LZ vom Freitag, 05.12.97

Grüne als Vorreiter

Präsent im "Netz der Netze"

Blomberg (hdr). Von vielen wurde das Internet bisher als technischer Schnickschnack oder vorübergehende Modeerscheinung abgetan. Doch immer mehr kristallisiert sich heraus, daß diesem interaktiven Kommunikationsmedium die Zukunft gehört. Auch die Blomberger Grünen haben dies erkannt. Mit einer eigenen Homepage sind sie seit kurzem im sogenannten World Wide Web (WWW) präsent.

Nicht ohne Stolz vermeldet Gottfried Staubach, stellvertretender Fraktionsvorsitzender, diese Neuigkeit, die eine Premiere in der Blomberger Parteienlandschaft darstelle. "Bis jetzt nutzen zwar erst wenige Bürger das WWW, einen Teil des Internets, aber ihre Zahl wächst schnell", so Staubach zur Motivation der Grünen, ein eigenes Angebot zu erstellen. Von der Notwendigkeit dieses Schrittes ist die Ratsfraktion überzeugt, denn über kurz oder lang werde es sich keine gesellschaftliche Gruppierung mehr leisten können, nicht im Internet vertreten zu sein.

In der Anfangsphase wollen die Grünen das "Netz der Netze" vorwiegend nutzen, um über den Solarstammtisch zu informieren. Dem "liebsten Kind" der Blomberger Grünen, dem Projekt "Strom aus der Sonne", wird ausführlicher Raum in dem elektronischen Informationsangebot eingeräumt. Staubach, der seiner Partei gewissermaßen "Heimatrecht" auf seiner eigenen Homepage (http://home.t-online.de/home/Gottfried.Staubach/FrameSet3.html) gewährt, hat neben den Adressen des Fraktionsvorstands auch einige Links (Verweise) eingebaut. Hier kann der ökologisch orientierte "Surfer" beispielsweise erfahren, welches die sparsamsten Haushaltsgeräte 1997 sind oder welche Förderprogramme für regenerative Energien es gibt. Per E-mail (elektronische Post) können die Besucher der Seite direkt bei den Grünen Informationen anfordern oder Kommentare und Verbesserungsvorschläge zu aktuellen kommunalpolitischen Fragen in den elektronischen Briefkasten "einwerfen". Die Übermittlung erfolgt - hier liegt der entscheidende Vorteil gegenüber der "Gelben Post" - in Sekundenschnelle und ist auch viel billiger als die Absendung eines Briefs.Ein weiterer Pluspunkt des Internet-Engagements der Grünen ist die Möglichkeit, Informationen jederzeit aktualisieren zu können. "Die anderen Parteien werden wohl bald mit einem eigenen Angebot nachziehen", zeigen sich Werner und Staubach überzeugt.