Reelkirchen/Herrentrup, im Juni 2003

Liebe Mitbürgerinnen, liebe Mitbürger,

in den vergangenen Wochen wurde von Seiten der CDU, SPD und FDP verschiedentlich versucht, Anträge durchzusetzen, die als Folge nach meiner Auffassung die Axt an den ÖPNV (öffentlichen Personen-Nahverkehr) gelegt hätten. Dazu in diesem Rundbrief mehr.

Neubau der Firma Recker

Der gläserne Anbau an der B1 ist architektonisch gelungen. Die oberhalb angebrachte, riesige Werbewand ist jedoch ein städtebaulicher Sündenfall erster Ordnung. Ca. 5 m hoch, 15 m breit – und nachts auch noch beleuchtet!

Unsere Zufahrt nach Blomberg über die B 1 ist die attraktivste, verglichen mit der aus Barntrup oder Schieder: der begrünte Hang mit der Zufahrt zum Langen Steinweg, die Spitze des Stadttores überragt gerade noch die Bäume. Jetzt leider zum großen Teil verdeckt durch die riesige Werbewand!

Eines ist sicher: Wir hätten alles versucht, diese überdimensionierte Werbefläche zu verhindern! Leider wurde der zuständige Ausschuss mit der Angelegenheit nicht befasst, die Stadtverwaltung entschied als „Angelegenheit der Verwaltung“ selbst.

Mein Versuch, kurz vor Installation der Werbung die Verwaltung zu bitten, bei der Firma Recker auf einen Verzicht zu drängen, schlug fehl: Dem wollte oder konnte der Eigentümer nicht mehr nachkommen!

Und die Lehre aus der Geschichte:

• Nicht alles, was rechtens ist, sollte auch verwirklicht werden.
• Die Vertreter der Politik im Rat hätten eine klügere Entscheidung getroffen.
• Investoren sollten zukünftig sorgfältiger überlegen, was nicht nur ihrem Unternehmen, sondern auch der Stadt gut tut.

Abschaffung der Schüler-Monatskarte

Angesichts der Finanzmisere des Blomberger Haushalts ist „Sparen“ angesagt. Diese Haltung vertreten wir schon lange. Den jüngsten Beschluss des Hauptausschusses allerdings konnten wir nur ablehnen:

Mit den Stimmen von SPD, FDP und CDU beschloss das Gremium am 26.05. die Einführung eines „Schulwegtickets“.

Das bedeutet: Vom kommenden Schuljahr an werden für die 1.300 Schüler, die mit dem Bus zum Schulzentrum fahren, die Monatskarten abgeschafft. An die Stelle tritt das oben genannte Ticket mit wesentlichen Einschränkungen:

• Die Karten gelten nur an Schultagen (Montag bis Freitag), auch nicht an Feiertagen in der Woche (1. Mai, Himmelfahrt u. a.)
• An diesen Schultagen erlischt die Gültigkeit um 18 Uhr.
• Die Tickets gelten nur zwischen den auf der Karte angegebenen Einstiegs- und Ausstiegshaltestellen. Die Schüler können also in Zukunft nicht mehr beliebig nach Schulschluss in der Blomberger Innenstadt in jeden Linienbus einsteigen. Für jede Fahrt abweichend vom Eintrag auf der Karte muss ein neuer Fahrschein gelöst werden.

Durch diesen Beschluss werden in diesem Jahr, man staune, ca. 2.400,00 Euro „eingespart“.

Ich befürchte, dass damit einhergehend Einschnitte für alle Nutzer des öffentlichen Personen-Nahverkehrs (ÖPNV) eintreten werden. Die Verkehrsunternehmen haben schon angekündigt, die Wirtschaftlichkeit ihrer Linien zu überprüfen. Einschränkungen sind also zu befürchten.

Busse raus aus der Kernstadt?

