LZ vom Donnerstag, 07.02.02:

Keine Konkurrenz um Kindergunst

Blomberg erhält 108400 Euro vom Kreis für die offene Jugendarbeit

Blomberg (sb). Jugendarbeit wird in Blomberg groß geschrieben. Und dem trägt der Kreis Lippe mit den neuen Förderrichtlinien für die offene Kinder- und Jugendarbeit auch Rechnung. Nicht ohne Stolz konnte Sozialdezernent Klaus Geise deshalb jetzt auch für Blomberg eine Erhöhung der Kreismittel im laufenden Jahr verkünden.

Demnach erhält Blomberg 108400 Euro aus dem Kreisetat. In den beiden Vorjahren waren es nur jeweils 168000 Mark gewesen. Die Stadt als Träger des Jugendzentrums im Paradies erhält davon 73780 Euro. Darin enthalten ist eine pauschale Förderung von 23000 Euro pro Fachkraft. Die drei Mitarbeiter zwei Vollzeit- und eine Teilzeitkraft bieten, wie berichtet, mittlerweile auch wöchentliche Kindergruppen in Donop und Reelkirchen an.

"Wir werden versuchen, weitere Mittel abzuschöpfen, in dem wir Projekte anbieten", so Geise im Sozialausschuss. Dafür stellt der Kreis Lippe den Kommunen nochmals insgesamt 60000 Euro zur Verfügung. Zusätzliche Beträge werden für Investitionen bereitgestellt. Geise geht davon aus, dass die Sanierung des JUZ-Flachdaches ebenfalls mit 25 Prozent vom Kreis mitfinanziert wird. Vor allem in der City gibt es eine Besonderheit: Neben der Stadt macht hier auch die evangelisch-reformierte Kirchengemeinde seit Jahren vielfältige Angebote für Kinder und Jugendlichen. Eine Konkurrenz zu den Kirchengemeinden, die darüber hinaus in Cappel, Großenmarpe, Istrup und Reelkirchen aktiv sind, sieht Geise deshalb noch lange nicht. Und das sei vom Kreis auch nicht gewollt, bestätigt Gerhard Pieper, Fachgebietsleiter Jugendhilfe im Kreishaus, auf Anfrage. Gewachsene Strukturen würden nicht zerstört: "Die Träger genießen Bestandsschutz." Geise geht davon aus, dass die Stadt als Träger weitere Mittel erhalten kann, ohne dass den Kirchengemeinden Kürzungen drohen: "Es gibt eine freie Spitze."

Die Art und Anzahl der festen und mobilen Angebote ist die eine Seite. Wieviel Mittel aus dem Jugendtopf eine Kommune erhält, hängt aber auch mit der Zahl der jungen Einwohner zusammen. In Blomberg leben derzeit 2735 Sechs- bis 18-Jährige. Darüber hinaus trägt ein Sozialindex den besonderen Situationen Herkunft, familiärer Hintergrund, Infrastruktur Rechnung. Hier steht Blomberg im Vergleich zu anderen Kommunen recht gut da.