Hans-Ulrich Arnecke
Triftenstr. 22 
32825 Blomberg 
Tel. 99953, Fax 99954 
Mitglied im Rat der Stadt und im Dorfausschuss Reelkirchen

Gentechnik: Freisetzungsversuch in Blomberg
Bäume herausgerissen und angesägt
Müllsammelaktion am 6. April
Mobilfunk-Sendemasten

Reelkirchen, im April 2001

Liebe Mitbürgerinnen, liebe Mitbürger,

meinen letzten Rundbrief erhielten Sie im August des letzten Jahres. Ich wurde angesprochen, wann denn die nächsten kämen. Nun, ich habe, ehrlich gesagt, die zeitliche Belastung durch die Übernahme des Fraktionsvorsitzes unterschätzt. Andererseits habe ich mich seit dem vergangenen Sommer intensiv mit Fragen der Gentechnik befasst (siehe meine Ausführungen unten).  Von nun an möchte ich Sie wieder regelmäßig über jene Dinge in Kenntnis setzen, die aus meiner Sicht für unsere Ortsteile Reelkirchen und Herrentrup sowie Blomberg insgesamt wichtig sind. Darüber hinaus können Sie aber auch zu Recht erwarten, dass ich zu allgemein interessierenden Themen Stellung nehme, z. B.:

Gentechnik: Freisetzungsversuch in Blomberg

Im Mai des vergangenen Jahres wurde bekannt, dass die französische Firma Aventis (ein Tochterunternehmen des Hoechst-Konzerns) einen Freisetzungsversuch von genmanipuliertem Winterraps auf der Fläche eines Istruper Landwirts plante. Unsere Ratsfraktion hat sich dieses Themas sofort angenommen und zur Hauptausschusssitzung am 15.6. des vergangenen Jahres einen Antrag gestellt, der mehrheitlich verabschiedet wurde. Aus Sorge um mögliche schädliche Folgen der Aussaat gentechnisch veränderten Saatguts hat deshalb die Stadt Blomberg allen Pächtern städtischer Flächen untersagt, derartiges Saatgut zu verwenden, solange nicht eindeutig wissenschaftlich festgestellt worden ist, dass dadurch keine Gefahr für die Umwelt (insbesondere also auch uns Menschen) ausgeht.

Damit ist Blomberg die erste Stadt in NRW, die sich so eindeutig für den Schutz der Bevölkerung und gegen den Einsatz der Gentechnik in der Landwirtschaft ausspricht.

Bald darauf bildete sich in Blomberg ein „Aktionsbündnis für gentechnikfreie Landwirtschaft und Lebensmittel“, in dem sich z. B. Öko-Landwirte, Vertreter der Kirchen und auch unsere Fraktion engagieren.

In unseren Augen ist es ein Erfolg, dass die Firma Aventis im Spätsommer des vergangenen Jahres auf die Aussaat verzichtet hat. Sie werden es aber im August dieses Jahres erneut versuchen.

Das Aktionsbündnis wird weiterhin die Blomberger Bevölkerung über die Gefahren der Gentechnik aufklären. Nach der erfolgreichen Informationsveranstaltung am 15. Januar in Wellentrup bereitet die Gruppe zur Zeit eine Podiumsdiskussion für den Juni vor. Die Treffen finden regelmäßig im Gemeindehaus der reform. Kirche in Blomberg statt, das nächste Mal am 19.04. um 20.00 Uhr. Dazu sind Sie herzlich eingeladen!

Bäume herausgerissen und angesägt

Abgesägter Baum am Wirtschaftsweg zwischen Tintrup u. der Kreisstraße nach BelleEntlang des Wirtschaftsweges zwischen Tintrup und der Kreisstraße nach Belle entdeckte ich mehrere junge Bäume, die entweder herausgerissen oder in einem Fall sogar angesägt worden sind. Ich habe daraufhin die Stadtverwaltung informiert.

Welche Menschen machen das? Und warum? Wen stören diese Bäume entlang des Weges? Wem sind sie im Weg?

