Beabsichtigte Schließung der Müllumschlagstelle

Blomberg, 17.02.2001

Sehr geehrter ...,

Ihren Bürgerantrag erhielt ich heute per Post von der Stadtverwaltung zur Kenntnisnahme. Er wird in der nächsten Hauptausschusssitzung behandelt werden.

Zu den von Ihnen aufgeworfenen Fragen möchte ich gern Stellung nehmen.

Unsere Fraktion hat sich nur schweren Herzens dazu durchringen können, eine Schließung der Müllumschlagstelle anzustreben.

Anlass dazu waren die für die Müllumschlagstelle im Haushalt der Stadt für das Jahr 2001 veranschlagten Zahlen:
 

Einnahmen durch Benutzungsentgelte

146.200 DM

Ausgaben:

 

  • Leistungen des Baubetriebshofes

- 40.000 DM

  • Abfuhrkosten

- 188.500 DM

  • Abschreibung

- 2.400 DM

  • Verzinsung des Anlagekapitals

- 700 DM

=

- 85.400 DM

Die Müllumschlagstelle ist wegen der räumlichen Nähe und der Beaufsichtigung durch den gleichen Mitarbeiter (der übrigens dem Baubetriebshof angehört) in Zusammenhang mit der Boden- und Bauschuttdeponie zu sehen:
 

Einnahmen durch Benutzungsgebühren:

16.000 DM

Ausgaben:

 

  • Unterhaltung der Deponie

- 8.000 DM

  • Fernmeldegebühren

- 400 DM

  • Leistungen des Baubetriebshofes

- 71.500 DM

  • Bewirtschaftung: Strom, (Ab-)Wasser, Reinigung, Lizenzgebühren, Versicherung

- 7.300 DM

  • Abschreibung DM

- 19.000 DM

  • Verzinsung des Anlagekapitals

- 23.000 DM

=

- 113.200 DM

Insgesamt ergeben sich durch den Betrieb der Müllumschlagstelle und der Boden- und Bauschuttdeponie also Verluste für den städtischen Haushalt in Höhe von 198.600 DM.

In meinen Ausführungen zum Haushalt 2001 der Stadt Blomberg habe ich zu dieser Problematik Folgendes gesagt:

Die endgültige Entscheidung wird demnächst im zuständigen Fachausschuss fallen.

Sollte es für die Zukunft eine realistische Perspektive für den Erhalt der Müllumschlagstelle geben, werden wir dies natürlich in jedem Fall einer Schließung vorziehen.

Folgende Alternativen sind für diesen Fall aus heutiger Sicht denkbar:

  1. Schließung der Boden- und Bauschuttdeponie, Erhalt der Müllumschlagstelle

    Dies bedeutet nicht zwangsläufig eine Reduzierung der Öffnungszeiten. In jedem Fall müssten aber die Entgelte für die Bürger um mindestens ca. 50% angehoben werden.
     

  2. Überlassung der Müllumschlagstelle an einen Privatunternehmer

    Da dieser verständlicherweise Gewinne erzielen muss, würden sich die Gebühren deutlich über 50% erhöhen.

Für unsere Fraktion kann ich erklären, dass wir für alle Lösungen offen sind, die eine weitere Belastung des städtischen Haushalts ausschließen.

Inwieweit die Bürger bereit sind, für diese Dienstleistung (Müllumschlagstelle vor Ort) tiefer in die Tasche zu greifen, kann ich zur Zeit nicht beurteilen.

Verschiedentlich habe ich in den vergangenen Jahren jedoch gesehen, dass Mitbürger die Kofferraumklappe ihres Fahrzeugs wieder geschlossen haben, nachdem sie erfuhren, in welcher Höhe sie Gebühren zu entrichten hätten. Sie werden als Nutzer der Müllumschlagstelle ähnliche Beobachtungen gemacht haben.

Ich hoffe, Ihnen, sehr geehrter ..., unsere Überlegungen zu dieser Problematik deutlich gemacht zu haben.

Sollten Sie weitere Anmerkungen oder Anregungen in dieser Sache haben, bitte ich Sie sehr herzlich, mich anzurufen oder mir zu schreiben, damit wir gemeinsam an einer Lösung arbeiten können.

Mit freundlichen Grüßen

gez. Arnecke