LZ vom Montag, 12. Dezember 2011
Blombergs Bürgermeister Klaus Geise weist Kritik zurück: "Es gab nichts zu berichten"
Von Marianne Schwarzer
Heftige Kritik üben die Blomberger Grünen. Zum einen geht es um die Informationspolitik der Blomberger Versorgungsbetriebe (BVB) und zum anderen um die des Bürgermeisters.
Blomberg. Das Unternehmen BVB, eine hundertprozentige Tochter der Stadt, stehe derzeit vor zwei wichtigen Herausforderungen: der Übernahme der Konzession für die Stromversorgung in der Ortsteilen von Eon für eine Dauer von 20 Jahren und infolge der Reduzierung des Atomstromanteils.
Im April habe der Rat beschlossen, dass die BVB den Zuschlag für die Stromversorgung in den Ortsteilen bekomme. "Inzwischen haben sechs BVB-Aufsichtsratssitzungen und fünf Ratssitzungen stattgefunden, ohne dass über den laufenden Sachstand auch nur ein einziges Mal im Rat berichtet wurde", schreiben die Grünen in ihrer Pressemitteilung.
Bis zum Netzübernahmetermin Anfang Januar sei es nicht mehr lange hin. "Rund 8000 Menschen in den Ortsteilen sind von der Umstellung betroffen – im Rat herrscht darüber jedoch Funkstille", kritisieren die Grünen.
Bürgermeister Klaus Geise weist die Kritik allerdings zurück. In der Tat sei lange nichts über den Punkt berichtet worden. "Es gab nichts zu berichten. Das lag aber daran, dass die Verhandlungen sich so kompliziert gestaltet haben", erklärt er auf Nachfrage der LZ. Das zeige auch die hohe Anzahl der Sitzungen. "Und jedesmal waren sich alle Beteiligten einig, dass es derzeit aus den Sitzungen nichts zu berichten gibt."
Allerdings werde er den Punkt in der kommenden Ratssitzung am Donnerstag, 15. Dezember, aufnehmen und dann über den Sachstand berichten. Allerdings verstehe er die Probleme der Grünen: Als kleine Fraktion haben weder die Grünen noch die Freien Wähler von Blomberg Anspruch auf einen Sitz im Aufsichtsrat der BVB, sodass sie auf den Bericht des Bürgermeisters im Rat angewiesen seien. "Manchmal lässt sich das eben nicht ändern."