Ziele
Die rot-grüne Bundesregierung hat mit der Einleitung der Energiewende
weg vom Fossil-Nuklearzeitalter hin zum Solarzeitalter entscheidende Grundlagen
für eine zukunftsfähige Energieversorgung geschaffen. Die Ziele lauten:
- höchste Energieeffizienz
- Energie sparen
- verstärkte Nutzung erneuerbarer Energien.
Bereits getroffene Maßnahmen
Die rot-grüne Bundesregierung
hat folgende Maßnahmen bereits auf den Weg gebracht:
- Einführung der Öko-Steuer (Mit Blick auf die Opposition
- Frau Merkel am 28. März 1995: "Als Umweltministerin halte ich
es für erforderlich, die Energiepreise systematisch anzuheben und so
ein deutliches Signal zum Energiesparen zu geben.")
- Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) vom 29. März 2000 sowie
die dazugehörige Biomasseverordnung, die zur Zeit fertiggestellt wird,
- Gesetz zum Schutz der Stromerzeugung aus Kraft-Wärme-Kopplung vom
12. Mai 2000, das durch ein Gesetz zur langfristigen Sicherung und zum Ausbau
der Kraft-Wärme-Kopplung im nächsten Jahr abgelöst werden
soll an die Stelle der derzeitigen direkten finanziellen Förderung
soll dann eine Quotenregelung treten ,
- Marktanreizprogramm für erneuerbare Energien (200 Mio. DM pro Jahr
aus Aufkommen Ökosteuer) und
- 100.000-Dächer-Solarstromprogramm (1 Mrd. DM).
Zusätzliche Maßnahmen
Trotz dieser zusätzlichen Maßnahmen wäre das von der alten
Bundesregierung beschlossene Ziel der CO2-Minderung um 25 % bis 2005
gegenüber 1990 klar verfehlt worden (CO2-Minderungslücke
50 70 Mio. t). Deshalb wurden mit dem am 26. Juli 2000 vom Kabinett verabschiedeten
Zwischenbericht zum Klimaschutzprogramm erstmals sektorale Minderungsbeiträge
festgelegt:
- private Haushalten und Gebäudebereich 18 25 Mio. t CO2,
- Energiewirtschaft und Industrie 20 25 Mio. t CO2 und
- Verkehr 15 20 Mio. t CO2.
Dazu wird ein breites Bündel zusätzlicher Maßnahmen
umgesetzt:
Private Haushalte
Energieeinsparverordnung
Diese muss schnellstmöglich verabschiedet werden. Einzelanforderungen
u.a.:
- Umsetzung des primärenergetischen Ansatzes
- Verschärfung der Anforderungen an Energieverbrauch für neue
Gebäude um ca. 30 %
- Energiekennzahlen für neue Gebäude verbindlich
- Austausch vor dem 1.10.78 installierter Heizkessel (ca. 3 Mio.).
Sanierungsprogramm für den Gebäudebestand (aus Zinsersparnis UMTS-
Lizenzen)
Ziel 15 Mio. t pro Jahr CO2-Minderung; dazu insbesondere deutliche
Optimierung und Ausweitung der Förderprogramme insbesondere der KfW, Fortführung
und Aufstockung der Ökozulage im Einkommensteuerrecht, Energiediagnose/Contracting.
Breit angelegte Informationskampagne
Besonders gerichtet an Haushalte und Kleinverbraucher.
Industrie
Selbstverpflichtungserklärung der deutschen Wirtschaft zur Senkung klimaschädlicher
Gase: Zielsetzung wurde verschärft statt vorher 20 jetzt 28 % CO2-Minderung
bis 2005 gegenüber 1990
Energiewirtschaft
- Forcierter Einsatz von GuD-Kraftwerken: Befristete Mineralölsteuerbefreiung
für hocheffiziente Neuanlagen
- KWK (Ausbaugesetz in Vorbereitung, Vorlage noch in diesem Jahr)
- Sanierung vorhandener Kraftwerke
Verkehr
- Streckenbezogene Autobahnnutzungsgebühr für LKW
- Einführung Entfernungspauschale anstelle der Kilometerpauschale
(bedarf auch der Zustimmung des Bundesrates)
- Verstärkter Einsatz von Leichtlaufölen und reifen
- Informationskampagne
- Sanierung und Ausbau der Infrastruktur der DB AG und im ÖPNV
- Selbstverpflichtungserklärung der Automobilindustrie zur Markteinführung
energiesparender Fahrzeuge
- BMU-Unterstützung Erdgasantrieb
als jetzt verfügbares umweltschonendes
Antriebssystem:
- Festschreibung der Mineralölsteuerbegünstigung für Erdgas im Rahmen der ökologischen Steuerreform
bis zum Jahr 2009
- Förderung aus BMU-Haushaltsmitteln im Rahmen des Investitionsprogramms zur Verminderung
von Umweltbelastungen an den Modellstandorten Hannover (EXPO), Augsburg,
Wernigerode/Bad Harzburg, Usedom - Modellprojekte wurden bis Ende diesen
Jahres verlängert -
Gesamthaushaltsmittelaufwand bisher rd.
40 Mio. DM.
In Vorbereitung: "Tausend Umwelttaxen für
Berlin".
- Imagekampagne Erdgasfahrzeuge: Gaswirtschaft, Unternehmen der Automobilindustrie und
BMU gaben am 4. Februar 2000 in Berlin den Startschuss für die
Image-Kampagne mit dem Motto "Das Erdgasfahrzeug. Sparsam. Sicher.
Sauberer." Durch das beispielhafte Bündnis von deutscher Gaswirtschaft
und den Automobilherstellern BMW, Fiat, Ford, Volkswagen und Volvo soll
der Markt konsequent erschlossen werden.
- Erdgasgetriebenes Dienstfahrzeug im BMU:
Vorbildfunktion.
Quelle: Bundesumweltministerium September/Oktober 2000