Bündnis 90 / DIE GRÜNEN ziehen positive Bilanz der städtischen Umweltförderprogramme von 1995 bis 1997 (28.03.98)

Im Frühjahr 1995, also vor ziemlich genau drei Jahren, wurden durch die GRÜNE Ratsfraktion die ersten Blomberger Umweltweltförderprogramme in die Wege geleitet. Die seither sukzessive angelaufenen Programme in den Bereichen Solarnutzung, Regenwassernutzung, Wärmedämmung, Gas-Brennwertgeräte und sparsame Haushaltsgeräte erfreuen sich ständig wachsender Beliebtheit. Grund genug also, einmal Bilanz zu ziehen und die städtische Förderstatistik1 näher in Augenschein zu nehmen.

Der absolute Renner bei den Förderprogrammen sind unangefochten die thermischen Solaranlagen für die Erzeugung von Warmwasser. So wurden seit Mitte 1995 sage und schreibe 45 Solaranlagen mit einer Gesamtfläche von 313 qm und einer Fördersumme von weit über 100.000,- DM gefördert. Die durchschnittliche Fördersumme pro Anlage betrug ca. 2400,- DM, die durchschnittliche Kollektorfläche 7 qm. Hält die positive Tendenz auch in diesem Jahr an, so ist damit zu rechnen, daß Mitte 1998 bereits über 50 geförderte thermische Solaranlagen auf Blomberger Dächern bis zu 60% der Warmwasserversorgung in den betroffenen Haushalten sicherstellen.

Im Bereich der Förderung von Wärmedämmungsmaßnahmen bei Altbauten konnten seit 1996 insgesamt 44 Objekte mit einer Fördersumme von ca. 46.000,- DM gefördert werden. Durchschnittlich wurden pro Maßnahme 1050,- DM gefördert. Auch hier ist bereits jetzt abzusehen, daß Mitte 1998 die Anzahl von 50 bezuschußten Wohnobjekten überschritten sein wird. Dies ist hauptsächlich deswegen hervorzuheben, weil Wärmedämmungsmaßnahmen in besonders effektiver Weise zur Reduzierung des Treibhausgases CO2 beitragen.

Insgesamt 20 Regenwassernutzungsanlagen mit insgesamt 121 cbm Fassungsvermögen konnten seit 1995 mit einer Fördersumme von ca. 37.000,- DM bezuschußt werden. Die durchschnittliche Fördersumme betrug 1855,- DM; die Anlagengröße belief sich im Durchschnitt auf 6 cbm.

Die Förderung der Blomberger Versorgungsbetriebe (BVB) für Gas-Brennwertheizungen im Altbestand in Höhe von 500,- pro Anlage konnte seit Beginn der Förderung in 1996 ebenfalls einen soliden Erfolg für sich verbuchen: bereits 25 Gas-Brennwertgeräte wurden seither mit einer Summe von insgesamt 12.500,- DM gefördert, pro Anlage also 500,- DM. Sehr zum Leidwesen der Schornsteinfeger, die an diesen Geräten nicht mehr viel verdienen können.

Auf Anhieb ein Renner ist die städtische Förderung von besonders energiesparenden Haushaltsgeräten (Waschmaschinen, Kühlgeräte). Obwohl diese Förderungsart erst seit 1997 besteht, konnten bereits in dieser kurzen Zeit 62 Geräte mit durchschnittlich 100,- DM gefördert werden. In dieses Förderprogramm wurden von BVB und Stadt gemeinsam über 6.000,- DM investiert. Interessant ist in diesem Zusammenhang, daß die Bewohner der Blomberger Kernstadt mit 44 geförderten Geräten hier die Nase weit vorn haben, während die Bewohner der Ortsteile mit insgesamt nur 16 Geräten diese Fördermöglichkeit noch nicht auf breiter Front für sich entdeckt haben. Hier bleibt also noch einiges zu tun, um den Bekanntheitsgrad zu erhöhen. Übrigens: es wird nur gefördert, wenn die Entsorgung eines Altgerätes nachgewiesen wird!

Zu guter letzt soll allerdings auch nicht verschwiegen werden, daß ein Blomberger Umweltförderprogramm noch erhebliche Zuwächse vertragen könnte. Die kostenorientierte Einspeisevergütung in Höhe von 1,17 DM pro kWh, die Blomberger Versorgungsbetriebe (BVB) für stromerzeugende Solaranlagen (Photovoltaik-Anlagen) zahlen, wurde bislang von den Blombergern offenbar noch nicht auf breiter Front wahrgenommen. Erst eine einzige Anlage konnte gefördert werden. Der Energieertrag dieser Anlage betrug im ersten Jahr nach der Installation fast 1800 kWh. Damit konnte der eigene Stromverbrauch des Solarpioniers zu fast 2/3 bestritten werden; die BVB konnten demzufolge über 2.100,- DM an Einspeisevergütung gutschreiben.

Trotz des "Ausreißers" bei der Photovoltaikförderung ziehen die Blomberger GRÜNEN eine ganz überwiegend positive Bilanz der städtischen Umweltförderprogramme. Folgende Ziele standen und stehen im Vordergrund:

Die GRÜNEN weisen in diesem Zusammenhang darauf hin, daß die städtischen Förderprogramme auch eine wirtschaftspolitische Komponente haben, die nicht unterschätzt werden sollte. Fast 212.000,- DM konnten seit Beginn der Blomberger Umweltfördermaßnahmen an die Antragsteller ausgeschüttet werden. Rechnet man niedrig geschätzt mit einer durchschnittlichen Förderung von 10% pro Maßnahme, so gingen mehr als 2 Millionen Mark in Form von Aufträgen an Blomberger (und andere) Handwerksbetriebe, Handelsunternehmen und Geschäfte. Dies ist in hohem Maße beschäftigungswirksam und dient der Sicherung von Arbeitsplätzen. Außerdem kommt ein Teil dieses Betrages wiederum dem städtischen Haushalt in Form von Gewerbesteuereinnahmen zugute.

Ein sinnvollere Form der Wirtschaftsförderung wird sich kaum finden lassen. Auch im Jahr 1998 stehen daher für Umweltförderprogramme wieder 60.000,- DM im städtischen Haushalt bereit.


1Anmerkung: In der Statistik sind auch Förderanträge berücksichtigt, die zwar in 1997 beantragt wurden, aber aus verschiedenen Gründen erst Anfang 1998 abgerechnet werden.