LZ vom Samstag, 18.09.04:

Sparen am falschen Ende

Ganztagsgrundschule

KOMMENTAR
Von Silke Buhrmester

Die offene Ganztagsgrundschule (OGS) in Blomberg steht in den Startlöchern, doch der Startschuss bleibt aus. Auf Wunsch der CDU wurde die Umbaumaßnahme der Schulstraße 9, die im Februar starten sollte, erst einmal gestoppt. Udo Möller & Co. melden noch Beratungsbedarf an. Als ob über die OGS nicht schon lange genug diskutiert wird.

Allerdings scheinen die Unionspolitiker aus dem Bauausschuss diese Diskussion nicht richtig verfolgt zu haben. Sonst wäre es ihnen nämlich gar nicht in den Sinn gekommen, die OGS-Kinder in den Klassenräumen der Grundschule unterbringen zu wollen. Ein Blick in die Schule und den Hort, schon wird klar: Diese Einrichtungen sind gerade für jüngere Kinder auch ein Stück weit ihr Zuhause, mit dem sie sich identifizieren müssen, um sich wohl zu fühlen. Und auch die OGS soll doch mehr als nur ein Aufbewahrungsort werden.

Dem Ruf der OGS, die viele eh als Hort-Billigvariante abstempeln, tut es jedenfalls nicht gut, wenn die CDU ausgerechnet hier zum Maßhalten mahnt und sich als Wächter über die Steuergelder aufspielt. Diese Wahltaktik geht nicht auf. Denn selbst dass der Bund den Umbau des sanierungsbedürftigen städtischen Gebäudes zu 90 Prozent finanziert, muss den Blombergern nicht peinlich sein. Auch sie sind Steuerzahler.