LZ vom Sa, 11.12.99:
Blomberg (an). In Zeiten der Politikverdrossenheit haben sie schon fast etwas Exotisches. Dabei sind es sechs ganz normale junge Südostlipper, die sich zur Grün Alternativen Jugend (GAJ) zusammengeschlossen haben.
Sie besuchen das Blomberger Gymnasium, Jahrgangsstufe 12: Jonas Feldmann, Henrik Hollensteiner, Malte Ilemann, Sebastian Redecker, Hans-Christian Schröter und Markus Werner wollen was bewegen, stecken voller Tatendrang und grüner Ideen. Was ihre Altvorderen schon vor 20 Jahren beschäftigte, treibt sie immer noch um. Das werden sie am heutigen Samstag auch an ihrem Info-Stand auf dem Blomberger Marktplatz demonstrieren. Atomkraft zum Beispiel: "Wir wollen bei den Bürgern das Verständnis für das Risiko wecken", erklärt Jonas Feldmann.
Glaubt der grüne Nachwuchs, dass das heute noch ein Thema ist, Jahrzehnte nach der Anti-AKW-Bewegung? Aber ja: "Die Leute glauben, Atomkraftwerke sind sicher, aber das stimmt nicht", meint Malte Ilemann. Heute, so sagt das Sextett, haben Atomkraftgegner bessere Argumente als früher, etwa die Alternativen Energien."Vor 20 Jahren gab es die Alternativen eben noch nicht in diesem Umfang wie jetzt", weiß Markus Werner.
Doch geht es den neuen jungen Grünen nicht nur um globale Themen, sie wollen vor allem im Lokalen etwas bewirken. "Natürlich werden wir in der Schule auch ein bisschen belächelt", berichtet Hans-Christian Schröter. Das politische Desinteresse überwiegt bei den Mitschülern. Und genau dagegen wollen die neuen Grünen was tun: "Wir hoffen, dass sich noch viele zu uns gesellen. "Man muss kein politisches Genie sein." Nett fänden die Jungs, wenn sich auch ein paar junge Frauen engagieren würden "sonst haben wir Probleme mit der Quote", schmunzeln sie. Wer jetzt Lust bekommen hat, mal reinzuschnuppern, sollte sich bei Malte Ilemann unter 0170/4716119 melden.