LZ vom 10.05.00:

"Achim W. muss bleiben"

Blomberg (sb). Sie waren sich alle einig, die Kinder und Jugendlichen, die sich am Montag auf dem Marktplatz versammelten: "Unser Schulsozialarbeiter muss bleiben."

Um ihrer Meinung Nachdruck zu verleihen, hatten sich die Schüler gemeinsam mit Vertretern der Elternvereine und interessierten Eltern vor dem Rathaus postiert: Zum "Spießrutenlauf" sollte der Gang der Politiker zur gemeinsamen Sitzung des Haupt- und Sozialausschusses werden.

Die mussten nämlich in nichtöffentlicher Sitzung über die Zukunft der Schulsozialarbeiter-Stelle - sie wird seit knapp zwei Jahren von Joachim Woite besetzt, dessen Vertrag Ende Juli ausläuft - entscheiden. Taten sie aber nicht: Denn die Politiker vertagten sich. Nun soll in einer erneuten gemeinsamen Sitzung beider Ausschüsse am Montag, 29. Mai, die Entscheidung in Sachen Schulsozialarbeit und Joachim Woite fallen.

Im öffentlichen Sitzungsteil wird dann jedoch zunächst ein gemeinsamer Antrag von SPD und FDP beraten: Angesichts knapper Finanzen will die rot-gelbe Koalition die Schulsozialarbeit zwar nicht streichen, aber auf anderen Schultern verteilen. "Die Dreisplittung der Sozialarbeit mit dem Jugendzentrum, dem Treffpunkt Bexten und dem Schulsozialarbeiter stört uns", erläutert FDP-Fraktionschef Hans-Adolf Albrecht.

Deshalb werde die Verwaltung beauftragt, bis Ende September ein Konzept vorzulegen, um die Schulsozialarbeit auch mit den vorhandenen Sozialarbeitern mit JUZ und Treffpunkt absichern zu könnnen. Kompetente Beratung erhofft man sich laut SPD-Chef Hans-Jürgen Gaube durch die Beteiligung des Leiters des SOS-Beratungszentrums Schieder, Theo Wedding.

Es sei bedauerlich, dass ein solches Konzept nicht bereits vorliege, so Gaube und Albrecht unisono. Um die Schulsozialarbeit auch nach den Sommerferien aufrecht erhalten zu könnnen, sollte ein JUZ-Mitarbeiter das Aufgabenfeld ab dem 1. Juni schwerpunktmäßig betreuen, heißt es in dem Antrag weiter. Die Treffpunkt-Mitarbeiter sollen ihn dabei unterstützen.