Ratsfraktion gibt empörte Stellungnahme zum jüngsten Umweltfall in einem Blomberger Garten ab
Blomberg. Der Fall eines Blomberger Bürgers, der jüngst sein altes Heizöl einfach in eine Grube in seinem Garten gekippt hat (wir berichteten), ruft jetzt die Blomberger Grünen auf den Plan. Sie melden sich in einer Pressemitteilung zu Wort.
"Die Blomberger Ratsfraktion von Bündnis 90 /Die Grünen hat mit großem Unverständnis, ja mit Empörung zur Kenntnis genommen, dass ein Blomberger Privatmann sein Restöl im eigenen Garten entsorgt hat. Es gibt offenbar immer noch Mitmenschen, die so naiv sind, die damit verbundenen Umweltschäden nicht ernsthaft ins Kalkül zu ziehen." Die aufmerksamen Nachbarn seien dagegen ausdrücklich dafür zu belobigen, dass sie entschieden eingeschritten sind. Die Grünen fragen sich allerdings: "Wie gut war in diesem Fall die Umstellungsberatung durch die Blomberger Versorgungsbetriebe?"
Nicht ohne Grund hätten sich die Grünen in Blomberg schon seit Mitte der 90er Jahre für den Einsatz der Erdgas-Technologie ausgesprochen. Die Umstellung von Heizöl auf Erdgas sei unter Umweltaspekten gesehen immer eine sinnvolle Investition, und die Grünen möchten ausdrücklich alle Interessenten ermutigen, bei einer ohnehin anstehenden Heizungserneuerung gleich auf Gas-Brennwerttechnik umzustellen. "Unter dem Gesichtpunkt steigender Energiepreise gibt es keine bessere Möglichkeit." Besonders in Verbindung mit der Brennwerttechnik sei Erdgas ein besonders umweltfreundlicher Brennstoff, da hierbei sogar noch die Abgaswärme zu Heizzwecken eingesetzt werde. Auf Initiative der Grünen gebe es darum für Brennwert-Geräte seit langem von BVB einen Zuschuss in Höhe von 500 Mark, und die Entsorgung des alten Heizöltanks werde von den Blomberger Versorgungsbetrieben mit bis zu 300 Mark bezuschusst. Der restliche Tankinhalt werde von der westfälischen Ferngas AG aufgekauft. "Es besteht also überhaupt keine Veranlassung, Heizöl auf eine derart verantwortungslose Art und Weise zu entsorgen," heißt es in der Pressemitteilung.
Die Grünen stellen wegen des aktuellen Falles eine ganz deutliche Forderung an die Stadt: "Bei Interessenten, die auf Erdgas umstellen wollen, ist in jedem Fall eine umfassende Beratung durch den städtischen Energieberater und/oder die BVB sicherzustellen. Dabei sollten unsere Neubürger besonders unterstützt werden. Leider sind hier oft unzureichende deutsche Sprachkenntnisse und eine mangelnde Sensibilität für Umweltfragen vorhanden. Hier muss noch viel Aufklärungsarbeit geleistet werden."