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Reelkirchen, im Februar 1999
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
dem Wunsch, mehr über Entscheidungen der Kommunalpolitik
bezüglich unseres Ortes zu erfahren und der Anregung eines Rundschreibens
möchte ich hiermit erstmals versuchen nachzukommen.
Der zeitliche Aufwand zur Erstellung eines solchen Blattes, das
Sie jetzt in Händen halten, ist enorm hoch. Gleichwohl ist es mein Ziel,
Sie auf diese Weise regelmäßig zu informieren.
Allen, die in den vergangenen Jahren zugezogen sind, stelle ich mich kurz vor: Aufgewachsen in Bielefeld, lebe ich mit meiner Familie seit Sommer 1989, aus dem Kreis Minden-Lübbecke kommend, hier in Reelkirchen.
Seit 1994 bin ich Mitglied im Rat der Stadt Blomberg und damit verbunden auch in den Ausschüssen für Sport und Kultur, Hoch-/Tiefbau und Planung und im Schulausschuß sowie Vorsitzender des Arbeitsausschusses für die Sonderschule Blomberg.
In der Politik bin ich trotz meines entschiedenen Eintretens in der Sache stets um Ausgleich bemüht.
Das Gebiet ‘Ehlerts Berg’ befand sich ursprünglich zum weitaus größten Teil im Besitz des Landesverbandes Lippe; die restliche Fläche gehörte der Stadt Blomberg. Inzwischen ist die gesamte Fläche in städtischem Besitz und kann von der Blomberger Immobilien- und Grundstücks-Verwaltung vermarktet werden. Die abwassertechnischen Fragen werden in den nächsten Wochen geklärt. Erst dann wird der Bebauungsplan rechtskräftig. Zur Zeit wird die Auftragsvergabe für die Erschließung vorbereitet. (Demnächst dazu mehr!)
Seit Jahren wird zu Recht eine Sanierung der Fahrbahndecke der Triftenstraße gefordert. Seitens der Stadtverwaltung wurde ein Ausbau im Zuge der anstehenden Kanalsanierung zugesagt. Aufgrund der engen Straßenführung, des für eine Dorfstraße recht starken Verkehrsaufkommens und der Tatsache, dass mehrere Familien mit Kindern Anlieger sind, halte ich nach wie vor Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung für dringend erforderlich.
Zur Zeit wird der Generalentwässerungsplan für den Bereich Reelkirchen/Herrentrup erstellt (Ich werde darüber gesondert informieren). Eine Kanalsanierung der gesamten Triftenstraße wird demnach erst im Jahr 2005 erfolgen. Es bleibt abzuwarten, ob ein Vorziehen des Ausbaus des Kanals möglich ist.
Ohne Zweifel: Unter allen Ortsteilen der Stadt Blomberg nimmt unser Dorf hinsichtlich der Lage, dem Dorfbild und besonderer Bauten (Dorfkirche, Wasserschloß u.a.) eine besondere Stellung ein. Aber wird dies auch entsprechend gewürdigt?
Im landesweiten Wettbewerb "Unser Dorf soll schöner werden" belegte Reelkirchen in der Vergangenheit leider keinen der vorderen Plätze. Die Ursache liegt darin, dass die Bewertungskommission bei der Bereisung nicht nur vom Gegebenen ausgeht, sondern insbesondere dörfliche Aktivitäten der Bürger honorieren möchte.
Seit 1989 liegt ein von der Stadt seinerzeit in Auftrag gegebener Dorfentwicklungsplan vor, der allerdings nie Rechtskraft erlangt hat. Gleichwohl beinhaltet er Vorschläge für zahlreiche kleine, ohne allzu großen Aufwand (auch finanzieller Art) durchführbare Maßnahmen im Sinne einer Verbesserung/Verschönerung unseres Ortsbildes.
Auf meinen Vorschlag hin hat der Dorfausschuss am 15. Mai vergangenen Jahres das "Bundesgolddorf" Ottenhausen bei Steinheim besucht und an zahlreichen Beispielen erfahren, was alles möglich ist.
Ich möchte an dieser Stelle interessierte Mitbürger dazu ermuntern, durch Gründung eines Heimatvereins das "Wir Gefühl" in unserem Ort neu zu entdecken. Neben der Durchführung gemeinsamer Fahrten sollten wir alle eine Aufwertung Reelkirchens anstreben.
Bitte verstehen Sie, liebe MitbürgerInnen, dies als Anregung:
Aufgrund zunehmender eigener Beanspruchung in der Politik könnte ich vereinsintern
keine Aufgaben wahrnehmen. Das "Mit-Anpacken" bei einzelnen Vorhaben
und die volle Unterstützung im politischen Raum ist jedoch keine Frage!
Bitte rufen Sie mich bei Interesse an. Vielleicht wird ja etwas daraus!
Der im vergangenen Jahr von der SPD angeregte Dorfgemeinschaftsraum wird in wenigen Tagen seiner Nutzung für die Dorfgemeinschaft übergeben werden können. Die Gesamtkosten werden sich dann auf rund 180.000 DM belaufen haben.
Trotz Haushaltssperre waren alle Fraktionen im Rat sich darin einig, diese Maßnahme zu einem Abschluß zu führen. Noch in der Ratssitzung am 16.12.98 wurden Mittel in Höhe von ca 7.800 DM für die Beschaffung von Geschirr, Gardinen und Rollos und einer Spülmaschine zur Verfügung gestellt. Die Lieferung und Montage einer Thekenanlage für über 6.000 DM hat unsere Fraktion im Hinblick auf die finanzielle Situation der Stadt gegen die Stimmenmehrheit der CDU und SPD abgelehnt.
Zuvor schon hatten einige Mitbürger die Durchführung der notwendigen Malerarbeiten übernommen. Für das Erbringen dieser Eigenleistung der Dorfgemeinschaft sei ihnen ausdrücklich gedankt. Dank gebührt insbesondere unserem Ortsvorsteher Richard Kockel, der während der gesamten Bauphase sich für die zügige Fortführung der Arbeiten eingesetzt hat.
Für die Zukunft geht die Verwaltung von laufenden Kosten für die Bewirtschaftung des Hauses in Höhe von 2.000 DM/Jahr aus; an Einnahmen durch Nutzungsentgelte plant die Stadt den Betrag von 800 DM/Jahr ein. Ob beide Zahlen realistisch sind, bezweifle ich stark. Ganz allgemein wird im Zuge der Haushaltsberatungen durch alle Fraktionen auch zu prüfen sein, inwiefern die Dorfgemeinschaften an den Unkosten für den Unterhalt der Dorfgemeinschaftshäuser beteiligt werden können oder müssen.