Immer mehr Bürger und Bürgerinitiativen sprechen sich gegen die Windkraftnutzung aus. Sind sie glaubhaft oder wird hier nach dem Sankt Floriansprinzip gehandelt?
Da wird die Verschandelung des Landschaftsbildes beklagt. Im Rheinland verschwinden gleich hunderte ha alter Eichen- und Buchenwaldbestände, ganze Dörfer werden platt gemacht und es entstehen qkm-große Löcher von 300 m bis 400 m Tiefe zur Gewinnung von Braunkohle. Keine Kritik dazu von Seiten der Windkraftgegner und die vielen Hochspannungsmasten scheinen auch akzeptabel.
Beklagt wird der negative Einfluss auf Mikroorganismen und Regenwürmer. Sind Windkraftgegner glaubhaft, die gleichzeitig Chemie zur Bekämpfung von Wildkräutern in ihrem Garten einsetzen und Obst und Gemüse kaufen, bei dessen Anbau durch den Chemieeinsatz massenweise Mikroorganismen und Regenwürmer vernichtet werden?
Sind Windkraftgegner glaubhaft, in deren persönlicher CO2-Bilanz 2 und mehr Autos gefahren und öffentliche Verkehrsmittel abgelehnt werden, regelmäßig Flugreisen vorkommen und deren Haushalt vollgestopft ist mit Elektrogeräten? Ist es akzeptabel, wenn Natur- und Umweltschutzargumente und Umweltverbände dazu missbraucht werden, Windkraftanlagen vor der Haustüre zu verhindern und die Windkraftgegner die Umweltaktivisten aber sonst als "Grüne Spinner" betrachten?
Windkraftgegner kritisieren, dass sich die Windkraftbetreiber durch die Subventionierung eine goldene Nase verdienen, zuletzt Dr. Pohlmann von der CDU. Subventioniert werden in viel größeren Maße Kohlekraft- und Atomkraftwerke, denn würde man die ökologischen Folgeschäden nach dem Verursacherprinzip einbeziehen, sieht die Vergleichsbilanz anders aus. Bleibt die Frage, ob die Windkraftgegner nun die Verstaatlichung von Unternehmen fordern, weil das Streben nach Gewinn so schädlich ist?
Windkraftgegner fordern strengere Lärmschutzwerte, deren Umsetzung dazu führen würde, dass gleich der gesamte LKW-, Bahn- und Flugverkehr eingestellt werden und voraussichtlich 10 % oder gar mehr der Unternehmen schließen müsste. Ist dies glaubhaft? Der zunehmende Treibhauseffekt trägt schon jetzt massiv zum Wüstenwachstum und zu Dürreperioden, insbesondere in der Dritten Welt bei. Ist es mit unserem christlichen Glauben zu vereinbaren, dass wir weiterhin zum Erhalt unseres hohen Lebensstandards Energieträger nutzen, die diese Folgen verursachen und gleichzeitig den betroffenen Menschen unsere Hilfe verweigern, ja sie elend verhungern lassen und die daraus entstehenden Flüchtlingsströme mit dem Argument "Wirtschaftsflüchtling" abweisen?
Laut der Shellstudie soll die Windkraft bis zum Jahre 2040 rund 10 % des Energiebedarfs liefern. Wie soll nach Auffassung der Windkraftgegner eigentlich die zukünftige Energieversorgung aussehen, wenn bis zum Jahre 2025 laut Wissenschaft zur Verminderung der Treibhauseffektes 50 % des CO2-Ausstoßes eingespart werden müssen?
Windkraftgegner, die beim Thema Energie nicht nach ökologischen Gesichtspunkten handeln, keine Konzepte zur Lösung der anstehenden Probleme vorlegen und sich nicht für eine verantwortliche Energiepolitik engagieren, sind für mich unglaubwürdig und man sollte ihnen keine Beachtung schenken.