An
Rat und Verwaltung der Stadt Blomberg
32825 Blomberg

09.10.95

Erstellung eines Informationsblattes für Bauherren
 

Sehr geehrte Damen und Herren,

im Zuge der Umsetzung des Energiekonzeptes stellt die Fraktion Bündnis 90 / DIE GRÜNEN den Antrag, das Referat Energie- und Umwelt möge ein Informationsblatt für Bauherren erarbeiten. Darin sollten mindestens folgende Informationen enthalten sein:

  • Versickerungsmöglichkeiten von Oberflächenwasser (Gräben, wassergebundene Dekken, Rasenbausteine etc.). Zu diesem Thema gibt es Merkblätter, die im Original als Anlage beigefügt werden können. Bezugsquellen dafür liegen vor.
  • Möglichkeiten des Einbaus von thermischen Solaranlagen und Regenwassernutzungsanlagen (Zisternen). Die Fördermöglichkeiten nach den im Sommer verabschiedeten Förderrichtlinien der Stadt Blomberg sind zu erläutern.
  • Für alle Baumaßnahmen sollten Berechnungsbeispiele den Bauherren transparent machen, daß sich die getroffenen Investitionen nach relativ kurzer Zeit auch rechnen.

  • Die Einsparmöglichkeiten bei den Abwassergebühren durch möglichst wenig Flächenversiegelung sollten erläutert werden. Bei der Erarbeitung dieser Daten können sicher die Abwasserwerke unterstützen.
    Dieses Informationsblatt sollte bei der Veräußerung von Baugrundstücken durch die BIG standardmäßig den Vertragsunterlagen beigefügt werden. Bauinteressenten sollten es bereits bei Anfragen erhalten. Außerdem ist es im Umweltbüro für Interessenten bereitzuhalten und durch die Presse bekanntzumachen. Inhaltlich ist das Informationsblatt immer aktuell zu halten (neueste Förderrichtlinien etc.).

    Begründung:

    Bei einer Besichtigung der momentanen Neubaugebiete (z. B. Baugebiet "Nördlich der Schöneberger Straße") fällt auf, daß bei praktisch keinem Neubau Solaranlagen und/oder Regenwassernutzungsanlagen eingebaut werden. Hier scheinen bei den Bauherren noch erhebliche Informationsdefizite zu bestehen, die politisch nicht gewollt sein können (CO2-Reduktion, Schonung der natürlichen Ressourcen etc.).

    Ferner scheinen die meisten Bauherren noch nie etwas von der Problematik der Flächenversiegelung gehört zu haben. Die Stadt läßt diese Bürger in die "Gebührenfalle" laufen, ohne sie vorher über die Folgen ihres Handelns aufgeklärt zu haben (= höhere Abwassergebühren!). Das von den Abwasserwerken eingeführte Splitting in Kanal- und Regenwassergebühr sollte nicht nur bei Altbauten zu einer Flächenentsiegelung führen, sondern auch im Vorfeld bei Neubauten erst gar nicht zu einer Versiegelung animieren. Dieser Mechanismus kann aber nur greifen, wenn er denn bekannt ist.

    gez. G. Staubach