LZ vom Samstag, 29.08.2009

Stadt will "lückenlos aufklären"

Blutbuche: Grüne wollen zweites Gutachten

Blomberg. Die Fällung der Blutbuche auf dem Alten Friedhof schlägt hohe Wellen. Während in der Bürgerschaft heiß diskutiert wird, ist auch die Politik alarmiert – die Grünen erwägen sogar Strafanzeige gegen den Gutachter.

Der Verdacht auf ein wissentlich falsch erstelltes Gutachten stehe im Raum, so Grünen-Fraktionschef Hans-Ulrich Arnecke. Er wollte bereits Strafanzeige stellen – doch bevor Arnecke "diesen für mich eigentlich folgerichtigen Schritt" tut, will er abwarten, bis das Ergebnis eines neuerlichen Gutachtens vorliegt. Dieses fordern die Grünen ebenso wie eine Einsicht in die Akten des Bauamtes. Die Fraktion habe Bürgermeister Klaus Geise aufgefordert, den Buchenstamm sicher zu lagern, um weitere Untersuchungen daran vornehmen zu lassen.

Dies ist bereits geschehen. Wie Geise gegenüber der LZ erklärte, sei der Baum sichergestellt worden. Denn die Stadt werde die Vorgänge nun lückenlos prüfen lassen. "Wir haben einen Anwalt beauftragt, den Sachverhalt in strafrechtlicher und zivilrechtlicher Hinsicht zu prüfen", so Geise. So viele Ungereimtheiten, wie sie im Nachhinein ans Licht gekommen seien, halte er für nicht akzeptabel: "Wenn der Baum nicht hätte gefällt werden müssen, dann hätte er auch nicht gefällt werden dürfen." Am kommenden Mittwoch bereits soll das Ende der Blutbuche und die bis dahin vorliegenden Erkenntnisse im Umweltausschuss thematisiert werden. (upf)