Die Blomberger Grünen haben kürzlich auf einer Mitgliederversammlung die Weichen für die Kommunalwahl am 26. September dieses Jahres gestellt. "Wir stellen uns dem Votum der Wähler und freuen uns auf die Wahl", so Fraktionsvorsitzender Hans-Ulrich Arnecke gegenüber Lippe aktuell. Die Grünen haben alle 16 Blomberger Wahlbezirke mit Kandidaten besetzt.
Da es nach eigenen Angaben unwahrscheinlich ist, dass einer dieser Bezirke gewonnen wird, ist die sogenannte Reserveliste von besonderer Bedeutung, legt sie doch fest, welche und wieviele Grüne je nach Ergebnis der Wahl in den Rat der Stadt Blomberg einziehen werden. Die Grünen wählten Arnecke, Ratsmitglied seit 1994, auf Platz eins, gefolgt von Simon Schmidt, Sprecher der im letzten Jahr gegründeten "Grünen Jugend". Auf Platz drei und vier folgen Gottfried Staubach, bis 1999 Vorsitzender des Umweltausschusses der Stadt, und Ilse Werner, zur Zeit noch stellvertretende Vorsitzende der Kreistagsfraktion. Beide wollen sich zukünftig wieder verstärkt für die Interessen der Stadt Blomberg einsetzen.
Einen eigenen Kandidaten für den Posten des Bürgermeisters werden Bündnis 90/Die Grünen in Blomberg nicht stellen. "Grüne Bürgermeister gibt es schon in vielen Städten und Gemeinden der Bundesrepublik. In Blomberg aber ist dafür die Zeit noch nicht reif. Er oder sie wäre chancenlos. Der Bürgermeisterkandidat führt zudem einen eigenen Wahlkampf. Dazu bedarf es einer eigenständigen Mannschaft und leider auch entsprechender Finanzmittel. Beides fehlt uns noch", bedauerte Arnecke. Eine Kandidatur um ihrer selbst willen lehnen die Grünen ab. Und weiter: "Die personellen Vorschläge der CDU und SPD werden wir prüfen und zu gegebener Zeit eine Empfehlung aussprechen."
Die Blomberger Grünen werden, so Arnecke abschließend, alles daransetzen, ein besseres Ergebnis als bei der letzten Kommunalwahl 1999 (damals erreichten sie 5,3% der Wählerstimmen) zu erzielen. Er erinnert: "Als einzige Fraktion sprachen wir uns gegen die Burgkapelle und den Parkplatz auf dem Burggelände aus. Allein waren wir in der Ablehnung des Verbrauchermarkts auf dem ehemaligen Ziegeleigelände, der sich tödlich auf den Einzelhandel unserer Stadt auswirken wird". Wichtig sei ihm, dass man nicht nur jammere, sondern selbst auch etwas tue: "Zahlreiche Arbeitsstunden haben wir zum Beispiel für die Errichtung einer Natureisbahn am Jugendzentrum verbracht. Dass sie im letzten Winter leider nicht genutzt werden konnte, lag an den zu milden Temperaturen".
Die Kandidaten der Grünen für die einzelnen Wahlbezirke/Wahllokale sind: Ernst-Friedrich Merkord (Eschenbruch, Steinkuhle), Regina Bogumil (Gastst.Ulmeneck), Doris Stiller (Schule am Paradies), Kurt-Uwe Förster (Gastst. Bürgerheim), Dieter Beblo (ehem. Kreisberufsschule), Ilse Werner (Schießhalle), Mareike Donay (Hotel Deutsches Haus), Gottfried Staubach (Fa. Phoenix Contact), Jutta Naase (Tintrup, Maspe), Hans-Ulrich Arnecke (Reelkirchen), Simon Schmidt (Herrentrup, Höntrup), Anja Strunk (Donop), Christina Wesemann (Kleinenmarpe, Cappel, Mossenberg, Wöhren), Helmut Züchner (Großenmarpe), Brigitte Züchner (Wellentrup, Brüntrup, Istrup), Michael Bahls (Istrup).
Bündnis 90 / DIE GRÜNEN, 31.05.04