LZ vom Mittwoch, 08.10.03:

Keinen Schnellschuss

Offene Ganztagsgrundschule: Verwaltung sucht das Gespräch

Blomberg (sb). In einigen lippischen Städten hat die offene Ganztagsschule schon mit Ende der Sommerferien Einzug gehalten, in Blomberg wollen die Politiker das Thema erst jetzt angehen. Der Schulausschuss erteilte der Verwaltung jetzt den Auftrag, erste Gespräche mit den Betroffenen aufzunehmen.

Horteinrichtungen und Kindergärten mit großen altersgemischten Gruppen, in denen auch Schulkinder betreut werden, sowie die Grundschulen sind hier Ansprechpartner. "Wir müssen wissen, wie sich die offene Ganztagsgrundschule sich auf bestehende Strukturen auswirkt", machte Udo Möller (CDU) deutlich. Damit sprach er einen wunden Punkt an: "Wir müssen behutsam mit den bestehenden Angeboten umgehen", warnte Ausschussvorsitzender Klaus-Peter Hohenner (SPD) vor vorschnellen Entscheidungen. Schließlich, darin waren sich die Politiker einig, werde in den Horten eine sehr gute Arbeit geleistet. "Vielleicht aber lässt sich durch die konzeptionelle Verbindung sogar noch etwas verbessern", brach Dieter Beblo (Grüne) eine Lanze für die Ganztagsgrundschule.

Unabhängig von dem Datum der Einführung in Blomberg sollten sich die Betroffenen möglichst frühzeitig zusammensetzen und ein Konzept entwickeln, meinte Heidrun Pawlowski von der Grundschule am Weinberg: "Ich bin nämlich nicht sicher, ob wir uns auf Dauer der offenen Ganztagsgrundschule entziehen können."

Zunächst wird die Verwaltung auf Wunsch des Ausschusses aber eine Bestandsaufnahme der bisherigen Betreuungsangebote vorlegen.