Bündnis 90/Die Grünen bemühen sich um eine Gesamtwürdigung der Arbeit des Förderkreises Blomberger Einzelhandel, des Engagements von Blomberg Marketing und des Ergebnisses des Gutachtens. Daraus folgt für uns zunächst einmal ein klares und eindeutiges Bekenntnis zum bestehenden Blomberger Einzelhandel, deren Besitzer ein Recht darauf haben, dass ihre Interessen gewahrt und ihre Existenzen geschützt werden. Sie sind es schließlich, die uns in der Vergangenheit entsprechend ihren Möglichkeiten ein durchaus reichhaltiges Angebot gesichert haben und sich bis heute um ihre Kunden bemühen. Das vom Gutachterbüro abschließend angemahnte dringende Bekenntnis des Stadtrats zum örtlichen Einzelhandel ist bis heute nicht erfolgt. Bündnis 90/Die Grünen werden es zur Ratssitzung am 16.04. einfordern.
Darüber hinaus darf die auch von uns befürwortete Ansiedlung eines großflächigen Verbrauchermarktes nicht dazu führen, dass der Einzelhandel im Stadtkern in seiner Vielfalt und Größe beeinträchtigt wird. Der neue Markt sollte im Gegenteil positive Wirkungen auf den Fachhandel haben. Das auch von der hiesigen FDP geforderte „freie Spiel der Kräfte“ im Sinne von „der Markt wird es schon regeln“ taugt dabei wenig. Diese Forderung hat nicht nur im Lebensmittelbereich zu einem Konzentrationsprozess geführt, der nicht im Sinne der Verbraucherinnen und Verbraucher sein kann.
Des Weiteren ist es nach unserer Auffassung wenig hilfreich, das angeblich positive Angebot in Städten wie Barntrup, Lügde oder Steinheim herauszustellen. Die dort vorhandenen oder geplanten Großanbieter haben nicht unwesentlich zur Verödung dieser Innenstädte beigetragen und den örtlichen Handel vor fast unlösbare Probleme gestellt. Richtig verstandenes Stadtmarketing sollte nicht versuchen, mit anderen Städten hinsichtlich der Angebotspalette gleich zu ziehen. Vielmehr muss sich Blomberg darauf besinnen, was es im Vergleich zu Nachbarkommunen unverwechselbar macht. Hierbei spielt die historische Altstadt eine herausragende Rolle und sorgt für das entsprechende Ambiente. Die Kernstadt als „Kaufhaus“ – ein Gedanke aus dem Workshop zu Beginn des Stadtmarketingprozesses. Leider wurde unsere Stadt in jüngster Vergangenheit durch unüberlegte Presseverlautbarungen einiger Ratsfraktionen gegenüber Auswärtigen eher schlechtgeredet.
Für Bündnis 90/Die Grünen gibt es eine enge Verbindung zwischen Stadtmarketing und Stadtplanung. Die Angebote einer Stadt sind der Inhalt, die Hülle oder Verpackung liefert der Städtebau. Insofern könnte eine entsprechende Baumaßnahme auf dem Schützenplatz interessante Möglichkeiten für Blomberg, seine Bürger und den Einzelhandel eröffnen. Andererseits handelt es sich bei der fraglichen Fläche städtebaulich um ein besonderes „Filetstück“. Darauf ist bei der Gestaltung besondere Rücksicht zu nehmen. Das Areal darf nicht nur rein kommerziellen Interessen geopfert werden.