LZ vom Mittwoch, 20.06.01:

Blomberg und Istrup wachsen zusammen

Die große Ratsmehrheit sieht keine Alternative zum Neubaugebiet im Paradies

Blomberg (sb). Blomberg wächst nach Westen. Sind die kleineren Flächenreserven im Bereich "Auf dem Saulsieke" aufgebraucht, sollen neue Baugebiete im Stadtteil Bexten und am Paradies entstehen.

Dieser Vorschlag der Verwaltung fand bei einer Gegenstimme der Grünen und einer Enthaltung der FBvB Zustimmung im Bau- und Planungsausschuss. Er soll nun in die Blomberger Stellungnahme zum Gebietsentwicklungsplan (GEP) einfließen. Die rund 16 Hektar große Fläche nördlich von Bexten (Richtung Holstenhöfen) wird zunächst bebaut, ein zweites Gebiet von etwa gleicher Größe soll im Bereich "Paradies" oberhalb der Straße "Auf dem Stollen" ausgewiesen werden.

Hans-Ulrich Arnecke (Grüne) hegte grundsätzlich Bedenken gegen ein Baugebiet im Paradies: "Ich bedaure das Zusammenwachsen mit Istrup und glaube, dass das der größte Fehler ist, den man machen kann", so Arnecke. Auch aus landschaftsästhetischer Sicht sprach er sich gegen ein Neubaugebiet aus, das sich wie ein Gürtel um den historischen Stadtkern herumzöge.

Für Dr. Siegfried Pilgrim gibt es keine andere Lösung als die Erweiterung in Richtung Istrup: "Es wäre ein Unding, im Bereich Saulsiek weiterzubauen. Damit würde der Wohnqualität und der städtebaulichen Entwicklung geschadet", meinte er. Aus wirtschaftlicher Sicht Stichwort: Phoenix Contact müsse die Stadt weiter wachsen, betonte der Bürgermeister. Diese Einstellung teilten auch SPD, CDU und FDP. Einen ähnlichen Konsens gab es in der Frage, ob Blomberg mit einer weiteren Gewerbefläche in das GEP-Verfahren einsteigen sollte. Insgesamt vier Standorte hatten die Städteplaner Drees & Huesmann vorgeschlagen, keiner ist optimal. Darin waren sich alle einig. "Wir müssen aber mit einer Fläche in das Verfahren gehen, um letztlich mit den Aufsichtsbehörden einen Kompromiss zu finden", so Pilgrim.

CDU, SPD und FDP schlugen in die gleiche Kerbe. Uwe Kather (CDU): "Die Stadt muss in den nächsten 15 Jahren Entwicklungsmöglichkeiten haben." Für den Grünen-Ratsherr nicht nachzuvollziehen. Blomberg habe genügend Flächen für Gewerbeansiedlungen, meinte Arnecke.

Letztlich sprach sich der Ausschuss dafür aus, ein etwa 20 Hektar großes Gelände im Bereich Freismissen östlich der Ostwestfalenstraße als Gewerbefläche in das GEP-Verfahren zu geben und damit ein Signal zu setzen. Ob an dieser Stelle jemals ein Gewerbegebiet entsteht, ist fraglich.