LZ vom Mittwoch, 30.08.00:

Realschule platzt aus den Nähten

Blomberg (sb). Die Schülerzahlen in Blomberg werden in den nächsten Jahren weiter ansteigen. Platzprobleme werden die Realschule und das Gymnasium sowie die Grundschule in Istrup bekommen.

Das geht aus dem Schulentwicklungsplan hervor, den der Essener Professor Klaus Klemm im Auftrag der Stadt erarbeitet hat. Die Ergebnisse wurden dem Schulausschuss jetzt präsentiert. Als Spätfolge des Geburtenrückgangs ab 1966 werde die Zahl derjenigen im gebä[h]rfähigen Alter weiter zurückgehen, prognostizierte Klemm. Folge: Auch die Geburten nehmen ab. Aber: Dieser Umstand wirke sich erst in etwa sieben bis zehn Jahren auf die Zahl der Schulanfänger an Grundschulen und den weiterführenden Schulen aus. Bis dahin werden vor allem die Realschule und das Gymnasium mit steigenden Schülerzahlen fertig werden müssen.

Wenig Probleme sieht der Planer für die Grundschulen. Ausnahme: Die Einrichtung in Istrup. Platzt die Schule schon jetzt aus allen Nähten, so könnte sich die Raumsituation in den kommenden Jahren noch verschlechtern: Denn die Istruper Schülerzahlen bewegen sich – nicht zuletzt wegen neuer Bauplätze – in Zukunft beinahe jedes Jahr an der Zweizügigkeit. Insgesamt stehen in der heute fast einzügig geführten Schule sechs Klassen zur Verfügung. Spätestens ab dem Schuljahr 2003/04, so Klemm, fehlten zwei Klassenräume: "Und zwar für mindestens zehn Jahre. Das ist kein Zeitraum, in dem wir die Kinder wie Oskar in die Mülltonne stecken können." Der Ausschuss sprach sich einstimmig dafür aus, zunächst einen Förderantrag für einen neuen Raum zu stellen.

Die derzeit durchgehend zweizügige "Grundschule am Paradies" könnte zwar aufgrund steigender Schülerzahlen an den Rand der Dreizügigkeit gelangen. Jedoch gebe es die Möglichkeit, Kinder an die "Weinberg-Schule" abzugeben, so dass diese künftig komplett mit drei Eingangsklassen ins Schuljahr starten könne. Keine räumlichen Ausweichmöglichkeiten gibt es laut Klemm hingegen fürs Gymnasium und die Realschule. Beide Schulen müssen künftig damit rechnen, pro Jahr eine Eingangsklasse mehr zu bilden, bevor die Schülerzahlen in etwa zehn Jahren wieder abnehmen. Anbau oder Verkleinerung der außerstädtischen Einzugsbereiche ­ diese beiden Möglichkeiten gibt es, um das Raumproblem in den Griff zu bekommen.