Als Autofahrer haben wir in der Kernstadt schon oft erlebt, dass schwierige Situationen dadurch eintraten, dass uns Busse im Bereich des alten Amtsgerichts/Rathaus bzw. am Kurzen Steinweg entgegenkamen. Immer wieder gab es Forderungen, die Busse aus dem Stadtzentrum zu verbannen. Die Blomberger CDU schlug kürzlich vor, den Busbahnhof vor der Schützenhalle zur zentralen Haltestelle zu machen. Von dort aus solle ein „Shuttle“- Bus (auf deutsch: Zubringer-Bus) die Umsteiger in Richtung Deutsche Bank/Marktplatz bringen. Ein untauglicher Versuch, wie wir alle mit ein bisschen Nachdenken erkennen: Wer wird schon an der Schützenhalle aussteigen und dann evtl. eine halbe Stunde auf den Kleinbus warten wollen, wenn man in 10 Min. über die Heutorstraße zu Fuß den Marktplatz erreichen kann? Weil die Bürgerinnen und Bürger diese Zumutung nicht akzeptieren werden, haben die Verkehrsunternehmen dieses Ansinnen kategorisch abgelehnt. Bündnis 90/Die Grünen und die Ausschussmehrheit auch.

Vernünftiger ist der Vorschlag der Arbeitsgruppe Verkehr von Blomberg Marketing e.V., im Bereich Kurzer Steinweg eine Ampel zu installieren, die durch die stadtauswärts fahrenden Busse gesteuert wird und die den Autos in Richtung Marktplatz für kurze Zeit „Rot“ gibt. Somit entfällt zukünftig der gefährliche Begegnungsverkehr Bus/PKW in diesem Bereich.

Radweg zwischen Herrentrup und Siebenhöfen

Am 1. Mai erfolgte die lang ersehnte Einweihung dieses für uns alle so wichtigen Radwegs entlang der B1. Es hat mich besonders gefreut, dass so viele von Ihnen, liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, an der offiziellen Feier und der anschließenden Radtour bei widrigsten Windverhältnissen (der Rückweg zwischen Maspe und Herrentrup ging ganz schön in die Waden!) teilgenommen haben.

Von den eingeladenen heimischen Bundestagsabgeordneten war lediglich unsere erste grüne Abgeordnete aus Lippe, Jutta Dümpe-Krüger, gekommen.

Viel wichtiger: Der Radweg wird hervorragend angenommen! Das ist täglich zu beobachten und beweist, wie richtig es von uns war, dieses Projekt immer wieder voran zu treiben.

Gewerbegebiet zwischen Belle und Wöbbel

Ich habe Ihnen schon berichtet, was Blomberg mit diesem Wahnsinn zu tun hat: Horn-Bad Meinberg, Schieder, Lügde und eben Blomberg sollen entsprechend einer Anregung aus Horn gemeinsam diese Fläche von 710.000 qm (!) betreiben und vermarkten. Dazu wird Blomberg das örtliche geplante Gewerbegebiet Freismissen (an der Ostwestfalenstraße gegenüber von Maspe, 100.000 qm) einbringen. Diese Fläche wurde von uns schon von Anfang an kritisiert: Ein neues isoliertes Gewerbegebiet, auf einer Anhöhe errichtet, kann allein aus Gründen der Landschaftsästhetik nicht der Weisheit letzter Schluss sein.

Jetzt hat die Stadt Horn ein Berliner Ingenieurbüro damit beauftragt, die geplanten Gewerbegebiete der oben genannten Städte zu untersuchen und mit dem Standort im Beller Feld zu vergleichen.

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, sie ahnen das Ergebnis: Alle Standorte in Blomberg, Lügde und Schieder taugen nichts im Vergleich zum Projekt zwischen Belle und Wöbbel!

Dazu mehr im Juli.

Breites Wasser in Herrentrup

Weitere Ausführungen dazu müssen diesmal aus Platzgründen entfallen. Nach Auskunft des Bauamts sind auch keine weiteren Ausbaumaßnahmen außer im bereits fertiggestellten Abschnitt der alten Mühle geplant.

Dazu ebenfalls im Juli mehr!