LZ vom Samstag, 31.08.02:

Kritik am "Wischi-Waschi"

Genmais: Informationen sind unzureichend

Blomberg (sb). Genmanipulierte Pflanzen in Blomberg? Das könnte es durchaus geben auch ohne Wissen der Stadt. Mit der schlechten Informationspolitik der Gentechnologie-Firmen beschäftigt sich auch ein Beitrag, den ein Fernsehteam in dieser Woche im Auftrag des ZDF in Blomberg drehte.

Zwar hatte sich der Blomberger Rat auf Antrag der Grünen bereits vor zwei Jahren dagegen ausgesprochen, Genmais auf öffentlichen Flächen auszusäen. Und auch ein Appell an die Landwirte, ebenso zu handeln, war damals rausgegangen. Doch eine wirkliche Kontrolle gibt es nicht.

Das zeigte eine Anfrage der Verwaltung an vier Gentechnologie-Konzerne. Nachdem das Bundessortenamt in diesem Jahr insgesamt 50 Tonnen Genmais zur Aussaat genehmigt hatte, fragte die Stadt auf Bitten von Grünen-Ratsmitglied Hans-Ulrich Arnecke bei den Firmen nach, ob auch Blomberg von einer Aussaat betroffen sei. Ergebnis: Drei Unternehmen, darunter auch Aventis, das seit längerem Flächen von einem Istruper Landwirt angepachtet hat, gaben aus Furcht vor Feldzerstörungen keinen Standort an. Lediglich eine Firma antwortete mit einem klaren Nein.

Für Arnecke, der auch Sprecher des Aktionsbündnis gegen genmanipulierte Pflanzen ist, ist diese "Wischi-Waschi"-Informationspolitik ebenso wie für die Mitarbeiter von Greenpeace "ein Unding".

Zu diesem Ergebnis kommt auch TV-Autorin Maico Riegelmann, die für die Sendung "Frontal 21" jetzt in Blomberg recherchierte und Interviews mit Arnecke und dem Beigeordneten Klaus Geise führte. Der Beitrag soll am kommenden Dienstag gesendet werden.