante Parkplatzerweiterung hinter dem Alten Amtsgericht.

In den weitaus meisten Fällen jedoch erfährt die breite Öffentlichkeit erst dann davon, wenn es bereits zu spät ist. So auch diese Woche wieder in der Lessingstraße auf Bexten, wo zwei dem Vernehmen nach kerngesunde Eichen (eine davon mit Doppelstamm) auf Veranlassung des Bauamtes vom Bauhof umgenietet wurden.

Wir werden all diesen Fällen nachgehen, soweit sie uns bekannt werden und rufen daher alle Bürgerinnen und Bürger auf, uns solche Vorkommnisse zu melden.

27.01.13

Im Laufe der letzten Woche erreichten uns verschiedene Solidaritätsbekundungen zum Thema Baumfällungen, die wir Ihnen nicht vorenthalten wollen – mit freundlicher Erlaubnis der Verfasser.

Stellvertretend für alle zitieren wir an dieser Stelle Dr. Heinrich Stiewe, Vorsitzender des Blomberger Heimatvereins, der uns am Donnerstag, dem 24. Januar, Folgendes schrieb:

    Lieber Herr Staubach, lieber Herr Schmeißner,

    ich wünsche Ihnen und den anderen tapferen Blomberger Baumfreunden und -freundinnen weiterhin viel Kraft zum Durchhalten bei der Kälte!

    Mich ärgert das ganze Verfahren und die Arroganz der SPD-Vertreter im Bauausschuss auch sehr - aber ich kann mich leider zur Zeit wenig darum kümmern, (...)

    Auf jeden Fall unterstütze ich Ihre Protestaktion mit Nachdruck!

    Herzliche Grüße aus Wellentrup
    Dr. Heinrich Stiewe

Weitere Meinungen zum Thema finden Sie auf unserer Leserbriefseite:
Von Michael Meier und Antje Birner-Spinn.

24.01.13

Wir gratulieren dem Bürgermeister, dem Bauamt, dem Bauhof und allen 8 SPD-Bauausschussmitgliedern, die es mit vereinten Kräften geschafft haben, innerhalb von 3 Monaten rund ums Alte Amtsgericht und den Martiniturm ingesamt 8 Laubbäume "plattzumachen". Eine reife Leistung!

Grundlage für diese "Meisterleistung" waren zweierlei Dinge:

  1. Der Entwurf, mit dem das Planungsbüro "scape" aus Düsseldorf die Ausschreibung für das Stadtentwicklungskonzept gewonnen hat. Eine Detailplanung für den Bereich Martiniturm/Altes Amtsgericht liegt dem Bauausschuss zwar bis heute nicht vor, aber die Bäume wurden "schon mal" vorsorglich gefällt. Das betrifft die großen 3 Birken vor dem Amtsgericht, die beiden kleinen Laubbäume an der Straße "Im Seligen Winkel" und der kleine Laubbaum vor dem Eingang des Martiniturms.
  2. Die Beschlussvorlage des Bauamtes, dass die beiden älteren Linden auf dem Parkplatz hinterm Amtsgericht angeblich die Beweglicheit der rangierenden Fahrzeuge einschränken und deshalb weg müssen. Zu dieser "heldenhaften" Aktion folgender Bericht:

Zuerst musste zwischen 7 und 8 Uhr die "kleine" Linde am Parkplatzeingang dran glauben. In Windeseile wurden die Baumreste dann vom Bauhof verladen.

Die Fällung gerade dieser Linde hinter dem Gebäude von Priss war völlig überflüssig, da die Gebäudekante vom Alten Amtsgericht beim Ausparken überhaupt nicht im Wege steht. Gerade hier hat der Autofahrer zum Ausparken nach hinten Platz ohne Ende ...

Die Begründung in der Bauausschussvorlage für den Fällbeschluss war daher inhaltlich unzutreffend.

Als nächstes war die große Linde weiter hinten in Richtung "Seliger Winkel" an der Reihe. So hatte der Baum noch am Mittwochvormittag ausgesehen.

Am Donnerstagmorgen hatte dann sein letztes Stündlein geschlagen ...

Angefangen von der obersten Spitze arbeitete sich der Baumkletterer von oben nach unten vor und kürzte den Baum Stück für Stück ein.

Spontan wurde man an die gleiche Salamitaktik erinnert, die die Bauverwaltung in Sachen Baumfällungen anwendet.

Am Ende blieb dann nur noch ein wirrer Haufen von Ästen, der von den Bauhofmitarbeitern ...

... sukzessive auf einen Lkw verladen wurde.

Der noch stehengebliebene Hauptstamm wurde von den Bauhofleuten mit Motorsäge, Vorschlaghammer und Keil zur Fällung vorbereitet ...

