LZ vom Freitag, 24.10.03:
Grüne Jugend Südostlippe mit sechs Mitgliedern gegründet
Blomberg (co). Die Parteienlandschaft im lippischen Südosten ist um eine Gruppierung reicher: Am Mittwochabend wurde die "Grüne Jugend Südostlippe" in der Burgstraße aus der Taufe gehoben.
Sechs Gründungsmitglieder hatten sich dazu im Fraktionsbüro der Blomberger Grünen eingefunden. Und die fackelten nicht lange. Schnell war die Satzung verabschiedet, die unter anderem die Aufnahme von Mitgliedern regelt, die nicht älter als 28 Jahre alt sein dürfen. Die Mitgliedschaft in einer anderen politischen Partei ist ausgeschlossen.
Der Vorstand der Grünen Jugend wird jeweils für ein Jahr gewählt, wobei einer der beiden gleichberechtigten Sprecher weiblich sein muss. Zu Sprechern wurden Simon Schmidt und Mareike Donay gewählt. Die Aufgaben einer Schatzmeisterin übernimmt Anja Strunk.
Zuvor hatte der Sprecher der Grünen Jugend Lippe, Matthias Albrecht, der Gruppe Mut zugesprochen. "Verantwortung wahrzunehmen, Fragen zu stellen und auf Unrecht hinzuweisen", nannte er als Aufgaben. Er sieht die jungen Grünen als "Stacheln im Fleisch" und rief dazu auf, Zeichen zu setzen, etwa wenn Migranten in der Schule diskriminiert würden.
"Schon der Gang in den Supermarkt ist eine politische Entscheidung", findet Albrecht, indem der Käufer beispielsweise Milch aus ökologischer Herstellung kaufe. Er sieht die Werte Vielfalt, Offenheit und Toleranz bei den Grünen vertreten. Albrecht hat mit der Gründung der Jugendpartei, die sich als Unterorganisation von Bündnis 90/Die Grünen Blomberg versteht, eine Wette verloren. Dass das noch einmal passieren würde, habe er nicht geglaubt. Vor einigen Jahren hatte es in Blomberg bereits eine Jugendpartei gegeben, deren Arbeit aber aufgrund von Wegzügen der Mitglieder zum Erliegen gekommen war.
Rund zehn junge Leute – zumeist noch Schüler, ein Teil davon gerade in Urlaub – wollen die Blomberger Grünen in ihrer politischen Arbeit unterstützen. "Wir möchten die Jugend aus Blomberg, Schieder-Schwalenberg, Lügde und Barntrup für die politische Arbeit begeistern", erklärt Simon Schmidt. Konkret wollen sie versuchen, die Schulsozialarbeit im gesamten Schulzentrum präsenter zu machen. Der Ausbau des Busverkehrs im Südosten sowie eine neue Struktur für das Blomberger Filmforum zu finden, um die Besucherzahlen zu steigern, stehen ebenfalls auf der Aktivitäten-Liste.