LZ v. Mittwoch, 15.11.2006

Zettel und Faden im Kreuzfeuer

Klagen im Rat über gelbe Säcke

Blomberg (sb). Zwei Tage nach der Rückkehr der Narren hatte der Tagesordnungspunkt in Ansätzen schon karnevalistische Züge, doch war er im Kern bitterernst. Im Rat beklagte Dr. Robert Happe (CDU) den schlechten Service bei der Müllabfuhr. In der anschließenden Diskussion ging es um gelbe Säcke, die entweder fehlten oder rissen, um den verlorenen Faden und halbherzig geleerte Tonnen.

Dass Zettel mit der Bitte um eine Rolle gelbe Säcke von den Müllmännern einfach ignoriert wurden, wusste nicht nur Happe zu berichten. Auch Hans-Ulrich Arnecke (Grüne) hatte in der Vergangenheit schon eine "Durststrecke" von vier Wochen hinter sich bringen müssen: "Als ich dann in Lemgo anrief und fragte, ob ich mir die Säcke dort selbst abholen sollte, bekam ich zur Antwort: ,Besser wärs'".

Günter Simon hingegen berichtete, dass seine Zettel grundsätzlich mit zwei Rollen belohnt würden: "Vielleicht sind dann am Schluss keine Rollen mehr übrig." Oder der Service sei abhängig vom jeweiligen Fahrer. Das wären zwei mögliche Erklärungen. Jedoch meinte Bürgermeister Klaus Geise beobachtet zu haben, dass das Entsorgungsunternehmen offensichtlich versuche, die Kommunen stärker in die Pflicht zu nehmen. Das sei aber nicht deren Aufgabe, unterstrich er.

Die Verteilung der Säcke ist das eine, die Qualität das andere, so Geise weiter. Er beklagte die geringe Reißfestigkeit, während Erhard Oerder (SPD) über Probleme beim Zubinden berichtete: "Es ist schwierig, da erst mal den Faden zu finden." Auch die Leerung der Tonnen sei nicht immer zufriedenstellend, seit dies automatisch geschehe. Häufig bliebe ein Rest in der Tonne, so Happe.

Der Bürgermeister versprach, der Abfallbeseitigungsgesellschaft Lippe (ABG) die Probleme mitzuteilen, damit diese in den nächsten Gesprächen mit dem Müllentsorger auf die Agenda gesetzt würden.