LZ vom Samstag, 17.03.2007

Anwohner wehren sich

Unterschriftensammlung gegen Busse in der Hagenstraße

Blomberg (an). Sie haben alle unterschrieben. Die Bewohner der Hagenstraße wollen mit ihrer Unterschriftensammlung dem Protest gegen die geplante Verlegung der Buslinien aus der Altstadt in ihre Straße Nachdruck verleihen. Jetzt überreichte eine Abordnung von ihnen Bürgermeister Klaus Geise die Liste.

Wie berichtet, hatte Blomberg Marketing angeregt, die Busse aus dem Rathausumfeld herauszunehmen und sie statt dessen von der Neuen Torstraße über die Hagenstraße und die Rosenstraße zur Bahnhofstraße zu leiten. 118 Busse täglich zusätzlich vor ihren Häusern - das ist für die Anwohner ein Alptraum.

"Wir haben schon vor elf Jahren Unterschriften gesammelt", erklärte Susanne Beßler bei der Übergabe. "Es sind immer noch dieselben Punkte. Wir kriegen das doch hautnah mit, wenn die Innenstadt gesperrt ist. Es ist in der Hagenstraße einfach zu eng." Die Verkehrsträger fordern als Voraussetzung für eine Verlegung der Busroute ein halbseitiges Parkverbot: "Wie soll das gehen? Hier parken rund 100 Autos. Wo sollen die alle hin?"

Abgesehen von der Lärm- und Geruchsbelästigung durch die Busse haben die Anwohner Angst um ihre Häuser, die durch die ständige Erschütterung noch mehr Schäden als bisher davontragen würden.

Bürgermeister Geise reagierte mit großem Verständnis für die Nöte der Bürger. Doch man müsse fair bleiben: "Wo die Busse bislang herfahren, ertragen jetzt andere diese Schäden", sagte er. Die Diskussion um die Buslinien sei ein Dauerbrenner. Bisher habe sich der Einzelhandel immer dagegen ausgesprochen, doch nun plädiere Blomberg Marketing für eine halbjährige Erprobung der neuen Route. Der Bauausschuss hatte das Thema, wie berichtet, an die Fraktionen weitergegeben, und an die will Geise die Unterschriften weiterleiten. "Sie haben immerhin die Verkehrsträger auf Ihrer Seite, denn die sind auch dagegen", sagte er.

Die nächste Sitzung des Bauausschusses findet am Mittwoch nach den Osterferien, also am 18. April, statt. "Ich gehe davon aus, dass dann entschieden wird." Der Bürgermeister lud seine Gäste ein: "Kommen Sie in die Sitzung und legen Sie Ihre Argumente dar", ermutigte er sie. Einen kleinen Fortschritt brachte der Besuch im Rathaus für die Hagenstraßenanwohner bereits. Weil sie in ihrer Straße sehr unter den Rasern leiden, will Geise dafür sorgen, dass das mobile Geschwindigkeitsmessgerät dort aufgestellt wird.