LZ vom Mittwoch, 08.12.04:

Nicht der Stadt aufs Dach steigen

Gespräche mit Mobilfunkbetreibern

Blomberg (sb). Neue Mobilfunkanlagen auf öffentlichen Gebäuden und Flächen im Innenstadtbereich wird die Stadt in Zukunft nicht mehr genehmigen. Darauf einigte sich der Bauausschuss am Montag.

Die Bürgerinitiative gegen weitere Mobilfunksendemasten in der Innenstadt hatte 310 Unterschriften gesammelt, um die Aufstellung neuer Sendemasten zu verhindern oder sie höchstens noch im Außenbereich von Bebauungsgebieten zuzulassen.

Um diese Forderung durchzusetzen, habe die Stadt aber keine rechtliche Handhabe, erklärte Dietmar Schallock aus der Verwaltung. Wohl aber einigte sich der Ausschuss darauf, in Gesprächen mit den Mobilfunkbetreibern auf neue Standorte jenseits von Wohnbebauungen hinzuwirken, da eine Gefährdung grundsätzlich nicht auszuschließen sei. Und wo die Stadt Einflussmöglichkeiten hat, will sie diese künftig geltend machen: nämlich auf den eigenen Flächen und Gebäuden.

Zudem wird die Verwaltung die Regulierungsbehörde auffordern, alle bestehenden Anlagen auf möglicherweise erhöhte Abstrahlungen zu untersuchen. Dieser Forderung der Bürgerinitiative entsprachen die Politiker ebenso wie dem Wunsch, sich beim Städte- und Gemeindebund NRW dafür einzusetzen, dass die Strahlen-Grenzwerte drastisch gesenkt werden. "In Deutschland gelten die höchsten Grenzwerte in der EU", hatte die Bürgerinitiative in ihrem Antrag argumentiert.