An die
Lippischen Medien

– mit der Bitte um Veröffentlichung –

GRÜNE: Klares Ja zur Windkraft in Lippe

Der Kreisverband bekennt sich zum Umbau der künftigen Energieversorgung mit Sonne, Wind, Biomasse, Erdwärme, Wasserkraft und Meeresenergien. Die vollständige Ablösung der fossilen und atomaren Energieträger bis zur Mitte des Jahrhunderts ist das Ziel bündnisgrüner Energiepolitik auf allen Ebenen.

Vor dem Hintergrund einer Klima schonenden und dezentralen Energieerzeugung ist die Nutzung der Windenergie nach Ansicht des Kreisverbandes von Bündnis 90/Die Grünen auch in Lippe ein wichtiger Baustein. In Lippe beträgt die installierte Leistung schon über 68 MW. Das bedeutet, dass allein durch Windkraft der Strombedarf von über 100.000 Menschen gedeckt wird.

Für die Partei ist allerdings die Akzeptanz vor Ort sehr wichtig. In der Vergangenheit sind gelegentlich Fehler gemacht worden, wenn z. B. in der unmittelbaren Nachbarschaft wohnende BürgerInnen eher durch Zufall vom Bau der Anlagen erfahren haben. Es ist nur zu verständlich, dass diese leicht empfänglich für unsachliche Kritik an der Windkraft werden. Deshalb plädieren wir für Betreibermodelle, die die Anwohner von Beginn an mit einbeziehen.

Der Kreisverband macht deutlich, dass die Diskussion um Windenergie auf sachlicher Grundlage geführt werden sollte. Eine gesundheitliche Beeinträchtigung der Bevölkerung oder eine Störung der Naturräume ist bei vernünftiger Planung auszuschließen. Daher befürworten die lippischen Grünen auch die Ausweisung von sog. Konzentrationsflächen, um Eingriffe in die Landschaft auf wenige ertragreiche Standorte zu beschränken.

Wenn von den Kritikern überzogene Maßstäbe an Windräder angelegt werden, die aber für andere Emittenten, wie z.B. die Lärmemission beim Straßenverkehr, nicht eingefordert werden, ist eine vorurteilsfreie Diskussion nicht möglich. Die Abstände zur Wohnbebauung sind geregelt und orientieren sich an der allgemein gültigen TA Lärm. Der in Kürze erwartete Windkrafterlass des Landes wird mehr Sicherheit in die Diskussion bringen.

Bis heute haben große Energiekonzerne Subventionen in Milliardenhöhe für die Entwicklung von Stein-, Braunkohle und Kernkraftwerken einstreichen können. Die Unterstützung für die Windkraft ist dagegen nur eine Anschubhilfe, die von Jahr zu Jahr zurückgefahren wird. Aber sie hat den Vorteil, in regional kleinen Räumen Energie liefern zu können und z. Zt. schon 35.000 Arbeitskräfte in Deutschland zu beschäftigen. Dies sind damit schon mehr als im deutschen Schiffsbau, der massive staatliche Unterstützung erhält.

Die Bürgerinnen und Bürger in den lippischen Städten und Gemeinden, sowie die Stadtwerke können und sollten ihren lokalen Beitrag zum nationalen Energiemix und zur CO2-Minderung liefern.


Detmold, den 17.04.02

Für den Kreisverband Lippe:
Gisela Trompeter, Vorstandssprecherin

Kreisgeschäftstelle Lippe  Tel.: 05231 390765  Fax: 05231 390767
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