LZ vom 28.10.00:

Gemeinde und WFG geben gemeinsam Gas

Erdgasschnelltankstelle auf dem Bauhof offiziell eröffnet

Leopoldshöhe (mib). Die Erdgastankstelle auf dem Leopoldshöher Bauhof wurde technisch auf den neuesten Stand gebracht und gestern offiziell in Betrieb genommen. Ab sofort können hier nicht nur die sieben Erdgas-Fahrzeuge der Gemeinde, sondern auch Privatfahrzeuge tanken. Und zwar ruckzuck: Was vorher fünf bis sechs Stunden dauerte, ist jetzt in zwei bis drei Minuten erledigt.

"Gerade zum richtigen Zeitpunkt wird die Tankstelle auch für Privatleute zugänglich gemacht", meinte Bürgermeister Gerhard Schemmel und spielte damit auf die explosionsartig gestiegenen Benzinpreise an. Auf 1000 Kilometer spart ein mit Erdgas betriebenes Fahrzeug immerhin rund 100 Mark ein. Neben den ökonomischen Vorteilen wird auch dem Umweltschutz ein großer Dienst erwiesen, sind die Emissionen der klimawirksamen Gase CO2, Kohlenmonoxid und Stickoxid im Vergleich zu Benzin-Fahrzeugen doch relativ gering.

Als vorbildliche Musterkommune lobte Abteilungsleiter Ulrich Droste von der Westfälischen Ferngas-AG (WFG) die Gemeinde Leopoldshöhe. Sie habe diese umweltschonende Form der Mobilität engagiert vorangetrieben. Mit der Schnellbetankungsanlage trage sie dazu bei, die Vorbehalte in der Bevölkerung weiter abzubauen. Je mehr Erdgas-Fahrzeuge es gebe, desto mehr werde auch der Markt positiv unter Druck gesetzt, die Tankstellen mit Erdgaszapfsäulen auszurüsten.

Mit einem neuen Förderprogramm möchte die WFG, mit der die Gemeinde seit Jahren erfolgreich kooperiert, jetzt auch "Privatnutzer mit ins Boot ziehen": So bezuschusst der Energieversorger die Umrüstung eines Fahrzeuges mit 50 Prozent bzw. maximal 5000 Mark. Im gesamten Bundesgebiet gibt es bisher 160 Erdgastankstellen, bis 2002 soll die Zahl nahezu verdoppelt werden.

Unter der Internet-Adresse www.erdgasfahrzeuge.de können Interessierte Infos über das Tankstellennetz abrufen. Bivalent, das heißt mit Erdgas- und Benzintank ausgerüstete Fahrzeuge, wie die der Gemeinde, besitzen eine Reichweite von rund 700 Kilometern. Bei der Inbetriebnahme der neuen Erdgastankstelle wurden auch verschiedene Fahrzeuge vorgeführt. Neben Mitarbeitern der Gemeindeverwaltung standen Vertreter der WFG sowie eines Fahrzeugherstellers und Umrüsters als kompetente Berater zur Verfügung.