Maßnahme 1:

Ergänzender Umbau des Marktplatzes

Ziel der Planer:

Anpassung des kleinen, östlich des Rathauses zur Neuen Torstraße gehörenden Bereichs an die restliche Platzoberfläche des Marktplatzes

Fotobeispiel:

Kostenschätzung:

Gesamtkosten: 100.000 € (Stadt Blomberg: 40.000 €, Fördermittel: 60.000 €)

Position
der Grünen:

  • Der Bereich ist – was den Flächenbelag mit Natursteinen etc. anbelangt – nicht sanierungsbedürftig.
  • Für Behinderte gibt es den gut begehbaren/befahrbaren Streifen direkt am Rathaus.
  • Eisdiele, Tourismusbüro, Apotheke und Drogerie sind – auch durch den Neubau von Rampen – barrierefrei zugänglich. Diese Geschäfte müssten während der Baumaßnahmen mit Einkommenseinbußen rechnen.
  • Mit der Versetzung der Litfaßsäule hinter das Rathaus wurde bereits eine gestalterische Ergänzung/Aufwertung erreicht.
  • Die Außengastronomie der Eisdiele nimmt einen Großteil des Bereichs ein und wird in der Saison sehr gut angenommen.

Fazit:

Diese Maßnahme ist überflüssig!

Maßnahme 2:

Instandsetzung der historischen Stadtmauer

Ziel der Planer:

Langfristige Bestandssicherung der Stadtmauer (Schadenskartierung, Sanierungskonzept in Teilabschnitten, Verkehrssicherheit)

Fotobeispiele:

Kostenschätzung:

Gesamtkosten: 500.000 € (Stadt Blomberg: 240.000 €, Fördermittel: 360.000 €)

Position
der Grünen:

  • Die Stadtmauer ist ein einzigartiges historisches Baudenkmal in Lippe.
  • Die Entfernung von zerstörendem Bewuchs, die Ergänzung von Mauerwerk sowie Neuverfugung sind seit Jahren überfällig.
  • Es muss kurzfristig gehandelt werden, sonst entstehen in Zukunft wesentlich höhere Kosten.
  • Die Sanierung macht aus unserer Sicht allerdings nur Sinn, wenn danach jedes Jahr die nötige Nachsorge durch den Bauhof (Bewuchs) und/oder eine Spezialfirma erfolgt. Sonst entstehen in 20 Jahren wiederum Kosten von einer halben Million oder mehr!

Fazit:

Diese Maßnahme begrüßen wir sehr! Sie sollte mit besonderer Dringlichkeit abgearbeitet werden.

Maßnahme 3:

Aufwertung Wege und Flächen am Weinberg

Ziel der Planer:

Aufwertung der Wege und Areale entlang der Stadtmauer, Erhöhung der Aufenthaltsqualität, touristische Aufwertung

Kostenschätzung:

Gesamtkosten: 150.000 € (Stadt Blomberg: 60.000 €, Fördermittel: 90.000 €)

Position
der Grünen:

  • Gegen einheitliche Sitzbänke, barriereärmere Zugänge und eine verbesserte Gestaltung des Grünbereichs zwischen Weg und Mauer ist nichts einzuwenden.
  • Allerdings sind wir gegen jeglichen Kahlschlag unterhalb des mittleren Hangweges. Auch die bestehenden, schattenspendenden Büsche in den Bankbereichen sollten unbedingt erhalten bleiben. (Südwestseite!!)
  • Die Grünfläche zwischen Mauer und Weg sollte Naturrasen bleiben, der zweimal (!) im Jahr gemäht wird. Standortgerechte Pflanzen stellen sich dann von selbst ein.
  • Die vom NABU gewünschte Wiederherstellung einer Magerwiese bzw. die Entbuschung der ehemaligen Obstwiese unterhalb des Hauptweges unterstützen wir. Vom Bauhof wurden bereits einige alte Bäume gefällt und die Brombeerverbuschung entfernt.

Fazit:

Diese Maßnahmen sind insgesamt sinnvoll. Im Einzelnen sind aber weitere Diskussionen, genauere Planungen und Entscheidungen nötig.

Maßnahme 4:

Vier Stadteingänge im Osten

Ziel der Planer:

Vier Stadteingänge im Osten, ansprechende Hinweise auf die historische Altstadt

Fotobeispiele:

Kostenschätzung:

Gesamtkosten: 150.000 € (Stadt Blomberg: 60.000 €, Fördermittel: 90.000 €)

4.1 Historische Stadteingänge:
innere Stadttore

Die Markierung der ehemaligen Stadttore (Heutor und Neues Tor) mit in den Boden eingelassenen Stahlbändern beruht auf einem Antrag der Grünen aus 2017 und wurde damals von allen Parteien einstimmig beschlossen.

Position
der Grünen:

Wir freuen uns sehr, wenn dieser Beschluss jetzt in die Tat umgesetzt wird!

4.2 Äußere Stadteingänge
an der B1:

Hier wird an Objekte gedacht, die sich an die Darstellung der Nelkenblüte anlehnen sollen.

