Bei der LBS-Ausstellung "MehrWert-Haus", die vom 2.9. bis 6.9.98 in Zusammenarbeit mit der Stadtsparkasse Blomberg auf dem Parkplatz vor dem Schützenhaus durchgeführt wurde, wurde nach Ansicht der Blomberger GRÜNEN eine Riesenchance verpaßt.Zwar erhielten die Bauinteressenten vielfältige und anschauliche Informationen über die verschiedenen Möglichkeiten des kostensparenden Bauens.
Was jedoch die umfangreichen Förderprogramme der Stadt im Umweltbereich anging, so blieb den Bauinteressenten fast alles verborgen. Im Gespräch mit dem Beratungspersonal wurde deutlich, daß keine Kenntnisse über die lokalen Verhältnisse vorhanden waren. Weder waren die lokalen Förderprogramme bekannt noch war das im städtischen Umweltbüro bereitgehaltene Infomaterial zu folgenden Themen präsent:
- Kostenorientierte Einspeisevergütung bei Photovoltaikanlagen
- Förderung von Regenwassernutzungsanlagen
- Förderung von thermischen Solaranlagen zur Warmwasserbereitung
- Förderung von Wärmedämmungs- und Schalldämmungsmaßnahmen (nur Altbauten)
- Möglichkeiten zur Entsiegelung von Flächen und zur Regenwasserversickerung
- Möglichkeiten der Fassadenbegrünung
Lediglich die BVB-Zuschüsse bei Brennwertgeräten waren durch 2 verschiedene Handzettel dokumentiert, leider räumlich weit entfernt von den Brennwertexponaten und damit unglücklich plaziert.
Gerade weil diese "MehrWert-Haus"-Ausstellung so sehr auf eine kostensparende Bauweise abzielte, wären für die Bauinteressenten mit schmalem Geldbeutel die Informationen über weitere Kostenvorteile durch städtische Zuschüsse und Gebührenermäßigungen wertvoll gewesen. Außerdem winken hier dauerhafte Kosteneinsparungen durch Verbrauchsminderung.
Auch die Marktimpulse durch den Einsatz von Umwelttechnologien sind nicht zu verachten. Seit 1995 wurden in Blomberg durch die städtischen Förderprogramme für umweltfreundliche Technologien eine Investitionssumme von fast 2 Millionen Mark in den Markt gebracht. Davon profitierten in besonderem Maße Blomberger Handwerksbetriebe und Firmen. Damit wurden Arbeitsplätze gesichert, einige vielleicht sogar neu geschaffen. Damit wurde weitere Nachfrage erzeugt. Davon profitierte auch die Stadt Blomberg durch Gewerbesteuereinnahmen. Davon profitiert nicht zuletzt auch die Stadtsparkasse Blomberg durch die Finanzierung von Maßnahmen wie Regenwassernutzungsanlagen, Solaranlagen, Wärmedämmung etc. Um so unverständlicher also, daß sich die Organisatoren der Ausstellung (LBS und Stadtsparkasse Blomberg) darüber im Vorfeld keine Gedanken machten.
Die Stadt Blomberg ist seit der letzten Kommunalwahl Mitglied im Klimabündnis der europäischen Städte und hat sich damit verpflichtet, nicht nur im städtischen Gebäudebestand Energie einzusparen, sondern auch ihre Bürger zum sparsamen Umgang mit den Ressourcen anzuregen. Das kann jedoch nur gelingen, wenn die vorhandenen Informationen auch an den Mann bzw. an die Frau gebracht werden. Bündnis 90 / DIE GRÜNEN fordern daher die Verantwortlichen auf, dafür zu sorgen, daß bei zukünftigen Ausstellungen das städtische Infomaterial bereitliegt und das Standpersonal entsprechend informiert ist.