LZ vom Montag, 28.01.02:

Strahlend

Funkanlagen: Experten morgen im Umweltausschuss

Blomberg. Mit dem Thema Mobilfunkanlagen beschäftigt sich der Umweltausschuss in seiner nächsten Sitzung am morgigen Dienstag um 18 Uhr. Auf Initiative der Grünen werden zwei Experten Politiker und interessierte Bürger im Rathaussaal informieren.

Der Ausbau der Mobilfunknetze geht kontinuierlich weiter. Auch in Wohnbereichen, auf Schulen und anderen öffentlichen Gebäuden werden neue Sendeanlagen errichtet. Doch wie unbedenklich ist die von den Sendeanlagen ausgehende hochfrequente Strahlung? Nach Ansicht der Blomberger Grünen muss die Vorsorge vor möglichen gesundheitlichen Gefährdungen durch Elektro-Smog absoluten Vorrang haben. Bereits im August beschäftigte sich wie berichtet ein Antrag der Grünen mit diesem Thema.

Am Dienstag ist es nun endlich so weit: Die Experten kommen zu Wort. Auf Vorschlag der Grünen wurde Bernd Rainer Müller eingeladen. Er ist Diplom-Ingenieur für Arbeitssicherheit und Messtechnik und als Vertreter des BUND und weiterer Umweltverbände in der Deutschen Elektronischen Kommission des DIN/VDE zum Schutz vor elektromagnetischen Felder. Zudem hat die Stadtverwaltung einen Vertreter des Städte- und Gemeindebundes NRW zu dem Termin gebeten, der zum Planungsrecht Stellung nimmt.

Die Blomberger Grünen fordern vom Umweltausschuss, Aktionen zu beschließen, die auch möglichst kurzfristig umgesetzt werden müssten. "Die Zeit drängt und die Mobilfunk-Anbieter werden mit dem weiteren Ausbau ihrer Netze nicht auf säumige Kommunalpolitiker warten", so Gottfried Staubach in einer Pressemitteilung.

Die Grünen fordern beispielsweise eine Bestandsaufnahme aller Sendeanlagen auf dem Gebiet der Stadt Blomberg. Zudem sollte die Netzplanung offen gelegt und die Öffentlichkeit über geplante konkrete Standorte vor dem Vertragsabschluss mit Grundstückseigentümern informiert werden. Auch die Kommunen müssten rechtzeitig vor Inbetriebnahme der Sendeanlagen benachrichtigt werden.

Um dies zu erreichen, solle sich die Stadt umgehend mit den Mobilfunk-Betreibern in Verbindung setzen und die nötigen Informationen einfordern. Staubach: "Auf Bundesebene wurde dazu jüngst eine Vereinbarung zwischen der Bundesregierung und den Betreibern in Form einer Selbstverpflichtung der Industrie geschlossen."