Die Blomberger Grünen werden die Stadt bei der Anpflanzung neuer Bäume unterstützen und eine Patenschaft dafür übernehmen.

Müllsammelaktion am 6. April

Unser Ortsvorsteher Richard Kockel hatte für diesen Tag alle Reelkirchener dazu aufgerufen, sich an der gemeinsamen Aktion zum Einsammeln des Mülls zu beteiligen, den uneinsichtige Zeitgenossen in Straßengräben hinterlassen. Zahlreiche Mitglieder des Dorfausschusses und einige Kinder haben sich daran beteiligt. Insgesamt kam dabei eine PKW-Anhängerladung zusammen.

Angesichts der zahlreichen Dosen und Einwegflaschen begrüße ich die Entscheidung der rot-grünen Bundesregierung auf Initiative des Umweltministers Trittin, zukünftig ein Pfand auf diese Produkte zu erheben. Was in Schweden seit 15 Jahren machbar ist, sollte auch bei uns gelingen!

Diese Müllsammelaktion klang mit Getränken und belegten Brötchen in der Hütte aus. Ich danke unserem Ortsvorsteher und allen Beteiligten für ihre Mithilfe!

Mobilfunk-Sendemasten

Nutzen Sie auch ein Handy? Unser „Mobiltelefon“ ist ein „Familiengerät“ – bei Bedarf wird es von jedem Familienmitglied genutzt. Nicht sehr häufig, denn Berichte über mögliche schädliche Auswirkungen der Strahlung direkt am Gehirn haben mich schon sehr besorgt gemacht. Aber darauf kann ja jeder Einfluss nehmen durch eine möglichst seltene Nutzung.

Keinen Einfluss haben wir jedoch auf die ständige Strahlung, die von den Mobilfunk-Sendemasten ausgeht. Diese senden eine hochfrequente Strahlung aus (450 bis 2000 Megahertz; zum Vergleich: Rundfunksender 1,4 bis 108 Megahertz). Einige Wissenschaftler vertreten darüber hinaus die Auffassung, dass die gepulste Strahlung der D1-, D2- und E-Netze (217 Impulse pro Sekunde) den Organismus stärker belastet als analoge (Rundfunk-)Strahlen. Zahlreiche Mediziner halten Konzentrations- und Schlafstörungen sowie Hyperaktivität bei Kindern für mögliche Folgen der durch die Sendeanlagen entstehenden elektromagnetischen Felder.

Auf unsere Nachfragen hin beim Kreis Lippe ergab sich, dass Mobilfunk-Sendemasten bis zu einer Höhe von 12 Metern nicht genehmigungspflichtig sind. Zunehmend sprechen deshalb die Mobilfunk-Betreiber Privatleute bzw. Industrieunternehmen an. Auch in Reelkirchen befindet sich seit einiger Zeit ein Sendemast auf dem Spänebunker des Mosaik-Werks (siehe Foto).

Nach der Vergabe der UMTS-Lizenzen ist nach einem Artikel in der Zeitschrift „Natur“ (Okt. 2000) mit 50.000 bis 100.000 Sendemasten im Bundesgebiet zusätzlich zu rechnen, wobei die augenblickliche Praxis zeigt, dass jeder Betreiber (Mannesmann-Arcor, VIAG-Intercom und Telekom) die Errichtung eigener Sendeanlagen bevorzugt. Ich befürchte, dass dies in den nächsten Jahren zu einer für uns bislang unvorstellbaren Vermehrung der Anlagen und zu einer möglicherweise extremen Gefährdung der Bevölkerung führen kann.

Gern gebe ich Ihnen die Kopie eines Artikels zur Frage der Gefährdung durch Sendemasten aus der Zeitschrift „Öko-Test“ vom April 2001. Rufen Sie mich bitte einfach an!

Ich begrüße es, dass die Stadtverwaltung Blomberg keine Anlagen auf städtischen Gebäuden errichten läßt. Aus meiner Sicht wäre der Bau von Sendemasten auf den Höhen des Lippischen Berglandes auch die bessere Lösung. Dies wollen die Betreiber nicht – denn die wären genehmigungspflichtig!