LZ vom Montag, 04.08.03:
Blomberg unterstützt Umweltverbände
Blomberg (sb). Dass Dieselfahrzeuge nicht per se umweltfreundlicher sind als Benziner, ist bekannt. Um die Luftqualität zu verbessern, will die Deutsche Umwelthilfe die Automobilhersteller deshalb dazu bringen, künftig nur noch Dieselfahrzeuge mit Partikelfiltern zu produzieren.
Mit Hilfe der Gemeinden wollen die Umweltverbände die Hersteller unter Druck setzen. Denn die Städte sollen sich verpflichten, künftig nur noch kommunale Fahrzeuge mit Filter zu kaufen. Ein entsprechender Beschluss sollte in jedem Rat gefasst werden, wünschen sich die Umweltschützer. Doch ganz so einfach machte es sich der Blomberger Umweltausschuss, der als Fachgremium das Thema vorab diskutierte, nicht.
Zwar befürworteten die Politiker unisono das Bestreben, die Luftqualität zu verbessern. "Aber wir sollten das Pferd nicht von hinten aufzäumen", sagte SPD-Fraktionschef Hans-Jürgen Gaube. Zunächst müssten die Autohersteller die Möglichkeiten schaffen und alle Fahrzeuge mit den Partikelfiltern ausstatten, bevor der Rat beschließen könne, ausschließlich auf derartige Autos zurückzugreifen.
Zudem werde die Stadt angesichts leerer Kassen in Zukunft wohl häufiger auf Gebrauchtwagen zurückgreifen müssen, die möglicherweise noch nicht mit Filtern ausgestattet seien. Gaube gab auch zu bedenken, dass die Kosten für derartige Filter nicht klar sein.
Diese Kosten würden sich in Grenzen halten, wusste Gottfried Staubach (Grüne) zu beruhigen. Dennoch entschied sich der Ausschuss, das Anliegen nur bedingt zu unterstützen. Der Ratsbeschluss sollte lauten, dass die Verwaltung künftig beim Kauf oder Leasing eines kommunalen Autos möglichst und nicht ausschließlich Dieselfahrzeuge mit Partikelfiltern berücksichtigen solle.