LZ vom Samstag, 27.01.01
Grüner Protest gegen "Westfalenring"
Schieder-Schwalenberg. Langsam, aber sicher formiert sich der Protest gegen den geplanten Technologiepark inklusive Rennstrecke auf Steinheimer Gebiet. Kurzfristig haben sich jetzt grüne Politiker aus Blomberg, Horn Bad Meinberg, Steinheim und Schieder-Schwalenberg an einen Tisch gesetzt und gemeinsam Pläne für den Widerstand gemacht.
In der Steinheimer Börde, direkt vor den Toren Lippes, solle ein Vorhaben verwirklicht werden, dessen Dimensionen sich mit anderen Rennstrecken, wie Hockenheim- oder Sachsen-Ring, vergleichen lassen, so die Grünen in einer Pressemitteilung. Nach ihren Informationen sei eine Tribünenkapazität von 80000 Zuschauern geplant, ohne die natürlichen Tribünen an den Berghängen mit einzurechnen. Auf diese Weise könnten bis zu 100000 Menschen Platz finden. "Dagegen erscheint alles andere, was noch geplant ist, als bloßes Beiwerk, das die Genehmigungsfähigkeit des gesamten Projekts sicherstellen soll," heißt es in dem Schreiben der Grünen.
"Der eigentliche Zweck", so Ratsmitglied Michael Großmann-Wedegärtner aus Steinheim, "ist der Motorsport und nichts anderes." Der Fraktionsvorsitzende der Grünen im Blomberger Rat, Hans-Ulrich Arnecke, machte deutlich, dass angesichts vielfältiger Bemühungen um Natur- und Landschaftsschutz dieses Vorhaben weder in die politische Landschaft noch in die Steinheimer Börde passe.
Für Reinhard Gerke aus Horn-Bad Meinberg ist die ganze Planung völlig überzogen und absurd: "Die Idee, an dieser Stelle ein Projekt mit diesen Ausmaßen zu planen, kann nur in einer Thekenrunde entstanden sein," meint er.
Werner Loke als Fraktionssprecher der Lippischen
Kreistagsfraktion von Bündnis 80/Die Grünen stellte fest, dass "mit
uns ein solches Projekt nicht zu realisieren ist. Vorhaben dieser Dimension
und Tragweite werden zum Glück nicht vor Ort entscheiden. Wir werden uns
dafür einsetzen, dass auf allen Entscheidungsebenen bis hin zur Landesregierung
diesem Spuk möglichst schnell ein Ende gemacht wird."