... bis dann auch der Hauptstamm auf den Parkplatz stürzte und ...

... von den Bauhofmitarbeitern zerlegt wurde.

Saubere Arbeit, Jungs! Ihr versteht euer Handwerk, das muss man euch wirklich lassen!

Und das ist dann der traurige Überrest einer einstmals stolzen, völlig gesunden Linde: links der Baumstumpf, rechts eine Baumscheibe und oben der Hauptstamm. Die Bauhofmitarbeiter haben ganze Arbeit geleistet ...

Aber der kleine Baum vor dem Martiniturm-Eingang ist ja auch noch "fällig". Mit vereinten Kräften ... und der geballten Kompetenz zweier Bauhofleute ist das Werk schnell vollbracht.

Einen solchen Baum zu fällen ist eine Sache von wenigen Minuten.

Wie lange es gedauert hat, bis der Baum seine ehemalige Höhe erreicht hat, interessiert dann niemand mehr ...

23.01.13

Die Mitglieder des Ausschusses für Bauen und Umwelt wurden am letzten Donnerstag (17.01.) zunächst durch eine falsche Beschlussvorlage fehlgeleitet. Dem Ausschuss wurde vom Bauamt eine Planskizze vorgelegt, die folgende Fehler enthielt.

  • Alle Bäume waren durchweg falsch eingezeichnet, auch die zu fällenden Linden.
  • Die Länge der Stellplätze hinter dem Alten Amtsgericht wurde vom Bauamt mit ca. 6,30 m falsch eingezeichnet. Dadurch entstand der irreführende Eindruck, dass der zur Verfügung stehende Raum zum Ausparken sehr knapp ist. In Wirklichkeit hat ein normaler Pkw-Stellplatz nur eine Länge von 5 m, wie das aktuell auch hinter dem Alten Amtsgericht der Fall ist.

Unser stellv. Bauausschuss-Mitglied, Ratsherr Gottfried Staubach, hat aufgrund dieser fehlerhaften und irreführenden Informationen des Bauamtes in der Sitzung beantragt, den Tagesordnungspunkt abzusetzen. Zur Begründung zeigte und kommentierte Ratsherr Staubach dem Ausschuss die von ihm korrigierte Planskizze der Verwaltung auf dem Beamer. Die richtigen Baumpositionen wurden darauf durch rote Kreise gekennzeichnet; die Verschiebung an die richtige Stelle wurde durch rote Pfeile markiert. Die korrekte 5m-Länge der Stellplätze wurde durch eine schwarze Linie quer über die Stellplätze markiert (siehe Abbildung).

Leider besaßen die 8 SPD-Mitglieder des Ausschusses nicht die Größe und die Einsicht, dass sie in der vorausgehenden Fraktionssitzung aufgrund der irreführenden Beschlussvorlage ein falsche Entscheidung getroffen hatten. Sie stimmten somit wider besseres Wissen gegen eine Verschiebung und erneute Beratung des Tagessordnungspunktes auf der Basis von qualitativ einwandfreien Unterlagen.

Fortsetzung folgt!!!

22.01.13

Die Ratsherren Staubach (Grünen-Fraktion) und Simon (FBvB-Fraktion) haben – unabhängig voneinander – den Bürgermeister am Dienstagmorgen per Email gebeten, den Bauausschuss-Beschluss zum Fällen der Bäume noch einmal zu überprüfen und ggf. zu beanstanden. Klaus Geise hat in seiner Rückantwort eine Überprüfung zugesagt und will auf die Sache zurückkommen. Allerdings hat er kein Datum dafür genannt.

Nur eine offizielle Beanstandung durch Klaus Geise kann den Fällbeschluss jetzt noch annullieren. Vorausgesetzt, dass nicht bereits irgendwelche Fristen zur Beanstandung bereits überschritten sind. Sollte die Beanstandung durch den Bürgermeister abgelehnt werden, könnte notfalls noch die Kommunalaufsicht des Kreises Lippe eingeschaltet werden.

21.01.13

Montagmorgen, 21. Januar 2013, 8 Uhr:
Auf dem Parkplatz hinter dem alten Amtsgericht hat sich ein kleines Häuflein von Demonstranten eingefunden, die gegen das Vorhaben des Bauhofs und des Bauamts protestieren wollen, im Parkplatzbereich und neben dem Martiniturm 3 schöne Linden zu fällen. Ein Bewohner der Kirchhofstraße hat sich zusätzlich eingefunden, um die Kerntruppe zu unterstützen. Zwei Vertreter der Lokalpresse sind ebenfalls vor Ort, um Fotos zu machen und die Demo-Teilnehmer zu ihren Beweggründen zu befragen (s. aktuelle Berichterstattung von Blomberg Voices und lz-online).

