LZ vom Donnerstag, 01.02.01:
Flächennutzungsplan: Blomberg soll vor allem im Kernstadtbereich wachsen
Blomberg (sb). Muss Blomberg um jeden Preis wachsen? Die Frage, um die sich alles beim neuen Flächennutzungsplan dreht, stellte Hans-Ulrich Arnecke. Der Bündnisgrüne meinte: "Nein." Und stand damit allein auf weiter Flur.
Bürgermeister Dr. Siegfried Pilgrim verdeutlichte im Bauausschuss, dass sich die Stadt zumindest die Möglichkeit offenhalten müsse, Baugebiete bei Bedarf vorhalten zu können. Konsequenz: Im neuen Flächennutzungsplan (FNP) sollen 30 Hektar Wohnbaufläche ausgewiesen werden zwei Drittel davon in der Kernstadt, ein Drittel in den Ortsteilen.
Stadtplaner Jens Peter Huesmann (Drees & Huesmann, Bielefeld) stellte dem Fachausschuss den überarbeiteten FNP vor: Ursprünglich hatte der Stadtplaner 20 Hektar Baufläche auf die Ortsteile verteilen wollen. Doch die Politik setzt andere Prioritäten: Die Kernstadt soll wachsen.
Und da im Baugebiet "Hamburger Berg" nicht mehr viel geht, ohne dass der Naherholungswert darunter leidet, soll sich die Stadt nun gen Westen erweitern. Erste Gespräche mit Eigentümern im Bereich "Paradies" hat die Verwaltung bereits geführt: "Wir hoffen, dass wir mittelfristig zu einer Lösung kommen", so Pilgrim. Damit werde ein Zusammenwachsen der Kernstadt und Istrups erreicht was bei den großen Fraktionen auf Zustimmung stieß, die Grünen jedoch auf den Plan rief: Mehr Bescheidenheit bei der Ausweisung von Bauflächen forderte Arnecke.
Die Reduzierung in den Ortsteilen geht laut Huesmann vor allem zu Lasten Großenmarpes (minus 6,5 auf 4,5 Hektar), ein bis zwei Hektar weniger werden auch in Donop, Brüntrup und Herrentrup-Reelkirchen ausgewiesen.
Der Entwurf des Gebietsentwicklungsplanes (GEP),
den Bauamts-Mitarbeiterin Birgit von Lochow vorstellte, billigt Blomberg sogar
46 Hektar Neubaufläche zu. Und es könnten noch mehr werden: Denn die
Bezirksregierung geht von einer überholten Bevölkerungsprognose aus.
Gespräche darüber führen die Blomberger heute in Detmold. Unabhängig
davon kann die Stadt Blomberg jedoch ihren FNP aufstellen: Sollten die 30 Hektar
verbaut sein, können weitere Flächen, wie im GEP vorgesehen, in einem
überarbeiteten FNP ausgewiesen werden.