Position
der Grünen:

  • Das Wort "Nelke" können wir langsam nicht mehr hören! Leider haben sich der Marketing-Verein und auch die Stadt auf diese einseitige und kaum noch umkehrbare Zielrichtung eingeschossen.
  • Wir plädieren für eine ansprechende, rechtzeitige und logische Ausschilderung. Wie lange soll eigentlich das Hinweisschild kurz vor der Kreuzung Friedhof (B1)/Heutorstraße mit dem Hinweis „Stadtmitte geradeaus“ noch hängen bleiben?? Sollte der Tourist hier nicht links (!!) abbiegen und dann auf einen Parkplatz geleitet werden? Das ist nur ein Beispiel für schlechte Ausschilderung.

Fazit:

Keine künstlerischen Großobjekte! Richtige Beschilderung! (siehe Punkt 6)

Maßnahme 5:

Stärkung der Stadtachse

Ziel der Planer:

Innerstädtische Ost-West-Achse stärken, Schaffung eines touristischen Anziehungspunktes (stadtgeschichtliches Museum), Aufwertung des „Groene Plaats“

Fotobeispiele:

Kostenschätzung:

Gesamtkosten: 100.000 € (Stadt Blomberg: 40.000 €, Fördermittel: 60.000 €)

Position
der Grünen:

  • Eine zentrale West-Ost-Achse ist aus unserer Sicht nicht erkennbar.
  • Die veranschlagten Kosten für ein Museum (An der Großen Mauer Nr. 3) dürften bei weitem nicht ausreichen. Allein die Sanierung und der entsprechende Umbau des denkmalgeschützten Hauses würden vermutlich mehr als 100.000 € kosten.
  • Ob ein Museumsbetrieb allein durch den Marketing-Verein – wie angedacht – gewährleistet werden könnte, ist mehr als fraglich.
  • Wer erstellt das Konzept? Von Blomberg Marketing hörte man wieder nur das Stichwort Nelke. Wir denken, die Geschichte Blombergs ist wesentlich vielschichtiger.
  • Was passiert mit der bereits bestehenden Ausstellung zum Schusterhandwerk in der Stadtbücherei? Soll sie mit in ein geplantes Museum ziehen?
  • So schön es auch wäre, in Blomberg ein stadtgeschichtliches Museum zu haben, das Ganze müsste wesentlich professioneller angegangen werden.
  • Eine funktionale Aufwertung des "Groene Plaats", der erst vor 10 Jahren neu geschaffen wurde, wird von den Grünen nicht gewünscht. Wichtig wäre aber eine Intensivierung der Pflege, eine bessere Betreuung der Bücherzelle (dreckig, unsortiert, Müll) und vor allem die Wiederherstellung der vier "Flügelrabatten", die inzwischen im Rasengrün ihr "Grab" gefunden haben. Hier empfehlen wir eine Bepflanzung mit Rosen (Lippische Rose). Eine Bepflanzung mit Nelken – wie gehabt – sollte absolut tabu sein.

Fazit:

Die vorgeschlagenen Maßnahmen sind in der Form nicht machbar oder überhöht. Beim Groene Plaats muss das Motto heißen: Pflege, Pflege, Pflege !!

Nachtrag:

Die Stadt Blomberg hat das Haus "An der Großen Mauer Nr. 3" (s. Foto oben) inzwischen verkauft. Insofern hat sich das Thema Museum erledigt.

Maßnahme 6:

Wegweisesystem für Besucher

Ziel der Planer:

Verbesserung der Orientierung in der historischen Altstadt durch Aufstellen von Schilderbäumen, Schließung vorhandener Lücken im Beschilderungsleitsystem

Kostenschätzung:

Gesamtkosten: 100.000 € (Stadt Blomberg: 40.000 €, Fördermittel: 60.000 €)

Position
der Grünen:

  • Wir verweisen an dieser Stelle auf einen Antrag der Grünen auf zusätzliche Hinweisschilder zur "Netten Toilette", der im Sozialausschuss von der Mehrheit leider in das Maßnahmenpaket der ISEK verschoben wurde. Sicher ist es von Vorteil, Fördergelder in Anspruch zu nehmen. Bis die Schilder stehen, kann es aber noch 1-2 Jahre dauern. Aus unserer Sicht zu lange für fehlende WC-Schilder!
  • Neben den Schilderbäumen sollten auf allen größeren Parkplätzen - auch den kommerziellen - große, übersichtliche Straßenpläne der Altstadt mit nützlichen Infos aufgestellt werden. Leider liegen viele außerhalb des Planungsbereichs (Lidl, Aldi, Marktkauf, Trinkgut ...). Schade! Damit fehlt ein Gesamtkonzept für Innen- und Außenbereich (siehe auch Maßnahme 4).
  • Ob diese Maßnahme gelingt, hängt sehr davon ab, wie und wo Schilder(bäume) aufgestellt werden. Vor allem für Autofahrer sind rechtzeitige, lesbare Hinweise auf Parkplätze wichtig.
  • Es ist fraglich, ob für das Paket 100.000 € benötigt werden.