Die von Fällung bedrohten Bäume und die "Protestanten" sind mit leuchtend gelben Schildern ausgestattet. Aufschrift: "Kleine Stadt, die bald keine Bäume mehr hat".

Als "Stützpunkt" für die Demonstranten hat das Ehepaar Schmeißner seinen Bulli direkt neben dem größten der bedrohten Bäume aufgestellt. Die Schmeißners nehmen in Kauf, für ihren zivilen Ungehorsam die Abschleppgebühr für den Bulli und ein Knöllchen für unerlaubtes Parken bezahlen zu müssen, aber das ist ihnen die Sache wert.


Montagnachmittag, 21. Januar, zwischen 14 u. 15 Uhr:

Es schneit immer noch. Inzwischen haben zwei nette Bauhofmitarbeiter die provisorischen Flatterbänder zwischen den Baken gegen massive Absperrgitter aus Plastik getauscht. Wir erfahren, dass der "Hubsteiger"-Laster aus Bad Salzuflen aufgrund des schlechten Wetters und wegen der Sommerreifen heute wohl nicht mehr kommen kann. Aufgrund der engen Platzverhältnisse vor Ort müssen die Bäume von der Spitze aus Stück für Stück abgetragen werden. Dazu wird der Hubsteiger benötigt.

Kurz danach die große Überraschung: Gaby Prasse vom "Malwerk" bringt den wackeren Baumbeschützern eine Kanne mit heißem Früchtetee. Da greifen wir natürlich gerne zu und lassen es uns schmecken.

Für heute machen wir Schluss, werden aber am Dienstag wieder vor Ort sein ... wir sind uns natürlich darüber im Klaren, dass die ganze Operation zwar aufgeschoben, aber keineswegs aufgehoben ist.

Epilog: Zum "Dank" für ihr bürgerschaftliches Engagement pro Erhalt der Bäume bekommen die Schmeißners von der Stadt noch ein Knöllchen für unerlaubtes Parken – obwohl sie gerade an diesem Tag niemanden behindert haben. Wir wissen ja, dass die Stadt dringend Geld nötig hat; dass es allerdings so dringend ist, haben wir nicht geahnt.

Zwischenbilanz: Nachdem vor dem alten Amtsgericht bereits 3 große Birken und 2 kleinere Laubbäume der Säge anheim gefallen sind, wären mit den 3 jetzt auf der Abschussliste stehenden Linden bereits insgesamt 8 Bäume im unmittelbaren Umfeld von Amtsgericht und Martiniturm der Säge zum Opfer gefallen – wahrlich eine stolze Bilanz für die tapferen Mannen vom Bauhof und die "Schreibtischtäter" vom Bauamt.

Wenn man dazu noch die Bäume zählt, die bereits am Alten Friedhof und auf dem Pideritplatz neben dem Alten Amtshaus fallen mussten, wird klar, wohin in Blomberg die Reise geht ...

20.01.13

Dank der "vorausschauenden" Planung der Bauverwaltung fallen in der Innenstadt immer mehr Bäume der Säge zum Opfer. Unvergessen sind bei vielen noch die Bäume, die im vorderen Teil des "Groene Plaats" für die Neugestaltung des Alten Friedhofs weichen mussten. Dann kam Jahre später die Planung des Düsseldorfer Büros scape, das den Gestaltungswettbewerb für das städt. Entwicklungskonzept (StEK) für sich entscheiden konnte. Auf der Basis eines prächtig anzuschauenden Entwurfs waren auf dem Vorplatz des alten Amtsgerichtes sowie südlich und westlich des Martiniturms keinerlei Bäume mehr vorgesehen. Obwohl darüber im Einzelnen noch nicht entschieden wurde und bis heute noch keine Feinplanung für diesen Bereich vorliegt, fasste die Bau(m)verwaltung den scape-Entwurf offenbar als Handlungsaufforderung auf:

1. Akt (Bauausschuss 25.10.12): Die Verwaltung schlägt dem Bauausschuss die Entfernung der Birken und "Tannen" (die in Wirklichkeit aber zwei Linden waren) vor dem Alten Amtsgericht vor. Diesem Vorschlag kommt der Ausschuss denn auch prompt nach. Wenig später sind die Bäume weg.

