LZ vom Samstag, 13.01.01:

"Darfs ein Gen mehr sein?"

Infoveranstaltung des Aktionsbündnisses

Blomberg. Zu einer Informationsveranstaltung zum Thema "Gentechnologie" lädt das "Aktionsbündnis für gentechnikfreie Landwirtschaft und Lebensmittel" am kommenden Montag, 15. Januar, ins Dorfgemeinschaftshaus Wellentrup ein.

"Darfs ein Gen mehr sein?" lautet die provozierende Überschrift der Veranstaltung, die um 19.30 Uhr beginnt. Referentin des Abends ist Dr. Gudrun Kordecki, die sich seit Jahren im Auftrag der westfälischen Kirche mit der Gentechnik beschäftigt. Sie wird, so Aktionsbündnis-Sprecherin Ursel Rosenhäger, eingehend über die Chancen und Gefahren der neuen Technologie informieren. Daneben soll es an dem Abend viel Raum für Diskussionen geben.

Wie berichtet, wurde das Aktionsbündnis im Juli vergangenen Jahres gegründet, nachdem bekannt geworden war, dass ein Istruper Landwirt beabsichtigte, im Auftrag der Firma Aventis gentechnisch veränderten Winterraps auf seiner Fläche anzubauen.

Zwar hatte der Landwirt sein Vorhaben auf öffentlichen Druck zunächst zurückgestellt. Das Aktionsbündnis sieht die Gefahr jedoch nicht gebannt: So habe das Staatliche Umweltamt Bielefeld die für die Aussaat vorgesehenen Flächen Ende Juli geprüft und genehmigt: "Diese Genehmigung gilt für acht Jahre", erinnert das Aktionsbündnis in einem Informationsblatt.

Viele Fragen rund um das Thema Gentechnologie sind nach Meinung des Aktionsbündnisses noch ungeklärt: Verändert sich wirklich nur die Pflanze? Führt der Verzehr genmanipulierter Pflanzen beim Menschen zu Problemen, wie Allergien? Was passiert, wenn sich die manipulierten mit alten Pflanzen kreuzen? Und kann die Gentechnik überhaupt in der freien Natur durch Menschen beherrscht werden?

Der Abend in Wellentrup soll hier zumindest in Teilen Aufklärungsarbeit leisten.