LZ vom Donnerstag, 03.04.03:
Neue Wege in der Spielplatz-Gestaltung: Naturfläche an der "Kleinen Mauer"
Blomberg (sb). Aus Spielplätzen werden öffentliche Grünanlagen: Um Kosten zu senken, möchte sich die Stadt von mehreren Spielplätzen trennen.
Im Sozialausschuss stellte Sozialamtsleiter Horst Halgmann jetzt die Spielplätze vor, die von Kindern kaum angenommen und deshalb demnächst demontiert werden.
Geschlossen werden sollen die beiden Spielplätze am Lehmbrink und an der Grunewalder Straße. Die Tischtennisplatte und ein Karussell will die Stadt von der Grunewalder Straße zum Saulsiek-Spielplatz schaffen. Dort und an der Treptower Straße gibt es zwei Spielplätze, auf die die Kinder ausweichen könnten.
In eine städtische Grünanlage soll die Fläche an der Tegeler Straße umgewandelt werden, auf der nur wenig Kinder spielen. Das hatte eine Bedarfsanalyse ergeben. Ein Spielgerät und zwei Wackeltiere für Kleinkinder verbleiben zunächst dort, bis sie kaputt sind.
Ebenfalls schließen wollte die Verwaltung den Spielplatz an der Kleinen Mauer, der größtenteils in einem sehr schlechten Zustand ist. Eine Anwohnerin hatte sich jedoch dafür ausgesprochen, hier einen Naturspielplatz ohne teure Geräte anzulegen, um den Kindern, die in der Stadt kaum Spielfläche hätten, einen Freiraum zu bieten.
Diese Anregung wurde von den Grünen unterstützt und in einem Antrag formuliert. Der Ausschuss votierte einstimmig für die Lösung, zumal Ausschussmitglied Christina Wesemann betonte, dass der Stadt sehr geringe Kosten entstehen würden: "Die Kinder und Eltern sollen diese Fläche selbst gestalten können", betonte Wesemann. Ein Haufen Sand, ein Gebüsch zum Verstecken, Kletterbäume, natürliche Wasserstellen, Hügel und Mulden, jedoch keine genormten Spielgeräte so stellen sich die Grünen die Kinder-Oase in der City vor. |
SPD-Fraktionschef Hans-Jürgen Gaube gefiel die Idee: "Vielleicht ist das ein neuer Weg, Spielplätze zu gestalten, und es kommen Kinder aus der ganzen Stadt", meinte er.
Jörg Kleinsorge (CDU) regte an, die Fläche an engagierte Eltern zu verpachten. Günter Simon (FBvB) wollte lieber von Patenschaften sprechen. "Pflegefamilien" für die Spielplätze will die Stadt in Kooperation mit den Ortsvorstehern auch in den Dörfern suchen: In Mossenberg, Cappel und Donop liefen bereits die ersten Gespräche, so Halgmann.