Fazit:

Diese Maßnahme ist dringend erforderlich!

Maßnahme 7:

Fortführung des Hof- und Fassadenprogramms

Ziel der Planer:

Weitere Aufwertung des Blomberger Stadtbildes

Fotobeispiel:

Kostenschätzung:

Gesamtkosten: 100.000 € (Stadt Blomberg: 40.000 €, Fördermittel: 60.000 €)

Position
der Grünen:

  • Bei einer rechtlichen Anpassung der städtischen Fördermöglichkeiten wäre zukünftig eine 50%ige Förderung möglich.
  • Vor allem die Umgestaltung von verbauten Hinterhöfen könnte eine Verbesserung der Wohnfunktion in der Altstadt bewirken. Da stimmen wir den Planern voll zu.
  • Deutliche Kritik üben wir aber an folgender Aussage der Planer:
    "Zudem ist eine weitere Intensivierung von Vorgartenbegrünungen anzustreben, die in Blomberg bereits gut praktiziert wird. … "
    Vorgartenbegrünung ist leider nur in sehr wenigen Straßenabschnitten im Geltungsbereich des ISEK vorhanden oder möglich. Die Behauptung, dass eine Vorgartenbegrünung in Blomberg bereits gut praktiziert wird, ist völlig falsch! Im Gegenteil! Die Umwandlung der wenigen verbliebenen Vorgärten in Schotterwüsten ("Vorgärten des Graues“") nimmt enorm zu (siehe auch den Antrag der Grünen aus 2018: Verhinderung der Versiegelung von Vorgärten in Neubaugebieten).

Fazit:

Das Hof- und Fassadenprogramm muss fortgesetzt werden!

Maßnahme 8:

Aufstellen von Bau- und Nutzungskonzepten

Ziel der Planer:

Aufzeigen von funktionalen, baulichen und ökonomischen Möglichkeiten von Flächen in der Altstadt, um deren Vermarktungschancen zu erhöhen ("Sicherung und Ausbau der Wohnfunktion in der Kernstadt").

Fotobeispiel:

Kostenschätzung:

Gesamtkosten: 45.000 € (Stadt Blomberg: 18.000 €, Fördermittel: 27.000 €)

Position
der Grünen:

  • Aus unserer Sicht ist dieser Punkt eine äußerst schwache Darstellung der Planer. Es geht hier lediglich um Abriss von Bausubstanz und eventuelle Neubebauung.
  • Dabei werden z.T. völlig absurde Beispiele genannt, z.B. die Fläche des erst vor zwei Jahren installierten Mix-Marktes an der Neuen Torstraße, der von weither Kunden – vor allem Russlanddeutsche aus den Kreisen LIP, HX und HM – in die Stadt zieht.
  • Völlig vernachlässigt wird das Thema LEERSTAND! Es spielt im gesamten Konzept keine Rolle! Die Planer antworteten auf ein Schreiben von Blomberger Grünen-Kommunalpolitikern wörtlich:
    "Leerstände: Könnten teilweise in der geplanten Prozesssteuerung mit bearbeitet werden. Wenn das Thema intensiver angegangen werden soll, müsste jedoch eine eigenständige Aufgaben- und Kostenposition aufgemacht werden."

    Das sagt wohl alles! Und ist zumindest ehrlich!
  • Die Grünen fordern für die Ermittlung von Leerstand eine differenzierte statistische Erhebung. Außerdem sollten passende Förderprogramme zum Erhalt, zur Renovierung, zur Umnutzung etc. von Bausubstanz zusätzlich aufgelegt werden. Da es sich hier überwiegend um Privateigentum handelt, müssen Kontaktaufnahme (!!) und Beratung zunächst im Vordergrund stehen. Dass dies keine einfache Aufgabe ist, wissen auch die Grünen.

Fazit:

"Den Kopf in den Sand stecken" bringt gar nichts!

Maßnahme 9:

Einrichten eines Verfügungsfonds

Ziel der Planer:

Aktivierung privaten Engagements: jeder privat eingebrachte Euro wird durch einen "Förder-Euro" verdoppelt.
Typische Projekte eines Verfügungsfonds: Kunstwerke, Skulpturen, Leuchtobjekte, Stadtmöbel …

Kostenschätzung:

Gesamtkosten: 105.000 € (Stadt Blomberg: 30.000 €, Fördermittel: 75.000 €)

Position
der Grünen:

  • Der öffentliche Raum bedarf unseres Erachtens keiner weiteren Aufwertung durch die vorgeschlagenen typischen Projekte. Es besteht Missbrauchs- und "Geldverplemperungsgefahr"!!
  • Jeder vermögende Einwohner dieser Stadt darf natürlich gern "vorhandene Initiativen oder neue Akteursgruppen bei Projekten, die den Menschen (!!) in der Innenstadt zugute kommen" (Zitat Planer) mit großzügigen Spenden unterstützen.

Fazit:

Diese Maßnahme ist überflüssig!