„Aktuell besteht kein aktueller Anlass, auf Kabel-Digital-TV umzusteigen. Die analogen Programme werden noch bis mindestens Ende 2009 weiter ausgestrahlt werden und können ohne weitere Zusatzgeräte empfangen werden.“
Soweit das inhaltlich korrekte Zitat von Dorothea Nolting von der Verbraucherzentrale in Detmold. Leider fehlt in diesem Artikel die wesentliche Information, dass der NRW-Kabel-Monopolist UnityMedia in seinem letzten Kundenanschreiben erhebliche Preissteigerungen ab dem 01.01.2008 „versteckt hat“, ohne allerdings auf diese deftigen Preisaufschläge explizit hinzuweisen. Ganz im Gegenteil: Dem Kunden gegenüber tut UnityMedia in diesem Schreiben so, als wenn die Umstellung auf Digital-Kabel-TV ein Superangebot wäre. Der Verbleib beim Analoganschluss ist laut UnityMedia aber auch kein Beinbruch; dafür muss der Kunde nämlich gar nichts veranlassen. So weit die Message des Kundenanschreibens, für das UnityMedia inzwischen sogar eine Abmahnung von der Verbraucherzentrale NRW kassiert hat. Diese Tatsache spricht wohl für sich.
In Wirklichkeit wird nämlich der Kunde ab Anfang 2008 dafür abgestraft, wenn er den Schalmeienklängen der schönen neuen Digitalwelt nicht nachgibt und bei seinem guten alten Analoganschluss bleiben will. Für diese „Unbelehrbaren“ erhöht UnityMedia den Jahrespreis von 185,88 € mal eben auf satte 214,80 €, was eine Steigerung von 28,92 €, also um fast 16% bedeutet. Wer dagegen gleich auf den Digital-Anschluss umsteigt, muss ab dem Jahresanfang 2008 jährlich 202,80 € bezahlen, was einer Steigerung von „nur“ knapp 9% gegenüber dem bisherigen Analoganschluss entspricht. Darüber ließe sich ggf. noch reden, da sich das Programmangebot entsprechend erweitert.
Mein persönliches Fazit als Kabel-Analogkunde: So eine Abzocke kann sich wohl nur eine Firma leisten, die das Kabelnetzmonopol besitzt. Es gibt glücklicherweise deutlich preiswertere Möglichkeiten, sich mit den aktuellen Programmen zu versorgen; darauf hat Frau Nolting mit Recht in ihrem Artikel hingewiesen, als da sind: DVB-T und DVB-S. Der dafür notwendige Digital-Receiver amortisiert sich als einmalige Ausgabe im Vergleich zum Kabel-TV in kurzer Zeit und es fallen keine Folgekosten mehr an, während man beim Kabel-TV künftig jährlich mehr als 200 € abdrücken muss.
Darauf kann sich wohl jeder Kabelkunde seinen eigenen Reim machen. Für mich konnte die Konsequenz in diesem Fall jedenfalls nur heißen: „Tschüss Kabel-Anschluss, das war's!“