Hans-Ulrich Arnecke
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Reelkirchen/Herrentrup, im September 2003
Liebe Mitbürgerinnen, liebe Mitbürger,
nach der Sommerpause tagen nun wieder der Rat und seine Ausschüsse in fast regelmäßiger Abfolge. Lediglich der Umweltausschuss (!) hat anscheinend kaum Beratungsbedarf. Er hat seit der letzten Kommunalwahl im Jahr 1999 erst 15 Mal getagt (zum Vergleich: In diesem Monat fand die 46. Sitzung des Ausschusses für Hochbau, Tiefbau und Planung statt). Daran muss sich etwas ändern. Spätestens mit der nächsten Wahl zum Blomberger Stadtrat. Und die wird im nächsten September stattfinden. Nur noch 12 Monate! Wir freuen uns darauf!
Eine Sorge weniger: Wie am 27.09. in der LZ zu lesen war, ist es Heiner Ewert gelungen, eine Folgenutzung für sein Textilgeschäft zu finden. Mehrere Mitarbeiter werden jeweils den Sprung in die Selbstständigkeit wagen und nach dem notwendigen Umbau eigene Fachgeschäfte im März des nächsten Jahres eröffnen.
Eine echte Bereicherung für den Blomberger Einzelhandel und für uns als Käufer und Kunden ist der Eine-Welt-Laden "Amahoro", der am kommenden verkaufsoffenen Sonntag um 14 Uhr anlässlich des Blomberger Kartoffelfestes eröffnen wird. Über dieses Ereignis freuen wir Blomberger Grünen uns ganz besonders. Seit jeher ist uns an einem fairen Handel mit den so genannten „Entwicklungsländern“ besonders gelegen. Damit soll den dortigen Produzenten ein stabiler und kostendeckender Preis garantiert werden, der den Landarbeitern ein menschenwürdiges Leben und Arbeiten ermöglichen soll.
Deshalb haben wir bei den Vorüberlegungen zu der Eröffnung unseres grünen Büros in der Burgstraße beraten, wie sich das hervorragend gelegene Ladenlokal noch besser nutzen ließe. Unsere Idee, eine Teilfläche des Raumes zur kostenfreien Nutzung für einen Eine-Welt-Laden zur Verfügung zu stellen, wurde von der evangelisch-reformierten Kirchengemeinde Blomberg aufgegriffen. Mit ihrer Unterstützung hat sich in der Folgezeit eine Initiativgruppe interessierter Menschen gefunden, die von der kommenden Woche an jeweils freitags in der Zeit von 9.30 bis 16.30 Uhr fair gehandelte Waren wie z. B. Tee, Kaffee, Schokolade, Wein, Geschenkartikel und Spielzeug anbieten werden.
Fairer Handel bedeutet:
Die Mitbürgerinnen und Mitbürger, die den Laden führen, arbeiten ehrenamtlich und mit Unterstützung des Eine-Welt-Ladens „Alavanyo“ aus Detmold. „Wir freuen uns über alle, die zum Gespräch, zum Umschauen oder zum Kauf in den Laden kommen und noch mehr über alle, die bereit sind im Laden mitzuarbeiten“, teilten sie in einer Beilage zur Kirchenzeitung in Blomberg mit. Dem möchten wir uns gern anschließen. Schauen Sie am Sonntag einmal vorbei!
Wir wünschen dem Eine-Welt-Laden in Blomberg auch angesichts der Not und der wirtschaftlichen Benachteiligung der Erzeugerländer viel Erfolg!
In Sachen geplanter Verbrauchermarkt auf dem ehemaligen Ziegeleigelände hatten kürzlich die „Träger öffentlicher Belange“ (Institutionen und Verbände) und Bürger Gelegenheit, ihre Bedenken vorzubringen.
Die Industrie- und Handelskammer Lippe und der Einzelhandelsverband Lippe erheben nach wie vor wie wir Grünen auch deutliche Kritik an dem Markt am Standort Schmuckenberger Weg. Der Blomberger Rechtsanwalt und Notar Dr. W. Westecker hatte ebenfalls im Namen von 31 Einzelhändlern aus der Kernstadt erhebliche Bedenken gegen das Vorhaben vorgebracht.
Dies alles kümmerte CDU, FDP, SPD und „Freie Bürger“ wenig: Per Handheben wischten sie die Argumente ohne Aussprache vom Tisch! Die als Zuhörer anwesenden Antragsteller (selten genug, dass Mitbürger Ausschusssitzungen verfolgen) waren wohl zu Recht sehr irritiert.
„Das ziehen wir jetzt durch!“ Ein Satz, der in den letzten Jahren häufiger hinter vorgehaltener Hand zu hören war.
Im letzten Herbst hatten wir sie angeregt. Der Kreis Lippe (siehe unten) und der zuständige Ausschuss der Stadt hatten sie abgesegnet. Die Blomberger Grünen begannen daraufhin mit den vorbereitenden Arbeiten. Da sich die Erde im Bereich der Böschungen noch nicht genügend gesetzt hatte, konnte eine erste Erprobung im letzten Winter noch nicht erfolgen. Am Wilbasen-Wochenende griffen wir also erneut zur Schaufel, um das Erdreich (den Rand um die geplante Eisbahn) zu erhöhen.
Nach Ende der Vegetationsperiode werden wir das Gras auf der Innenfläche mähen, damit nach der Flutung der Fläche durch die Blomberger Feuerwehr keine Halme mehr aus dem Eis herausragen und das Schlittschuhlaufen unmöglich machen.
Eine Natureisbahn wird bei einer längeren Frostperiode, wenn der Boden gefroren ist und das Wasser nicht unmittelbar versickern kann, geflutet, sodass das Wasser gefrieren kann und dann gefahrlos durch Schlittschuhläufer genutzt werden kann. Die Eisfläche wird natürlich mit 300 m2 recht klein sein. Das ist aber gewollt, denn es bleibt abzuwarten, ob die Frostperiode hier im Norden überhaupt lang genug sein wird. Sollten die Erfahrungen positiv sein, könnte solch eine Eisbahn auch auf größerer Fläche entstehen.
Stichwort Kreis Lippe: Die Kreisverwaltung musste eingeschaltet werden, weil die Fläche im Landschaftsschutzgebiet liegt. Der Vertreter der Kreisverwaltung genehmigte die Anlage. Er wies jedoch darauf hin, dass eine etwaige Glühweinbude (1) unbedingt auf der asphaltierten Fläche neben der Skaterbahn und nicht auf dem Gras errichtet werden dürfe!