2. Akt (Bauausschuss 06.12.12): Die Verwaltung schlägt dem Bauausschuss unter "Bekanntgaben und Informationen" vor, für die Parkplatzgestaltung hinter dem Alten Amtsgericht zwei ältere Linden zu fällen und den Grünstreifen zu roden. Diese beiden Bäume fallen zwar nicht unter die scape-Planung, müssen aber laut Verwaltung trotzdem weichen, um den vorhandenen Parkraum nördlich des alten Amtsgerichtes zu erweitern. Es gibt dafür keinen separaten Tagungsordnungspunkt und somit auch keine schriftliche Beschlussvorlage. Hätte die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen in diesem Moment keinen Beratungsbedarf angemeldet, wären bereits im Dezember 2012 "en passant" vollendete Tatsachen geschaffen worden.

3. Akt (Bauausschuss 17.01.13): In der Einladung für die Bauausschusssitzung wurden aus den ursprünglich vorgesehenen zwei Linden plötzlich drei Exemplare. Vermutung: Nach der Planung des "preisgekrönten" scape-Entwurfs ist vor dem Martiniturm eine opulente Freitreppe vorgesehen. Der vor dem Turmeingang stehende Baum ist da natürlich im Weg – also muss auch er weg.

Fazit: Wenn das keine Salamitaktik ist – was denn dann? Ob allen Mitgliedern des Bauausschusses wohl bewusst ist, dass der volle Name "Ausschuss für Bauen und Umwelt" lautet ?

13.01.13

Die Katastrophe von Fukushima hat bewiesen, dass es auch in den AKWs hoch entwickelter Industrieländer zur Kernschmelze kommen kann. Trotz der Abschaltung von 8 AKWs in Deutschland sind wir weiterhin größten Gefahren ausgesetzt durch den Weiterbetrieb der 9 noch am Netz befindlichen Reaktoren und durch Transport und Lagerung des radioaktiven Materials.

Deshalb veranstaltet die Regionalkonferenz "Grohnde abschalten" am Samstag, dem 9. März 2013 eine große Aktions- und Menschenkette auf einem 40-km-Radius um das AKW Grohnde, um der Opfer von Fukushima zu gedenken und in unterschiedlichsten Formen aufzuzeigen, wie ein solcher Katastrophenfall ablaufen könnte.

Die Organisation der Gedenkveranstaltung am 9. März übernehmen die der Regionalkonferenz "Grohnde abschalten" angeschlossenen Anti-Atom-Initiativen; in Blomberg sind dies die Mitglieder des "Arbeitskreises Atomausstieg".

Der Arbeitskreis lädt alle Interessenten in Blomberg und Umgebung ein,

  • am Mittwoch, dem 16. Januar,
  • um 19.30 Uhr
  • ins Gemeindehaus der ev.-ref. Kirche im Seligen Winkel 12

zu kommen, um sich über den aktuellen Planungsstand informieren zu lassen und eigene Ideen für den Ablauf der Großveranstaltung einzubringen.

Links:

09.01.13 Same procedure as every year: Ihnen, den Lesern unserer "Blomberger GRÜNEN Seiten", wünschen wir für das Jahr 2013 alles Gute und viel Erfolg bei Ihren privaten und geschäftlichen Unternehmungen!

Die Grünen bieten Ihnen als einzige Partei in Blomberg bereits seit 1997 (!) eine Homepage in der vorliegenden Form. Damit sind wir schon fast seit den Anfangstagen des WWW mit dabei. Im November 2012 konnten wir daher bereits unser 15-jähriges Jubiläum feiern.

Vergleichen Sie uns ruhig mit den erst ab 2000 erschienenen Konkurrenzprodukten von FBvB, CDU, SPD und FDP. Achten Sie dabei vor allem auf die Aktualität und den Umfang der präsentierten Informationen. Sie werden feststellen: Die "Grünen Seiten" brauchen gegenüber der politischen Konkurrenz keinen Vergleich zu scheuen! Vielleicht stellen Sie dabei auch fest, dass es Blomberger Parteien gibt, die zwar eine "Seite" ins Netz stellen, aber keine Inhalte ... oder jedenfalls kaum Inhalte, die etwas mit lokaler Politik zu tun haben.

Auch in diesem Jahr werden wir Sie über Grüne Politik auf lokaler und überregionaler Ebene auf dem Laufenden halten. Nutzen Sie den Informationsvorsprung und die Dauerhaftigkeit der Informationen, die Sie damit gegenüber anderen Medien als Vorteil haben.

Wir möchten mit Ihnen ins Gespräch kommen. Schreiben Sie uns Ihre Meinung, Ihre Anregungen und Kommentare unter info@gruene-blomberg.de. Die Email-Adressen unserer Fraktionsmitglieder finden Sie bei den Infos zur Grünen Ratsfraktion.


Beachten Sie ebenfalls den Blog unseres Fraktionsvorsitzenden Hans-Ulrich Arnecke, in dem er zu Blomberger Themen, aber auch zu überregionalen Themen Stellung nimmt.

2012

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