Wahrscheinlich kennen Sie bereits aus eigener Anschauung thermische Solaranlagen, die zur Erwärmung von Brauchwasser im Haushalt verwendet werden. Bei Photovoltaikanlagen (abgekürzt: PV-Anlagen) handelt es sich auch um Solaranlagen, allerdings um solche zur Erzeugung von elektrischem Strom. Funktionsprinzip: Tageslicht trifft auf eine Siliziumschicht und wird dort in Gleichstrom umgesetzt. Üblich sind PV-Anlagen entweder für den reinen Inselbetrieb (ohne Netzverbindung, z. B. für Gartenhäuser) oder als netzgekoppelte PV-Anlagen.
Bei
netzgekoppelten Anlagen
wird der erzeugte Gleichstrom über einen Wechselrichter (Beispiele s. Abbildung) über einen Extra-Zähler ins Netz des Energieversorgers (in
Blomberg BVB bzw. Wesertal) eingespeist und von diesem mit der kostendeckenden
Einspeisevergütung honoriert. Es erfolgt kein direkter Verbrauch des erzeugten
Stroms im Hause. Der Eigenverbrauch an elektrischer Energie wird nach wie
vor "von außen" bezogen und mit dem bisherigen Zähler gemessen.
Die Leistung von PV-Anlagen wird in kWp angegeben. Das kleine "p" steht für "peak" (engl. "Spitze"), also die theoretisch mögliche Spitzenleistung der Anlage unter optimalen Bedingungen.
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Wenn Sie Ihren Strom in Eigenregie mit Hilfe einer PV-Anlage erzeugen wollen, brauchen Sie dafür geeignete Dachflächen, die möglichst nach Süden gerichtet und unverschattet sein sollten. Das könnte dann z. B. so aussehen wie auf dem Bild links. |
Nicht nur Hausdächer sind als Aufstellorte für Photovoltaikanlagen geeignet. Auf dem rechten Bild sehen Sie z. B. ein Garagendach, das sich als Träger für eine Photovoltaikanlage bestens eignet. |
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Sie wohnen in Blomberg und möchten Ihr Geld hier vor Ort in die umweltfreundliche Erzeugung von Strom investieren? Dann gibt es dafür prinzipiell 2 Möglichkeiten:
Darüber hinaus können können Sie natürlich jederzeit in regenerative Energieanlagen (z. B. Windkraftanlagen oder komplette Windparks) investieren, die nicht vor Ort in Blomberg stehen. Näheres zu solchen "Grünanlagen" können Sie beispielsweise bei der Umweltbank in Nürnberg erfragen.
Auf
der Karte links können Sie die durchschnittliche jährliche Sonnenscheindauer
in Deutschland ablesen. Die Karte zeigt vier verschiedene Intensitäten
der Sonnenscheindauer. Blomberg liegt etwa auf der Grenze zwischen der Zone
3 und der Zone 4.
In unseren Breiten erwirtschaftet eine Photovoltaik-Anlage mit 2 kWp installierter
Leistung (ca. 20 m2 Dachfläche) etwa 1600
kWh jährlich; in sonnigen Jahren sogar einiges mehr. Damit können
Sie schon locker Ihren halben Jahresstrombedarf decken (je nach Ihrem persönlichen
Verbrauch auch durchaus mehr).
Wenn Sie sich eine PV-Anlage einmal im Betrieb ansehen und Erfahrungswerte hören
wollen, können Sie sich an Friedel
Werner wenden, der Ende 1996 als erster Blomberger Photovoltaik-Pionier
eine solche Anlage mit 2,4 kWp gebaut und einen Vertrag mit den BVB abgeschlossen
hat. Eine Reihe weiterer privater Interessenten sind in Blomberg inzwischen
seinem Beispiel gefolgt.
Allein durch die Gesellschaft "Strom aus Sonne" wurden inzwischen im Schulzentrum 2 PV-Anlagen von zusammen fast 20 kWp Leistung errichtet (Stand: Anfang 2000). Bis Anfang 1999 wurde von den BVB die kostendeckende Vergütung in Höhe von 1,17 DM pro kWh gewährt. Für Neuanträge ab dem 10.5.99 wurde dieser Satz auf 0,95 DM/kWh reduziert. Insgesamt dürfen in Blomberg nur bis 50 kWp an PV-Leistung über die kostendeckende Vergütung bezuschusst werden. Dieses Kontingent ist inzwischen nahezu ausgeschöpft. Da jedoch seit dem Frühjahr 2000 über das EEG höhere Vergütungssätze (0,99 DM/kWh) gezahlt werden, ist die Förderung von Neuanlagen durch die BVB inzwischen obsolet geworden. |