Hans-Ulrich Arnecke
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Kanalsanierung
Reelkirchen-Herrentrup |
Reelkirchen/Herrentrup, im Juni 2002
Liebe Mitbürgerinnen, liebe Mitbürger,
zunächst der versprochene Nachtrag, dann eine besonders erfreuliche Nachricht für alle Spaziergänger und Radfahrer.
Hier also, wie im letzten Rundbrief angekündigt, die aus jetziger Sicht geplanten Sanierungsabschnitte:
Nach der Radwegeverbindung Herrentrup - Siebenhöfen, die ab Sommer dieses Jahres hergestellt werden soll, nun eine für meine Fraktion erneut erfreuliche Mitteilung: Der Landesbetrieb Straßenbau NRW beabsichtigt, die Lücken im Radwegenetz Richtung Bad Meinberg zu schließen.
1999 beantragten die Blomberger Grünen, nach einer Anregung durch einen Reelkirchener Mitbürger, den jetzt schon bestehenden Radweg an der neuen Trasse der B1 in Richtung Wehren fortzuführen (siehe meinen Rundbrief vom Juni 1999) Die Stadt Horn - Bad Meinberg hatte diese Anregung unterstützt. Damals hatte das Westf. Straßenbauamt (so die frühere Bezeichnung) noch mitgeteilt, dass der Radweg nicht unter die ersten zehn beschlossenen Maßnahmen fällt und ein Zeitpunkt für den Bau nicht genannt werden könne.
Im März dieses Jahres hatten wir deshalb über das städtische Bauamt erneut nachfragen lassen, wie der Stand der Planung ist. Und siehe da: Der (jetzige) Landesbetrieb Straßenbau teilt mit, dass im Zuge der Baumaßnahme zwischen Herrentrup und Siebenhöfen jetzt auch die von uns vorgeschlagenen Lücken in Reelkirchen geschlossen werden sollen.
Genauer: Der Landesbetrieb möchte vom Dorfplatz Herrentrup aus entlang der B1 in Richtung Bad Meinberg den Radweg an der B1 weiterbauen bis zum jetzt schon bestehenden Radweg entlang der B1 neu. Von dem Einmündungsbereich der L943 (alte B1) soll der Radweg zunächst entlang der Neubaustrecke führen, um nach wenigen Metern quer entlang der Bauschuttdeponie auf den Waldweg zur Brücke und dann weiter zum Radweg in Wehren führen (siehe Karte).
Sollten die Gründstücksverhandlungen zügig verlaufen, besteht meines Erachtens die Hoffnung, dass unmittelbar im Anschluss an den Radwegebau zwischen Herrentrup und Siebenhöfen auch diese Lücke geschlossen werden wird.
Rechts und links am Eingang der Halle Berge von Gelben Säcken bis 4 Meter Höhe, am Ausgang deren Inhalt sauber aufgestapelt, getrennt nach den verschiedenen Materialien wie PET-Flaschen und Tetra-Paks, zur Abholung bereit. Dazwischen Förderbänder, Großtechnik und Mitarbeiter, die unsere Wertstoffe wieder trennen und für die Wiederverwertung sortieren.
Die Rede ist von der Sortieranlage DST in Detmold, an der die Firma Tönsmeier für das Duale System Deutschland (DSD) als örtliches Entsorgungsunternehmen beteiligt ist. Auf Einladung des Unternehmens hatten unsere Fraktion sowie einige interessierte Mitbürger Gelegenheit, den Verbleib der Gelben Säcke aus Lippe und dem Kreis Gütersloh nach der Abholung von der Haustür und deren Weiterbehandlung zu verfolgen. "25 - 30 kg pro Bürger fallen im Durchschnitt dabei im Jahr an", wusste Dipl.-Ing. Lars Helmer, Leiter des Regionalcenters Lippe, zu berichten. "Es werden in der Anlage pro Tag 80 bis 100 Tonnen Verpackungsmaterialien sortiert." Früher geschah dies per Hand, heute durch eine hochkomplizierte Anlagentechnik, die zwischen 6,5 und 7,5 Tonnen pro Stunde bewältigen kann.
Ganz ohne den Einsatz von einigen Mitarbeitern pro Schicht geht es dabei jedoch nicht. Nachdem maschinell die Säcke aufgerissen werden, müssen per Hand alle die Materialien aussortiert werden, die nicht in die Gelben Säcke gehören und trotzdem dort "entsorgt" werden müssen – immerhin 25 - 30 Prozent des Gewichts! "Dieser Restmüll wird zur Müllverbrennungsanlage Bielefeld-Herford gebracht," so Helmer auf entsprechende Nachfrage der Grünen. Im weiteren Verlauf beeindruckt die eingesetzte Technik: Starke Magnete sortieren zunächst alle Metalle aus, dann werden im nächsten Schritt maschinell per Kunststofftrenner alle Verpackungen aus Verbundstoffen "erkannt" sowie wenig später PET-Flaschen "herausgenommen". Danach sortieren Mitarbeiter die Materialien nach – in speziellen abgeschirmten Bereichen, weitgehend geschützt vor dem Lärm und dem permanenten Gestank in der Halle. Sogar die ausgesonderten Metalle werden sorgfältig nachkontrolliert, wie ich feststellten konnte. Unglaublich, dass es Zeitgenossen gibt, die auf die Idee kommen, Batterien in den Gelben Säcken zu entsorgen! Die Metalle werden einem Stahlwerk zugeführt, die Verpackungen aus Verbundstoffen (Milch- und Saftpackungen, z. B. Tetra-Paks) beim Empfänger geschreddert, in deren Bestandteile Papier, Alu und Folie getrennt und weiterverarbeitet. Sehr zufrieden äußerte sich Lars Helmer über die Sortierung in Lippe. Die sei in unserem ländlichen Gebiet deutlich besser als in Ballungszentren. Die Verwendung der Gelben Säcke zog er auch dem Einsatz einer Wertstofftonne vor, sprich: Hier spielt u.a. die soziale Kontrolle der Nachbarschaft eine besondere Rolle. Nach unserer Auffassung sollten im Interesse der Mitarbeiter, die mit dem Sortiergut immer noch in Berührung kommen, die Verpackungen für die Gelben Säcke gereinigt werden. Besonders wichtig ist jedoch, dass verschiedene Materialien nicht vermischt werden. Konkret: Alu-Deckel sollten von Yoghurt-Bechern gelöst, Plastik nie in Metallverpackungen gestopft werden. Die Gelben Säcke werden doch kostenlos abgegeben! Es gibt also keinen Grund, das Material unnötig zu verdichten. "Die Sammel- und Transport- sowie die Verwertungskosten werden durch den Hersteller der Produkte entrichtet und darauf aufgeschlagen. Dadurch wird leider dem Bürger nicht deutlich, welcher enorme finanzielle Aufwand für die Trennung der Materialien notwendig ist", so Helmer abschließend. Dem konnten wir nur zustimmen. Wir beschlossen, in regelmäßigen Abständen unseren Mitbürgern eine Besichtigung der Sortieranlage wieder anzubieten.
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