LZ vom Samstag, 14.06.03:
Jutta Dümpe-Krüger kam zur Eröffnung des neuen Grünen-Büros nach Blomberg
Blomberg (sb). Sie ist eine, die kein Blatt vor den Mund nimmt. Und wenn es um die Jugend geht, will Jutta Dümpe-Krüger, erste lippische Bundestagsabgeordnete der Grünen, keine Kompromisse eingehen. Schluss mit der "Rumweicheierei", diese Forderung stellte die Politikerin aus Lemgo gestern Nachmittag bei der Einweihung der neuen Räume der Blomberger Grünen in der Burgstraße.
Eine Diskussion mit Männern und Frauen vom Fach hatte sich der Blomberger Fraktionschef Hans-Ulrich Arnecke gewünscht und dazu viele Institutionen und Vereine eingeladen, die Kinder- und Jugendarbeit in der Region machen. Denn Dümpe-Krüger ist auch jugendpolitische Sprecherin ihrer Fraktion. Leider waren nur Jutta Streffing (Interkultureller Verein) und Antonius Grothe (SOS-Kinderdorf Schwalenberg) der Einladung gefolgt.
In einer ohnehin schwierigen Zeit für die Jugend dürften die vorhandenen Strukturen in der Weiterbildung und Qualifizierung vor Ort nicht wegbrechen, betonte die Bundestagsabgeordnete. Doch nicht nur der Staat ist in der Verantwortung, wenn es darum geht, der "Ausbildungslosigkeit" ein Ende zu machen. "70 Prozent der Unternehmen haben sich aus der Ausbildung herausgezogen", beklagte Dümpe-Krüger. Sie plädierte dafür, diese Unternehmen mit einer Ausbildungs-Abgabe zu belegen: "Der Druck auf die Jugend ist groß, doch wir müssen auch mal die Daumenschrauben in die Gegenrichtung ansetzen", sagte sie. Zudem sollte die Berufsberatung in allen Schulen intensiviert werden. "Was fehlt, sind einfache Arbeitsplätze", sagte Streffing. Ihrer Meinung nach sind viele Beschäftigungsmaßnahmen zu kopflastig. Grothe warnte vor Kästchendenken. Wer bei der Jugend den Rotstift ansetze, müsse die Folgekosten bedenken. Dümpe-Krüger wünschte sich für eine konstruktive Arbeit in Berlin eine Zusammenarbeit auf allen Ebenen, denen der Kommune, des Landes und des Bundes: "Dann heißt es aber hin und wieder, ich arbeite kleinteilig", schmunzelte sie.