ZUR
SACHE:
Kannibalisierung des Umweltschutzes?
Kaum war die Kommunalwahl 1999 vorbei, da schritten die
Genossen und ihre Helfershelfer zur Tat:
- Als erste Maßnahme wurde der Baumschutz zurückgeschnitten.
Anträge auf Aufhebung der Baumschutzsatzung werden ab sofort nicht
mehr im Umweltausschuß behandelt, sondern gelten standardmäßig
als Geschäft der laufenden Verwaltung.
- Das gleiche gilt für Anträge auf Förderung
von umweltfreundlichen Technologien. Auch damit ist ab sofort vorrangig
die Verwaltung befaßt und der Umweltausschuß bleibt außen
vor.
Dank dieser vorausschauenden Maßnahmen hat es der
Umweltausschuß schon in seiner ersten Sitzung nach der Wahl geschafft,
freiwillig einen Teil seiner eigenen Kompetenzen aufzugeben. Eine reife Leistung!
Aber auch der Aufsichtsrat der BVB wollte sich nicht lumpen
lassen:
- Die jüngste "Großtat" der neuen
Mehrheit bestand darin, daß die BVB die Förderung besonders energiesparender
Haushaltsgeräte einstellten. Die von den GRÜNEN ersatzweise beantragte
Förderübernahme durch die Stadt wurde vom Rat abgelehnt.
Was kommt als nächstes? Lassen Sie mich raten:
- Die BVB stellen die Förderung von Gas-Brennwertgeräten
ein.
- Die Stadt Blomberg streicht sämtliche noch bestehenden
Umweltförderprogramme (Solar, Regenwassernutzung, Wasserkraft, Windenergie,
Wärmedämmung).
Ach ja: einen Punkt habe ich noch vergessen:
- Die Stadt Blomberg tritt aus dem Klimabündnis
der europäischen Städte wieder aus, in das sie Anfang 1995 eingetreten
ist. Es gibt dann ja auch wirklich keinen Grund mehr drin zu bleiben, da
inzwischen alle Umweltförderprogramme der Stadt und ihrer Versorgungsbetriebe
BVB abgeschafft worden sind.
Dank all dieser Maßnahmen wird dann innerhalb von
wenigen Monaten alles kannibalisiert, was auf Initiative der Blomberger GRÜNEN
einmal eingeführt wurde. Mal ganz abgesehen von dem umweltpolitischen Scherbenhaufen,
der dadurch angerichtet wird: Weder die Bürger noch die Blomberger Wirtschaft
werden darüber besonders erfreut sein. Denn durch die privaten Investitionen
mithilfe städtischer Fördergelder wurde in Blomberg nachweislich eine
Nachfrage in Millionenhöhe erzeugt, die über die Gewerbesteuereinnahmen
zu einem guten Teil wieder dem Stadtsäckel zugute kamen. Ganz zu schweigen
von den Arbeitsplätzen, die dadurch in Blomberg in Handel und Handwerk
gesichert wurden.