LZ vom Freitag, 08.05.98
Umweltausschuß Blomberg
Vorfinanzierung für die Heizung
Blomberg (oh). 1992 rauchten die Köpfe in Rio de Janeiro auf der UN-Umweltkonferenz. Hier wurden die Grundsätze für ein internationales Zukunftsprogramm "Agenda 21" verabschiedet. Inzwischen treibt der Kreis Lippe die Entwicklung auf lokaler Ebene voran. Arbeitsgruppen wurden gebildet. Auch der Blomberger Umweltschuß beschäftigte sich in seiner jüngsten Sitzung mit dem Thema.
"Ich würde vorschlagen, daß wir zunächst die ersten Konturen der Lokalen Agenda in Lippe und die Erfahrungen des Kreises abwarten sollten. Damit würden wir uns alle weiteren Entscheidungen, zum Beispiel einen eigenen Agenda-Beschluß, offenhalten", meinte dazu Stadtdirektor Dr. Siegfried Pilgrim. Er empfahl jedoch, daß sich die Stadt regelmäßig an den nun beginnenden Sitzungen der verschiedenen Arbeitsgruppen beteiligen sollte.
Eine Anregung der Grünen befürworteten die Politiker ebenfalls. Mit dem Finanzierungsmodell "Contracting", so erläuterte der Ausschußvorsitzende Gottfried Staubach (Grüne), sei es möglich, große Investitionen - und damit hohe Belastungen für das Stadtsäckl - für Heizungsanlagen abzufangen. Somit könnte für eine erforderliche Heizungserneuerung im Rathaus ein Investor die neue energiesparende Anlage vorfinanzieren. Die Stadt würde dann anschließend die Summe in regelmäßigen Raten abstottern.
Einen weiteren Grundsatzbeschluß faßten die Politiker im Zusammenhang mit dem Projekt "Strom aus Sonne". Die Gesellschaft hat inzwischen die Zuschüsse vom Land NRW locker gemacht und auch eine Regelung gefunden, wie der Strom, der per Photovoltaik-Anlage auf den Dächern des Schulzentrums gewonnen werden soll, kostenorientiert eingespeist werden kann. Jetzt soll ein Nutzungsvertrag mit den Betreibern und der Stadt geschlossen werden.