Grüne fordern Energie einsparen

LZ vom Montag, 25.1.99:

Grüne fordern Taten und meinen:

In Blomberg wird Energie verschwendet

Blomberg (mab). "Seit einem Jahr wird diskutiert, es passiert aber nichts. Statt dessen geht die städtische Energie- und Kostenverschwendung weiter. Das ist schon sehr peinlich." Christina Wesemann und Gottfried Staubach von den Blomberger Grünen sind auf die beiden großen Parteien und die FDP in Sachen Energieeinsparung nicht gut zu sprechen.

Jeder Bürger habe inzwischen mitbekommen, daß angesichts der Finanzprobleme in Blomberg jede Mark in der Stadtverwaltung zweimal umgedreht werden müsse, bevor sie ausgegeben werde. Parteien und Verwaltung seien deshalb aufgerufen, Auswege aus der Finanzmisere zu finden.

Diesbezüglich hätten die Grünen ihre Hausaufgaben gemacht. Staubach: "Bereits lange bevor Ende 1998 von Haushaltssperre die Rede war, wurden von uns Anträge gestellt, Energie und Kosten im öffentlichen Bereich einzusparen." So hätten die Grünen im März 1998 beantragt, die Erneuerung der Heizungs- und Regelungsanlage im Rathaus über einen privaten Investor (Contractor) abzuwickeln. Später sei auch noch die Grundschule I mit einbezogen worden.

Sechs Mal sei der Antrag im Umweltausschuß beraten und schließlich im November gegen die Stimmen der SPD verabschiedet worden. Mitte Dezember habe sich der Bauausschuß allerdings immer noch nicht in der Lage gesehen, einer Auftragsvergabe an ein Ingenieurbüro zuzustimmen, um endlich die Ausschreibung für eine konkrete Contracting-Maßnahme anzustoßen.

Staubach und Wesemann: "Eigentlich wollte der Rat in seiner Sitzung am 16. Dezember 1998 eine Entscheidung treffen. Aber auch da passierte nichts." Offenbar seien SPD, CDU und FDP nicht willens oder sogar unfähig, sich ernsthaft mit dem Thema Energie- und Kosteneinsparung zu befassen. Dabei hätten alle Blomberger Fraktionen schon vor Monaten umfangreiches Informationsmaterial der Energieagentur NRW zur Thematik erhalten.

Darüber hinaus gebe es aber wohl auch schwerwiegende Mängel in der Kommunikation zwischen den städtischen Fachämtern. Sie hätten bewirkt, daß die Beschlußvorlage an den Bauausschuß unzureichend präsentiert und erläutert worden sei. Seit Jahren verfüge die Stadt über ein Energiekonzept, einen richtig dicken Wälzer: Staubach: "Was dort nachzulesen ist, muß nur umgesetzt werden, und zwar umgehend. Im Grunde ist es der Königsweg der Energieeinsparung, von der alle etwas haben."

Christina Wesemann und Gottfried Staubach setzen ihre Hoffnung auf die heutige Bauausschußsitzung. Die Steuerungstechnik des Rathauses sei eine Katastrophe. Daneben seien das Schulzentrum und die Grundschule I große Energieverschwender. "Wir müssen jetzt endlich in die Strümpfe kommen, sonst geht zuviel Zeit ins Land."