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SACHE: Kommentar
zum "interkommunalen Gewerbegebiet"
![Geplantes interkommunales Gewerbegebiet Horn-Bad Meinberg/Schieder (rote Linie)](GewerbegebietBelleWoebbel-gross.jpg)
Zugegeben: Jeder Oberstufen-Schüler hätte die verkehrstechnisch günstige Lage im Schnittpunkt der Bundesstraßen 239 und 253 (Ostwestfalenstraße) auch als ideal gefunden.
Wir kritisieren jedoch:
- Sogenannte „interkommunale Gewerbegebiete“ liegen in der Regel fernab der Siedlungsschwerpunkte. Eine Anbindung an den öffentlichen Personennahverkehr ist nicht gegeben. Arbeitnehmer sind auf den eigenen PKW angewiesen.
- Das Gewerbegebiet im ‚Beller Feld' ist völlig überdimensioniert. Wo sind denn die Betriebe des sekundären Sektors (produzierendes Gewerbe), die neu gegründet werden? Die gibt es nicht (Ausnahme: BMW in der Region Leipzig). Ansonsten geben lediglich bestehende Betriebe ihre Standorte in den Innenstädten wegen mangelnder Expansionsmöglichkeiten auf. Zurück bleiben Industriebrachen. Die Zukunft gehört Dienstleistungsbetrieben (tertiärer Wirtschaftssektor). Die allerdings benötigen deutlich weniger Fläche.
- Städte in der Nachbarschaft buhlen gerade zurzeit um die Ansiedlung von Gewerbebetrieben (Detmold und Lage entlang der B 239). Beide Städte haben jetzt schon offensichtlich Schwierigkeiten, die ehemals landwirtschaftlich genutzten Flächen zu vermarkten.
- In einer ersten Ausbaustufe (ich wette, dass es dabei bleiben wird) soll laut Planung Horn-Bad Meinberg unmittelbar am Beller Friedhof Gewerbe ansiedeln, Schieder nahe am Siedlungsbereich Wöbbel östl. der Ostwestfalenstraße.
Angenommen, beide Bereiche würden gefüllt: Ich befürchte, dass es dabei bleiben wird
und somit ein Torso (hier wie dort) das Beller Feld verschandeln wird.
Richtig ist, dass die Stadt Schieder-Schwalenberg kaum geeignete Gewerbeflächen vorhalten kann. Horn-Bad Meinberg jedoch sollte sich vorrangig bemühen, bestehende Industriebrachen (z.B. das Theobald-Gelände) zu überplanen.
Eine Beteiligung Blombergs an dieser überzogenen Planung eines "interkommunalen
Gewerbegebietes" lehnen wir ab.
Hans-Ulrich Arnecke, 09.12.02