An
Rat und Verwaltung der Stadt Blomberg
32825 Blomberg
Erstellung eines Informationsblattes für Bauherren
Sehr geehrte Damen und Herren,
im Zuge der Umsetzung des Energiekonzeptes stellt
die Fraktion Bündnis 90 / DIE GRÜNEN den Antrag, das Referat
Energie- und Umwelt möge ein Informationsblatt für Bauherren
erarbeiten. Darin sollten mindestens folgende Informationen enthalten sein:
Versickerungsmöglichkeiten von Oberflächenwasser
(Gräben, wassergebundene Dekken, Rasenbausteine etc.). Zu diesem Thema
gibt es Merkblätter, die im Original als Anlage beigefügt werden
können. Bezugsquellen dafür liegen vor.
Möglichkeiten des Einbaus von thermischen Solaranlagen
und Regenwassernutzungsanlagen (Zisternen). Die Fördermöglichkeiten
nach den im Sommer verabschiedeten Förderrichtlinien der Stadt Blomberg
sind zu erläutern.
Für alle Baumaßnahmen sollten Berechnungsbeispiele
den Bauherren transparent machen, daß sich die getroffenen Investitionen
nach relativ kurzer Zeit auch rechnen.
Die Einsparmöglichkeiten bei den Abwassergebühren
durch möglichst wenig Flächenversiegelung sollten erläutert
werden. Bei der Erarbeitung dieser Daten können sicher die Abwasserwerke
unterstützen.
Dieses Informationsblatt sollte bei der Veräußerung
von Baugrundstücken durch die BIG standardmäßig den Vertragsunterlagen
beigefügt werden. Bauinteressenten sollten es bereits bei Anfragen
erhalten. Außerdem ist es im Umweltbüro für Interessenten
bereitzuhalten und durch die Presse bekanntzumachen. Inhaltlich ist das
Informationsblatt immer aktuell zu halten (neueste Förderrichtlinien
etc.).
Begründung:
Bei einer Besichtigung der momentanen Neubaugebiete
(z. B. Baugebiet "Nördlich der Schöneberger Straße") fällt
auf, daß bei praktisch keinem Neubau Solaranlagen und/oder Regenwassernutzungsanlagen
eingebaut werden. Hier scheinen bei den Bauherren noch erhebliche Informationsdefizite
zu bestehen, die politisch nicht gewollt sein können (CO2-Reduktion,
Schonung der natürlichen Ressourcen etc.).
Ferner scheinen die meisten Bauherren noch nie etwas
von der Problematik der Flächenversiegelung gehört zu haben.
Die Stadt läßt diese Bürger in die "Gebührenfalle"
laufen, ohne sie vorher über die Folgen ihres Handelns aufgeklärt
zu haben (= höhere Abwassergebühren!). Das von den Abwasserwerken
eingeführte Splitting in Kanal- und Regenwassergebühr sollte
nicht nur bei Altbauten zu einer Flächenentsiegelung führen,
sondern auch im Vorfeld bei Neubauten erst gar nicht zu einer Versiegelung
animieren. Dieser Mechanismus kann aber nur greifen, wenn er denn bekannt
ist.
gez. G. Staubach