Hans-Ulrich Arnecke
|
Bundestagswahl
am 22. September |
Reelkirchen/Herrentrup, im September 2002
Liebe Mitbürgerinnen, liebe Mitbürger,
seit Donnerstag, den 12.09., gilt für Blomberg eine Haushaltssperre für alle freiwilligen Leistungen, die nicht auf vertraglicher oder gesetzlicher Grundlage beruhen. Die Stadt Blomberg zieht hiermit die Notbremse aufgrund Steuermindereinnahmen für 2002 in Höhe von 5 Mio. Euro.
Im nächsten Monat dazu von mir mehr!
Wie im letzten Rundbrief angekündigt, erhielt Blomberg am letzten Freitag besonderen Besuch – NRW-Ministerin Bärbel Höhn folgte unserer Einladung und besuchte den Blomberger Wochenmarkt und unseren Infostand auf dem Marktplatz. Pünktlich um 11 Uhr traf Bärbel Höhn ein und richtete nach einer kurzen Begrüßung durch unsere Bundestagskandidatin Jutta Dümpe-Krüger eine kurze Ansprache an die anwesenden Blomberger Bürger.
Darin betonte sie besonders, dass für gute und gesunde Lebensmittel natürlich auch ein fairer Preis von uns Verbrauchern zu zahlen ist. Besonders sprach sie sich auch für eine verstärkte Vermarktung regionaler Produkte aus, um die Stellung der heimischen Landwirtschaft zu stärken. Ferner sollten wir uns wieder auf den Verzehr saisonaler Produkte konzentrieren.
Anschließend ging sie wie selbstverständlich über den Wochenmarkt und sprach mit Marktbeschickern und Kunden vornehmlich über Themen des Verbraucherschutzes.
Der zweite Teil ihres Besuchs in Blomberg fand auf dem Bioland-Hof Lödige in Großenmarpe statt, wo sie zu Themen wie dem Einsatz der Gentechnik in der Landwirtschaft kritisch Stellung bezog. Sie forderte die Landwirte auf, verstärkt auch auf neue Einnahmequellen (Biogas-, Solaranlagen) zu setzen. Insbesondere die Direktvermarktung der bäuerlichen Produkte liegt ihr am Herzen. Der Hofladen der Familie Lödige, von dessen Angebot sie im Rahmen eines kleinen Imbiss kosten konnte, ist dafür ein gutes Beispiel.
Am kommenden Sonntag sollten Sie bitte zur Wahl gehen. Es gibt drei gute Gründe, mit beiden Stimmen grün zu wählen:
Bei der Bundestagswahl vor vier Jahren, am 27.09.98, erhielten die Grünen
Sie erinnern sich: Im Jahr 2000 hatte der Aventis-Konzern mit einem Istruper Landwirt einen Vertrag geschlossen, dort genmanipulierten Winterraps anzubauen. Besonders zwei Dinge sind es, die uns und vielen anderen Menschen Sorgen machen:
Außerdem halte ich jede Manipulation am Erbgut von Pflanzen, Tieren und Menschen für einen Eingriff in die Schöpfung. Gerade den Gen-Konzernen, die im Bereich der Landwirtschaft forschen, werfe ich vor, die Landwirte durch das patentierte Saatgut in eine noch größere Abhängigkeit von ihnen zu bringen, denn es ist heute schon möglich, die Pflanzen so zu verändern, dass sie nicht für eine erneute Aussaat verwendet werden können – eine „tote Ernte“ (so auch der Titel des Films, den das Aktionsbündnis am 29. Mai im Bürgerhaus gezeigt hat – siehe meinen Rundbrief vom Mai dieses Jahres).
Meine Fraktion hatte deshalb vor zwei Jahren im Rat der Stadt durchgesetzt, dass auf gemeindeeigenen Flächen diese Saat nicht ausgebracht werden darf. Die Stadt kann leider den einzelnen Landwirten einen Anbau dieser Pflanzen auf deren eigenen Flächen nicht verbieten. Sie hat aber, wiederum auf unseren Antrag, den Landwirten empfohlen, auf den Anbau von Pflanzen, die mit Hilfe der Gentechnik verändert worden sind, zu verzichten.
Dies geschah im Juni 2000. Im Juli wurde in Blomberg das „Aktionsbündnis für gentechnikfreie Landwirtschaft und Lebensmittel“ von Ärzten, Naturkostläden, Biolandwirten, Vertretern der Kirchen und der Blomberger Grünen gegründet. Bis heute haben wir zur Information der Landwirte und der Verbraucher drei größere Veranstaltungen durchgeführt.
Ganz aktuell: Das Bundessortenamt hatte für dieses Jahr die Aussaat von 50 Tonnen genveränderten Mais freigegeben. Im Mai erreichte die Blomberger Grünen ein Anruf von Greenpeace aus Hamburg mit der Bitte, per Antrag die Stadtverwaltung zu bitten, bei den vier in Frage kommenden Saatgut-Konzernen nachzufragen, inwiefern eine Aussaat in Blomberg geplant sei. Ergebnis war, dass lediglich eine Firma eindeutig erklärte, in Blomberg nicht auszusäen. Die drei anderen Konzerne verweigerten die Auskunft unter Hinweis auf den „Datenschutz“! Diese Antwortschreiben haben wir dann Greenpeace zugesandt.
Am 16. August erhielt ich einen Anruf aus Berlin, dass zu diesem Thema ein Beitrag für das ZDF-Magazin „Frontal 21“ gedreht werden solle. Man wolle beispielhaft Blomberg herausgreifen, weil gerade hier durch unseren Antrag vom Juni 2000 eine eindeutige Stellungnahme der Stadt gegen den Einsatz der Gentechnik vorliege.
Die Dreharbeiten erfolgten am 28. August – zunächst im Rathaus (Stellungnahme des Beigeordneten Klaus Geise), dann am Weinberg und eine Stellungnahme von mir vor einem Maisfeld. Anschließend wurden auf dem Bio-Hof Lödige in Großenmarpe noch Außenaufnahmen gemacht.
Die Ausstrahlung der Sendung erfolgte im ZDF am vergangenen Dienstag (17.09.02)
Weitere Informationen zu lokalen Themen, den Schwerpunkten der Grünen in Blomberg und der Arbeit im Rat der Stadt und darüber hinaus erhalten Sie wie gewohnt seit 1997 im Internet unter www.gruene-blomberg.de