Öko-Label für den Waldbau: FSC contra PEFC

Viele Unternehmen sind heute bestrebt, Umweltlabels zu erhalten und damit zu dokumentieren, dass sie ihre Produkte gemäß zuvor genau festgelegter, umweltschonender Kriterien erzeugen. Ziel ist es, mit diesen Zeichen den Endverbrauchern zu signalisieren, dass bei der Herstellung der Produkte keine Umweltschäden entstehen und sie daher ohne schlechtes Gewissen gekauft und genutzt werden können. Damit der Kunde nicht allein auf die Aussage der Produzenten angewiesen ist, wird das Einhalten der Ökostandards von unabhängigen Prüfern überwacht – und zertifiziert.

Das gleiche Ziel verfolgen die Öko-Label für Holz. Sie sollen die Verbraucher darüber aufklären, dass das zu einem Stuhl oder zu Papier verarbeitete Holz aus „nachhaltigem Waldbau“ stammt.

Doch für den Verbraucher ist der „Wettbewerb“ unterschiedlicher Ökolabels eher verwirrend. So wissen nur wenige, was sich z. B. hinter dem 1993 in Toronto vorgestellten Gütesiegel des Weltforstrates FSC (Forest Stewardship Council) verbirgt. Ebenso wenig sind die Kriterien des europäischen Zertifizierungssystems PEFC (Pan European Forest Certification) bekannt. Darüber hinaus gibt es weitere, meist länderbezogene „Siegel“, so z. B. das schwedische SCA-Prädikat oder das finnische FFC-System.

In Deutschland dreht sich die Diskussion im Wesentlichen jedoch um die FSC- oder PEFC-Zertifizierung des heimischen Waldes. Hinter FSC und PEFC verbirgt sich eine Fülle von Unterschieden im Umgang mit dem Wald. Dies gilt vor allem für die ökologischen Vorgaben und die Mitsprachemöglichkeiten von Organisationen, die nicht originär aus der Holzbranche kommen. Manche Kriterien unterscheiden sich nur minimal von der Konkurrenz, andere weichen jedoch beachtlich ab.

Für den Verbraucher ist das im Einzelfall nur schwer abschätzbar. Darauf scheinen vor allem die Schöpfer des PEFC zu spekulieren, sagt doch dessen Geschäftsführer: “Der Kunde will Holz mit zertifizierter Herkunft. Da ist es egal, ob vom FSC oder PEFC.“ Es lohnt sich aber, genauer hinzuschauen. Aus diesem Grund werden hier einige Unterschiede aufgeführt:

Besonders der zuletzt aufgeführte Unterschied zwischen den beiden Lizenzgebern, die Einengung des Mitspracherechtes im PEFC beim Thema Wald, stößt bei Naturschutzorganisationen und Verbrauchern auf Widerstand. Die Mitbestimmung der „Spielregeln“ beim Umgang mit dem Wald ist zu wichtig, um sie ausschließlich den Waldbesitzern und ihren vorwiegend wirtschaftlichen Interessen zu überlassen.


Stand: 06/2001, Quellen: Frankfurter Rundschau, „Papier News“